Veröffentlicht: 10.04.2022
New York, wir kommen! Um 5 Uhr klingelt der Wecker, um 6 Uhr kommt das Taxi. Per Mail kam bereits die Info, dass unser Flieger 30 Minuten Verspätung hat. Na super. Wir sind um 6:20 am Flughafen und stehen in der endlosen Schlange am Singapore Airlines Schalter.
Während wir in der Schlange stehen, kontrolliert ein Mitarbeiter unsere Impfnachweise, Testergebnisse und die ESTA Anträge.
Ich hatte gestern versucht, uns online einzuchecken, aber es waren nur noch Einzelplätze buchbar, der Flieger ist wohl rammelvoll, daher verzichten wir auf den Online Check-in und hoffen, dass sie Airline uns gut gesetzt hat.
Auf den Boardingpässen steht Reihe 45, 4 Plätze in der Mitte des A380. OK, das sind wir gewohnt, da setzen uns die Airlines für gewöhnlich immer hin, wenn es eine 4er Bestuhlung gibt.
An der Security Kontrolle habe ich wieder keinen Spaß. Mein Kamerarucksack wird natürlich gefilzt, obwohl ich außer Powerbank, Handy, Tablet und einer kleinen 360 Grad Kamera gar nichts drin habe... Grrrr..
Es werden unzählige Wischtests gemacht, dann bekomme ich endlich alles zurück und darf es wieder einpacken. Das war's hoffentlich...!?
Am Gate ist es ebenfalls voll, wir setzen uns ans Nachbargate und warten. Plötzlich kommt eine Durchsage, es werden ein paar Namen aufgerufen und meiner ist auch dabei.
Alarmiert gehe ich brav zum Gate und frage, was sie wollen. Ein sehr unfreundlicher Mitarbeiter kassiert meine Boardkarte und herrscht mich an, SOFORT mein Handgepäck und Jacke zu holen - Sicherheitskontrolle! 🙈😱
Ich fühle mich wie eine Schwerverbrecherin 🤷
Genervt hole ich den Rucksack und werde von 2 anderen Mitarbeiter in einen abgeschirmten Bereich gebracht. Zusammen mit einer Handvoll anderer Reisenden muss ich (schon wieder) meinen gesamten Rucksack auspacken, meine Schuhe ausziehen, meinen Gürtel ausziehen und ALLES erneut Wischtests auf Kokain, Heroin, Amphetamine und was weiß ich noch testen lassen!
LEUTE, DAS MACHT KEINEN SPASS!!! 😡😡😡
Die Mitarbeiterin am Testgerät ist etwas freundlicher und erklärt mir auf meine Nachfrage, was das soll, dass die Airline immer blind einige Passagiere aussucht und testen lässt. Ich hätte einfach Pech gehabt 🙄
Latent genervt gehe ich zu meiner Familie am Nachbargate zurück, als das Boarding beginnt.
Im Flieger sitzen wir mit Reihe 45 knapp hinter der Premium Economy, unsere Mittelreihe ist direkt vor der Wand (Küche etc), was ordentlich Beinfreiheit bedeutet. Sehr gut!
Der Flug startet am Ende mit 40 Minuten Verspätung und verläuft ruhig. Das Inflight-Entertainment ist prima, ich schaffe nur 2 Filme (Müdigkeit sei Dank).
Das Essen ist etwas enttäuschend, mein reseviertes vegetarisches Essen gibt es nicht, daher esse ich Pasta mit Fisch, bzw ohne den Fisch 🤷 (Alternative wäre eine Tasse Cup Nudeln gewesen). Aber es gibt einen großen Becher Mango-Eis - lecker!
Später gibt's noch ein Tomaten-Mozarella-Ciabatta. Getränke kann man die ganze Zeit haben, der Service blieb unverändert.
Wir landen um 11:20 Uhr Ortszeit in New York und müssen dann wieder stehen, dieses Mal in der Immigration 🙈
Nach 1,5 h haben wir es durch die Wartegitter geschafft. Was eine Organisation 🙈 Riesige Wartehalle mit hunderten Menschen, kein Abstand, schlechte Luft...super!
Als wir endlich durch sind, finden wir unsere Koffer schon neben dem Gepäckband Nr 7 - wir waren zu langsam 🙄
Per Airtrain fahren wir von Terminal 4 ein paar Stationen zur Avis Autovermietung und dürfen - oh Wunder - wieder warten...
Die Damen hinter dem Schalter scheinen die Ruhe weg zu haben, halten lieber Smalltalk, als an einer zügigen Abwicklung zur Vermietung interessiert zu sein. Nachdem sich eben schon ein Franzose bei der Immigration im letzten Moment vorgedrängelt hat, ist der Gatte mittlerweile auf 180 und hat so gar keinen Nerven mehr, zu Warten 🙄
14 Uhr, endlich sind wir dran. Neben uns ist eine Amerikanerin in der Schlange mit TikTok Videos beschäftigt, in einer Lautstärke, dass absolut jeder daran teilhaben kann. Während sich von rechts noch mehr Leute vordrängeln wollen, rutscht der Gatte in die Mitte zwischen 2 Schalter und bekommt promt einen Anpfiff der eben noch völlig gelangweilten Mitarbeiterin:
"Guy, what are you doing? This ist a LINE! You can Take the left or the right keine, but NOT the middle in front of me! Go Back to the line!"
Oh Mann, jetzt ist er auf 200 und rechtfertigt sich. Großer Fehler, denn ab jetzt ignoriert ihn die Dame und nimmt einfach die Wartenden aus der anderen Reihe dran. Das kann echt nicht wahr sein!
War mein letzte Avis Buchung 😡😡😡
Ich stelle mich parallel in die andere Schlange zu einer anderen Mitarbeiterin. Mal schauen, ob ich mehr Glück habe 🙄
Die Dame mit der schlechten Laune nimmt uns dann doch noch dran, kein "Hello", nichts. Wortlos klatscht sie uns die Mietwagenunterlagen hin, kommentiert mit "E4" (der Parkplatz unseres Autos) und ruft "Next".
Pfffff. Unfassbar, wie unhöflich und unfreundlich die hier sind 😠
Wir finden unseren gebuchten Mietwagen, einen Toyota Sienna Hybrid mit vollautomatischen Schiebetüren, haufenweise Kratzer und Schrammen und einem Nummernschild aus Florida.
Prima, wir tarnen uns also als Urlauber aus Florida. Praktisch 😜
Das Losfahren gestaltet sich etwas kniffelig, da das Auto scheinbar automatisch im Strommodus startet. Wir haben keine Ahnung, wie wir es „umschalten“ oder wie lange der Strom reicht!? Unsere Erfahrungen mit E-Autos / Hybriden gehen = Null…. Das Auto scheint aber zu wissen, was es macht, denn als wir etwas schneller Richtung Highway starten, hört man, wie das Auto von Strom auf Benzin wechselt. Sehr interessant – hoffentlich klappt das auch weiterhin. Gefühlt ist übrigens jedes 3. Auto ein Hybrid!!! Hätte ich nie gedacht, in einem Land, wo das Benzin so billig ist 🤷🏻♀️
Der nächste Schock kommt direkt, als wir den Flughafen Richtung Long Island verlassen:
Schlaglöcher, marode Straßen, Müll, Unrat...es sieht aus wie eine Kriegszone aus der Ukraine 😱
Oder tiefstes Entwicklungsland...
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass wir hier gerade im Staat NEW YORK sind. Ich war zwar schon mehrfach in den USA, aber bisher meist an der Westküste, im mittlerem Westen und Miami. Solche Zustände wie hier habe ich noch nicht gesehen.
Wir fahren etwas geschockt die Straße weiter nach Long Island, wo wir die erste Nacht verbringen. Ziel war eine günstige Unterkunft, bevor es dann morgen weiter zum Outlet geht. Programm haben wir heute nicht mehr. Der Zeitunterschied und die kurze Nacht stecken uns in den Knochen. Nach etwa 45 Minuten im zähem Verkehr erreichen wir das Best Western Old Harbor. Das Zimmer im 2. Stock ist klein, heruntergekommen und riecht übel nach Chlor. Nicht gerade eine Luxusunterkunft, aber für eine Nacht wird's gehen.
Draußen kommt die Sonne raus, daher beschließen wir, an den Strand zu fahren. In knapp 20 Minuten erreichen wir den Jones Beach State Park und genießen den riesigen menschenleeren Strand, gehen spazieren, sitzen in der Sonne und chillen. Schön!!
Um 17:30 knurrt der Magen und wir kämpfen alle mit der Müdigkeit, denn die innere Uhr geht steuert auf Mitternacht zu. Neben dem Hotel ist ein TGI Fridays, wo wir heute zu Abend essen.
Corona gibt's hier übrigens nicht 🤔
Wir sind die einzigen Gäste, die das Restaurant mit einer Maske betreten und verlassen. Das Abendessen fällt typisch amerikanisch aus:
2 x Burger (Beyond Veggie-Cheeseburger), Chicken Tenders mit Fries und Cesars Salad.
Um 20 Uhr sind wir im Bett und schlafen schnell ein, denn die innere Uhr sagt ja schon "2 Uhr nachts". Welcome to the USA!