Kangaroo Island

Das erste richtige Ziel auf unserer Reise um Australien wurde Kangaroo Island. Sie liegt vor dem Festland von South Australia, nordwestlich von Adelaide. Über ein Drittel der Insel ist Naturschutzgebiet und Heimat für einheimische Wildtiere wie Seelöwen, Koalas und verschiedene Vogelarten. Sie erholt sich langsam von den Buschfeuern, die 2019/20 wüteten. Wir teilten uns die Fahrt hinunter zur südlichen Spitze unterhalb Adelaide in mehrere Tage auf. Während dieser Zeit machten wir uns mit unserer neuen Art zu reisen vertraut. Wir verliebten uns schnell in dieses neue Leben, aber es gab vieles zu lernen. Wir mussten uns um die Pflege und Unterhaltung von Hugo kümmern sowie lernen zu zweit auf engem Raum zu leben. Das war für uns beide neu, jedoch fanden wir schnell unsere Routine. In ganz Australien gibt es viel Orte zum Trinkwasser Nachfüllen und übernachten. Man empfiehl uns eine App (WikiCamps), die alles Wichtige, das man zum Reisen in Australien benötigt auf einer Karte anzeigt. Diese App hat sich als unverzichtbar herausgestellt. Wir erreichten die Fähre ohne großartige Probleme. Mittlerweile hatten wir genügend Zeit, um uns auf Hugo einzustellen und somit war das einparken auf dem Deck der Fähre auch einfacher als erwartet. Wie der Name Kangaroo Island es schon sagt, gibt es auf der Insel überdurchschnittlich viele Kangaroos. Trotzdem war ich nicht darauf vorbereitet wie viele tote Kangaroos es gab. In Australien ist es (anders als in Deutschland) unüblich in und nach der Dämmerung mit dem Auto zu fahren, da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, ein Kangaroos oder ein anderes Tier zu überfahren. Das kann für die Menschen im Auto, und für das Tier sowieso, sehr gefährlich werden. Tagsüber ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel geringer. Daher kommt es nicht selten vor, dass man tote Tiere am Straßenrand sieht. Abgesehen davon wurde die Insel zu meinem liebsten Ort. Wenn man mich heute fragt, welchen Teil Australien ich am Besten fand, dann ist es Kangaroos Island (bis jetzt). Es gibt viele atemberaubende Strände und Orte. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir: 

Stokes Bay: Ein unscheinbarer Steinstrand versteckt einen Durchgang, der sich als Höhe durch die Felsen schlängelt und den Weg zu einem weiteren, geheimen und wunderschönen Sandstrand bietet. 

Pennington Bay: Eine atemberaubende Bucht, die aufgrund der starken Wellen besonders bei Surfern beliebt ist. 

Flinders-Chase-Nationalpark: Der Nationalpark ist besonders von den Buschfeuern betroffen. Er nimmt den gesamten Westen der Insel ein. Wir besuchten die Remarkable Rocks (markante Felsformation) und Admirals Arch (mit Stalaktiten übersäter Höhlenbogen).

Point Ellen: An der westlichen Landzunge befindet sich der  wunderschöne Strand Vivienne Bay. Von dort gibt es spektakuläre Ausblicke über die Küstenlandschaft. Wir schwammen im (arschkalten) Rockpool und besuchten die großen Sanddühnen Little Sahara, die sich nicht weit entfernt befinden.

Während unserer Zeit auf der Insel nahmen wir unseren ersten Job am American River an, den wir über Facebook fanden. Wir pflückten 2 Tage lang Trauben für die Weinproduktion. Das ist eine klebrige und anstrengende Angelegenheit. Für mich war die pralle australische Sonne eine besondere Herausforderung. Nach 7 Tagen hatten wir die Insel umrundet und kauften ein Ticket für die Fähre zurück zum Festland. Von dort aus ging es auf der Great Ocean Road weiter die Südküste entlang.