zimtschneckenrallye
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Lachs beim Seniorenverein

Veröffentlicht: 13.07.2024

Die Nacht mit den kreischenden Möwen war wieder recht kurz. Das Wetter aber versprach Gutes, die Wolken verzogen sich recht schnell. Unsere Fahrt startete über eine einsame Strasse Richtung Fähre von Fiskebøl. Wir verlassen die Lofoten und sind mit der Fähre in 25 Minuten auf den Vesterålen-Inseln. Für Fahrradfahrer und Fussgänger sind übrigens die Fähren gratis. Tolle Sache. Angekommen in Melbu entdecken wir ein Dorffest. Die Norweger zelebrieren den Sommer, lachen essen und trinken. Wir lassen uns davon anstecken. Beim örtlichen Seniorenverein (wir nennen ihn so) gibt es ein Fisch-Buffet. Der nette Herr erklärt Anja alles was es zum Essen gibt und ist sehr grosszügug mit Austeilen, wahrscheinlich weil sie mit ihren 51 Jahren den Altersdurchschnitt bei der Seniorenparty erheblich drückt. Peter profitiert natürlich auch davon, bekommt aber schon ein bisschen weniger Lachs. ;)
Im Seniorenzelt spielt eine norwegische Band. Wir fühlen uns sehr wohl dort, müssen aber weiter. Auf uns wartet eine riesige hohe Brücke bei Stokmarknes, durch die die Hurtigrutenschiffe fahren. Die Windanzeige zeigt 8 m/s. Schaffen wir recht gut. Weiter geht's eine einsame Strasse am Fjord entlang Richtung Sortland mit bunten Häusern und blumigen Wiesen. Zum ersten Mal scheint so richtig schön die Sonne, 16 Grad. Anja fährt kurzärmlig und jubelt die ganze Zeit wie toll es sich anfühlt, Peter spürt den kalten Fahrtwind und denkt wohl nur, die spinnt und behält sein langes Shirt an. Nach 71 Kilometern und 512 Höhenmetern sehen wir beide fast zur gleichen Zeit einen tollen Platz fürs Zelt. Wir beschliessen unsere Fahrt für heute an diesem idyllischen Platz zu beenden. Das Wetter ist wunderbar, selbst Peter zieht doch noch sein Shirt aus und wagt sich mit den Füssen in das kalte Nordmeer. (Anmerkung der Redaktion: nur die Füsse, wegen der Quallen und nicht wegen der Kälte ;)) Die Sonne , das Meer und das Panorama lassen uns immer wieder still innehalten und staunen. Was für eine unglaubliche Schönheit liegt da vor unseren Augen, fast ein bisschen unwirklich. Wir kochen unser Abendessen und verschlingen die zweite 200-Gramm-Freya-Schoggi. Das Leben fühlt sich im Moment sehr süss an, im Bauch und auf unserem Aussichtshügel mit Blick über das Nordmeer und die untergehende (eben nicht) Mitternachtssonne. Ein leises nerviges Geräusch tritt immer wieder an unser Ohr und wir schlagen sofort um uns. Die Mücken treiben uns ins Zelt und so kommt kurz nach Mitternacht bei totaler Helligkeit mal wieder die Schlafmaske zum Einsatz, also nur bei Anja. Ein toller Tag mit leuchtenden Farben geht zu Ende - tak Norge.

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