Norwegen Schweden und Kanada :)
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130 km wandern auf dem Höga Kusten Leden

Veröffentlicht: 19.09.2016

Ich hatte in den letzten 2 Wochen nicht genug Zeit jeden Tag genau das aufzuschreiben was wir gemacht haben. Darum gibt es hier eine Zusammenfassung. (Und es hat bestimmt keiner Lust hier 10 Seiten durchgängig zu lesen.) Am Sonntag den 4.9 bin ich in Stockholm angekommen und da gleich in den Zug nach Örnsköldsvik (Ovik) eingestiegen. In den sind dann auch Markus und Max dazugestiegen, die gerade mit dem Flugzeug aus Deutschland angekommen sind. Wir haben für die erste Nacht ein Hostel in Ovik gebucht. Als wir da angekommen sind, haben wir gleich ein bisl die Stadt erkundet, eingekauft, der Eishockey Mannschaft beim Training zugesehen und abends waren wir noch Burger essen. Montag früh um 8 sind wir losgewandert. Am ersten Tag, dachte man sich noch: "wie soll man denn mit den schweren Rucksack so weit laufen??" Aber an den gewöhnt man sich ganz schnell und am Ende der Tour fand ich ihn auch gar nicht mehr so schwer. Am ersten Tag haben wir gleich 20 km geschafft (soviel sind wir danach nie wieder an einem Stück gelaufen). Und unsere Füße taten richtig weh...Das wurde am 2 Tag noch schlimmer, aber danach haben sich auch unsere Füße daran gewöhnt und die darauffolgenden Tage waren eigentlich echt chillig. Abends haben wir fast immer eine richtig schöne Hütte gefunden wo wir schlafen konnten. Einige hatten sogar richtige Madratzen, Bettdecken und einen kleinen Ofen zum heizen (alles kostenlos). Nur 2x haben noch andere Leute mit uns in der Hütte geschlafen, sonst hatten wir alles für uns alleine. Und die Hütten standen immer in einer wirklich schönen Umgebung, mal an einem kleinen Wladsee, mal direkt 10 Meter vom Meer mit Sandstrand, mal auf der Spitze eines Berges wo man einen herrlichen Ausblick hatte. Wenn man morgens aufgestanden ist, hat man sich wie im Paradies gefühlt (außer manchmal, wenn man aufn Holzboden geschlafen hat u. es arschkalt war). Manchmal haben wir nur Frühstück gegessen und uns dann wieder 2 Stunden iwo hin gesetzt oder hingelegt und die schöne Landschaft genossen. Unser Tagesablauf sah dann ungefähr so aus: Um ca. 8 Uhr (manchmal eher, manchmal später) sind wir aufgestanden. Dann haben wir gefrühstückt (meistens gabs Purradge) (wenn wir auf Bergen waren, haben wir vor dem Frühstück immer noch Blaubeeren gesammelt :) und dann haben wir am See oder Meer mit super schönem Ausblick die Zähne geputzt, was viel besser ist als zu Hause. Am letzten Tag unserer Wanderung haben wir uns mal eine Wohnung mit fließend Wasser gegönnt (hat nur 5€ gekostet). Da sind wir einfach aus Gewohnheit alle raus gelaufen zum Zähne putzen und hinterher haben wir uns fragend angeguckt, warum wir nicht einfach den Wasserhahn benutzt haben? Nach dem Geschirr abwaschen mit Gras und Ostseewasser haben wir unsere Rucksäcke gepackt uns sind los marschiert. Wir haben nicht viele Pausen gemacht, nur nach steilen Bergen eine Trinkpause und ein Mittagspause zu der es immer Brot, Nutella, Salami und Käse gab. Einkaufen war wirklich unkompliziert weil wir alle 3 die gleichen Sachen gerne essen und hinterher wurde die Rechnung durch 3 geteilt. In der zweiten Woche am vorletzten Tag unserer Wanderung hatten wir auch keine Lust mehr auf Purradge und Nudeln, sodass wir immer Brot gegessen haben. Unsere Einkaufsliste für 2 Tage sah dann so aus: 6x Brot, 2x Nutella, 2x Salami, 2x Käse, 4x Apfel, 2x Schokolade. Davon haben wir uns 5 Tage komplett ernährt, was eigentlich ziemlich eintönig ist, aber es war uns zu kompliziert Purradge und Nudeln zu kochen und immer das ganze Geschirr abzuwaschen und es hat auch nicht so gut geschmeckt wie Brot. Im Durchschnitt sind wir so ca. 12 km am Tag gelaufen. In der ersten Woche gabs auch noch oft Wegabzweigungen zu iwelchen Aussichtspunkten, wo wir unsere großen Rucksäcke unten stehen lassen haben und dann nur mit unseren kleinen Rucksäcken hochgelaufen sind. Von daher war es gar nicht so schlecht, dass ich meinen kleinen Rucksack auch noch mit hatte. Wenn wir an einem neuen Schlafplatz ankamen, haben wir erstmal Wasser und Holz gesucht. In der ersten Woche gabs an den Hütten oft einen Unterstand wo schon Holz lag, dass man nur hacken oder sägen brauchte. In der zweiten Woche mussten wir ein paar mal Holz im Wald suchen, was ich viel interessanter fand. Einmal gabs weit und breit kein Holz, da haben wir einfach vom nächsten Haus ein bisl was genommen, weil der hatte mehr als genug ;). Auf dem Feuer haben wir jeden Tag unsere Nudeln (einmal gabs sogar Reis) gekocht, da wir dafür nicht genug Gas mithatten. Manchmal gabs an den Hütten kein Trinkwasser und auf den Weg dorthin gabs auch keins. Dann haben wir uns abends noch ein Tee mit dem Wasser gekocht, was es gab, da man ja das meiste Wasser trinken kann, wenn man es kocht. Dabei haben wir gelernt, dass Tee aus Regenwasser gut schmeckt und Tee aus Ostseewasser echt eklig ist. Dann saßen wir jeden Abend am Lagerfeuer und haben unsere Schokolade aufgegessen. Das fand ich eigentlich am schönsten an diesen 2 Wochen. Jetzt die letzten 2 Abende wo wir WLAN hatten, hat jeder nur mit seinem Handy gespielt. Dabei ist es ohne Internet am Lagerfeuer unter den Sternen viel schöner. An ein paar Hütte gabs Kartenspiele, da haben wir abends immer noch "Arschloch" (ein Kartenspiel, dass bestimmt noch einen anderen Namen hat) gespielt. Dann saßen wir solange am Lagerfeuer bis es zu kalt wurde, das Holz alle war oder wir müde waren. Ein Abend war echt gruselig. Da hatten wir eine ganz keine Hütte iwo mitten im Wald und es war richtig dolle nebelig (also man hat gar nix gesehen). Wir haben den Wald und die Hütte "Hexenwald" und "Hexenhütte" getauft. Da mussten wir abends noch zur Wasserstelle gehen um das Geschirr ab zu waschen und Wasser fürs Frühstück zu holen. Die Wasserstelle war aber 300m entfernt und der Pfad dorthin war im dunkeln schwierig, weil man glitschige Felsen hoch u. runter klettern musste. Und durch den Nebel sah der Wald wirklich aus wie im Gruselfilm. Da waren wir echt froh als wir alle wieder an der Hütte angekommen sind.

Gleich am ersten Abend haben wir wieder Polarlichter gesehen :) Ich fand die sogar schöner als in Norwegen, weil die sich mehr bewegt haben, aber leider hatte keiner von uns eine gute Kamera mit um ein Foto zu machen. Am vierten Tag haben wir ein Tag Pause im Skuleskogen Nationalpark gemacht. Da haben wir die erste Nacht in einer gaanz schönen Hütte an einem See im Nationalpark übernachtet. In der Hütte haben wir Andi, der wie Max u. Markus auch aus Bayern kam getroffen. Der war schon mal vor 2 Jahren hier und hat uns am nächsten Morgen noch ein bisl den Nationalpark gezeigt. Mittags haben wir unsere Rucksäcke nur 2 km weiter zu einer schönen Hütte am Strand getragen, wo wir dann den restlichen Tag gechillt haben und auch unsere Haare mal gewaschen und unsere T-Shirts und Socken ins Wasser getaucht haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viel geholfen hat, aber der gute Wille zählt. In der zweiten Woche hatten wir dann auch alle schnupfen, sodass wir eh nichts mehr gerochen haben und andere Menschen haben wir auch nur selten gesehen. Die die wir gesehen haben, waren meistens Deutsche und ein paar Schweden. Ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen wie nett und freundlich Schweden sind...sowas gibts in Deutschland gar nicht. Jeder Schwede den wir getroffen haben, hat sich ne viertel Stunde was mit uns erzählt. 2 mal wurden wir auch ein kurzes Stück mit dem Auto mitgenommen. An unserer letzten Unterkunft, dachten wir es gibt dort auch einen Laden, aber den gab es nicht und darum hatten wir überhaupt nix mehr zu essen. Also sind wir ein bisl durch den Ort gelaufen und haben gleich den ersten Menschen den wir gesehen haben, gefragt wo wir am besten was zu essen kriegen. Der ist dann gleich rein gelaufen und wollte uns ein Paket Nudeln und Brot geben. Dann kam seine Frau dazu und meinte sie könne uns auch zum nächsten Supermarkt fahren. Der war aber 20 km weit weg. Und dann ist die Frau nur für uns 40 km mit dem Auto gefahren. Am Donnerstag sind wir dann in Hornöberget angekommen. Von da aus sind wir gleich abends mit dem Bus nach Stockholm gefahren wo wir morgens halb 6 angekommen sind. Markus war schon öfter in Stockholm und hat uns eine Stadtführung gegeben. Für die Nacht wollten wir kein Hotel bezahlen, also sind wir mit dem Boot auf eine Insel vor Stockholm gefahren und haben da gezeltet :). Die Insel war richtig schön. Am Samstag 16.00 waren wir dann wieder zurück in Stockholm. Da waren wir nur noch einkaufen, essen und sind durch die Stadt gelaufen, bis dann schon wieder mein Bus nach Oslo kam. Diese zwei Wochen waren mega cool und ich möchte sowas bestimmt noch öfter machen, weil es fast gar nichts kostet und man richtig viel sieht. Und wenn man zurück kommt, ist man voll begeistert von den kleinen Dingen, wie z.B. eine Dusche oder ein richtiges Bett mit Bettdecke. ;) 

Ich lade später noch mehr Fotos hoch. Im Moment habe ich noch nicht so viele.



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