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Durchladen und entsichern

Veröffentlicht: 02.10.2017

An unserem letzten Tag wollen wir uns Kampala ansehen und in einen Souvenir Shop einfallen. Das Boot bringt uns über den Viktoria See nach Kampala. Dort erwartet uns Charles, ein kleiner älterer Mann, der Sam ersetzt und unser Fahrer ist. Wir fahren in die City. Ein grosses Wort für eine sehr kleine Innenstadt. Der  Rest besteht wieder aus eher armen Häusern. Wir quälen uns eher, fahren kann man diesen täglichen Verkehrsinfarkt nicht nennen. Der Souvenir Shop entpuppt sich als ein ganzes Dorf voller einzelner kleiner Hütten und Stände. Jeder versucht uns, in seinen Laden zu bringen. Unmöglich zu entkommen ergeben wir uns und besuchen so viele, bis wir wirklich nicht mehr können. Wieder zurück im Auto wollen wir eine Stadtbesichtigung anschliessen. Plötzlich höre ich direkt neben unserem Toyo jemanden rufen. 3 Sekunden später wird ein AK 47 Gewehr durchgeladen. Das Geräusch versetzt mich in Schockstarre, die Gedanken rasen von einem Schreckenszenario zum Nächsten. Charles stoppt das Auto, eine Armeeuniform mit einem jungen Mann darin tritt an den Toyo. Offensichtlich sind wir verkehrt herum in eine Einbahnstrasse gefahren, direkt vor der Französischen Botschaft. Im Hintergrund steht ein sehr nervöser und sichtlich erboster Soldat mit dem Gewehr. Der Kollege am Fenster macht einen ruhigen Eindruck und versucht die Situation zu erklären. Problematisch wird es, als der kleine Mann neben mir laut wird und sich über die Behandlung aufregt anstatt sich einfach zu entschuldigen, ein bisschen Geld durchs Fenster zu reichen und fertig. Er wähnt sich im Recht, zeigt nicht seine Fahrerlaubnis, beantwortet keine Fragen und will zu allem Übel auch noch den Motor starten. Er ignoriert die Drohung, dass er dies unterlassen solle. Es wird erwähnt, dass wir auf's Polizeirevier mitkommen sollen. Ich versuche, die Situation zu entschärfen, in dem ich beruhigend auf den kleinen Zeterer einrede und mich sehr ruhig und freundlich mit dem Soldaten unterhalte. Scheinbar erwartet der alte Mann den hier üblichen Generationenrespekt und begreift nicht, dass in der Regel der mit dem Gewehr gewinnt. Der Ruhige muss dann auch noch den mit dem Gewehr beschwichtigen. Ohne den Mittelsmann wäre die Situation ganz sicher eskaliert. Stattdessen fährt er mit uns mit bis vor das Polizeirevier, ermahnt uns und belässt es dabei.

Die Sightseeing Tour verläuft danach sehr verkrampft und wortlos. Uns Beiden ist etwas übel, eigentlich wollen wir nur weg.

Auf dem Rückweg schliesst sich uns ein älterer Herr an, der eine Nacht in der Lagoon Lodge verbringt. Es soll mit interessanten und belebenden Gesprächen über sein erfülltes Leben der schönste und feuchtfröhlichste  Abend der Reise werden.

Ich muss meinen neuen Freundinnen an der Bar noch die Urlaubsfotos zeigen und wir machen ein Erinnerungsfoto. Dann gehen wir drei Berliner mit leicht unsicherem Schritt  in unsere Unterkunft und schlafen sofort ein. Morgen erwartet uns ein 23 Stunden Marathon Rückflug. Unser Flug wurde geändert, sodass es zu langen Wartezeiten kommt.

Ein erlebnisreicher Urlaub geht zu Ende. Wir haben alles gesehen, was wir sehen wollten, vieles, auf das wir gern verzichtet hätten. Ein unglaublich schönes Land, das soviel mehr sein könnte.

Antworten (1)

Kerstin
Guten Flug und bis ganz bald!!!!

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