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Das letzte Abenteuer in Seoul

Veröffentlicht: 24.05.2024

Kann es wirklich sein, dass mein letzter Tag in Seoul bereits gekommen ist? Wie sind die drei Wochen denn so schnell verflogen? Mit diesen Gedanken machte ich mich am Morgen letzten Mal zu Fuß auf den Schulweg. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schnell man sich an eine Umgebung gewöhnen und sich dort heimisch fühlen kann!

Ein letztes Mal am Cheonggyecheon entlang zur Schule! 

In der Schule haben wir einen richtig kniffligen Text durchgenommen, an dem wir alle verzweifelt sind. Aber es waren alle noch mal da, das war schön! Nach dem Unterricht wurde von der Schule noch eine Aktivität angeboten, und die Polin, die Chinesin und ich haben mitgemacht. 

Willkommen im Jogyesa Tempel

Also führte uns unsere Lehrerin zum nahegelegenen Jogyesa Tempel. Es war schon lustig, wie alle Klassen mit ihren Lehrern dort im Entenmarsch hingelaufen sind. Ein bisschen wie Kindergartenausflug, vor allem auch, weil zuerst eine Bastelstunde auf dem Programm stand! 😅

Tadaaa: meine Lotusblüten-Laterne!

Anschließend bekamen wir noch eine Führung durch den Tempel mit sehr interessanten Erklärungen, wie zum Beispiel dass die Türen in der Front des Gebäudes den Mönchen vorbehalten sind, und andere Gläubige durch die Seitentüren eintreten sollten. 

Wie der Fisch immer die Augen geöffnet hat, so soll auch der Mensch mit offenen Augen und Herzen durchs Leben gehen.

Dann war es für uns drei Mädels Zeit zum Mittagessen (zum ersten Mal gemeinsam, weil ja meine Privatstunden schon einen Tag eher aufgehört haben). Unsere Lehrerin hatte leider wieder Unterricht und musste zurück zur Schule. Sie war so süß und hat mich zum Abschied sogar gedrückt. Also bei ihr hätte gerne jeden Tag Unterricht, es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht und wir haben immer so viel gelacht! 🥰

Zum Mittagessen wollten wir direkt gegenüber in das Donkatsu Restaurant, das unsere Lehrerin empfohlen hatte, aber da es Mittagszeit war, war die Schlange vor dem Laden so lang, das wir lieber ein Stück weiter eingekehrt sind. "Wie wäre es denn hiermit?", fragte die Chinesin, die übrigens mit einem Koreaner verheiratet ist, hier lebt und sich dementsprechend auskennt. Die Polin und ich haben einfach zugestimmt, ohne zu wissen was es ist.

Essen aus der Cafeteria!

Es ging eine Treppe runter und dann fanden wir uns in einer etwas altmodischen Cafeteria, einem sogenannten 구내식당 (Gu-ne-schick-dang) wieder. Man musste 6.000 Won (ca. 4€) bezahlen und durfte sich dann vorne am Tresen den Teller so voll hauen wie man zuversichtlich war, es leer essen zu können. Es gab Reis, Fleisch und Reiskuchen in einer scharfen Soße, Salat in einer scharfen Soße, Salat ohne Soße, Ahorn-Jelly in einer mäßig scharfen Soße und eine Bohnensprossen-Suppe. Alles lecker, auch wenn mir schon nach drei Bissen die Nase lief. 🔥 

Nach dem Essen trennten sich unsere Wege und ich fuhr mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause. Ich wollte die Mittagshitze abwarten und in der Zeit schon mal meinen Koffer packen. Eine gute Idee, wie sich herausstellte, denn obwohl ich nur ganz kleine Sachen gekauft habe, wirkt es so als habe sich der Inhalt verdreifacht! 😭 Aber ich bin ja nicht umsonst der Urlaubstetris-Meister. Hat alles irgendwie geklappt. 

Die U-Bahn Station an meiner Schule hat einfach einen unterirdischen Solargarten! 

Nachdem das Packen also größtenteils erledigt war, bin ich noch ein letztes Mal in die Stadt aufgebrochen. Ein Bezirk stand noch auf meiner Liste, den ich gerne besuchen wollte: Mapo-gu.

Mapo-gu 
Fun fact: Mapo-gu ist ein richtiger Hotspot gerade für junge Reisende. Da in diesem Bezirk mehrere Universitäten liegen, haben sich hier unzählige Clubs, Bars und trendige Geschäfte angesiedelt. Eben alles, was man sich als Student so wünscht! 

Im Studentenviertel Hongdae prägen viele ausländische Studierende das Stadtbild. Hier falle ich zum ersten Mal mit meinen blonden Haaren mal so gar nicht auf. Hongdae ist auch für sein lebendiges Nachtleben bekannt, und die "Hongdae Boys", die sich mit Vorliebe an Ausländerinnen ranmachen, sind auf Social Media berühmt-berüchtigt. (Im Sinne von: man sollte sich lieber nicht auf sie einlassen.) 

Clubs waren ja noch nie so mein Ding, und meine durchgefeierte Nacht hatte ich ja schon mit den "Yongin-Boys". 😉 Deswegen zog es mich in das Viertel Mangwon, wo es eher ruhiger zugeht und man viele kleine Cafés und Lädchen entdecken kann. Einer davon war durch eine "Ziegeltür" getarnt und im Laden wurde Weihnachtsmusik gespielt, also Louis Armstrong usw. Das war irgendwie schräg. 

Hereinspaziert durch die Geheimtür... 
...ins Weihnachts-Wunder-Krimskrams-Land! 

In dem Viertel fühlt sich Seoul noch mal anders an, irgendwie kleiner und gemütlicher. Die Häuser sind nicht so hoch, sodass auch am späten Nachmittag noch Sonnenstrahlen die Straße erreichen. Es gibt Backsteinhäuser und kunstvolle Eisengitter und Türen mit Kranichen und Lotusblumen aus farbigem Glas. Hier spüre ich mehr Charakter als zwischen den Riesen aus Glas und Stahl. 

Mangwon

Wenn man am Chungmuro Bahnhof aus der U-Bahn steigt und ein paar Treppenstufen hochgeht, kann man direkt in das Gebäude gehen, in dem sich das Airbnb befindet. Und direkt unten an der Treppe befindet sich ein kleiner Laden, der Kimbab und ein paar andere Gerichte verkauft. Ich bin dort in den drei Wochen täglich mehrmals dran vorbei gekommen und es war immer gut besucht, auch von Einheimischen. Aber ich hatte nie so richtig Lust auf Kimbab. 

Aber gestern dann, da hatte ich total Lust drauf, und siehe da, es war richtig lecker. Kimbab ist vom Prinzip her das gleiche wie Sushi (Kim = Algenblatt, Bab = Reis), nur dass es statt mit rohem Fisch mit reichlich Gemüse und nach Wunsch Fleisch, Tofu, Ei etc gefüllt ist. 

Abendessen!

Satt und zufrieden habe ich dann meine restlichen Sachen gepackt und konnte dann auch schon um halb 3 morgens schlafen, als die Nachbarn endlich ruhig waren! 😵 (Ich hoffe wirklich, dass das mit dem Schlaf jetzt in der letzten Woche besser wird, sonst komme ich als totales Wrack wieder.)

Die nächste Episode gibt es dann aus Gyeongju! 

Seoul annyeong! 🫰


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