Etappe 121: Von Almaty nach Kyzyltu

Ich fuhr erst abends aus Almaty zu meinem Gastgeber, da er noch arbeiten musste und es nur 30 Kilometer waren. Die Freude aufs Wiedersehen mit Aman war groß! Auch von der Familie wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Der Herr des Hauses war aber noch nicht da. Etwas befremdlich fand ich die Regel, dass seine Frau erst dann mit mir in einem Raum bleiben darf, sobald er mich kennengelernt hatte. Da er aber bis 10 Uhr abends arbeitete, führte das zu der absurden Situation, dass Aman und ich im Haus saßen, während sie wohl die ganze Zeit durchs Dorf lief. Das verstehe, wer will! Abends quatschten wir noch eine Weile, mit Aman als Übersetzer. Uiguren haben es wohl auch in Kasachstan  nicht leicht. Sie bekommen eher schlecht bezahlte und unbeliebte Jobs und sind auch in der Gesellschaft nicht hoch angesehen.

Aman und ich hatten den Plan geschmiedet, noch ein paar Tage zusammen zu radeln und uns dann etwas weiter nördlich wieder zu trennen. Er wollte nun doch nicht in Kasachstan bleiben, sondern in Richtung Mongolei und später nach Jakutien zurückkehren. Im traditionellen Uiguren-Bett und nach einem Uiguren-Tee (milchig-weiss) schlief ich sehr gut und freute mich auf die Weiterfahrt zu zweit!