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Wiedersehen und Peakhiking. Mavrovo NP / Nordmazedonien

Veröffentlicht: 23.08.2023

16.08.2023 - 19.08.2023

MARKUS:

Andrea aus Wien, die wir schon mehrfach auf unserer Reise getroffen haben, kehrt auf den Balkan zurück. Dieses Mal gemeinsam mit Lucie aus Prag. Wir verabreden uns für einen kurzen Roadtrip durch den Mavrovo Nationalpark und die beiden holen uns in Gostivar ab, wo wir in der Zwischenzeit Villy kennengelernt haben. Villy ist 80 und spricht als ehemaliger Gastarbeiter fließend Deutsch und lädt uns direkt an der Türe unseres Hauses bei der Ankunft zu einem Cafe ein. Er selbst trinkt Cappuccino. Nach 10 min. (unsere Tassen sind längst leer) greift er zunächst zum Zucker und süßt den Café. Weitere 10 Minuten vergehen bis Ed das zweite Päckchen hineinleert und weitere zehn bis er erstmalig umrührt. Als Villy das erste Mal einen kleinen Schluck von seiner Tasse nimmt, ist eine gefühlte Stunde vergangen und wir kennen Villys Lebensgeschichte und Familie. Zwischenzeitlich hat sich ein Bekannter von Villy von Nachbartisch eingemischt und uns einen zweiten Espresso ausgegeben. Es könne ja nicht sein, dass wir vor leeren Tassen sitzen 😂 Die Kaffeekultur des Balkans ist einfach wunderbar! Villys Einladung, bei ihm zu wohnen, können wir schweren Herzens nicht folgen. Der Tourplan steht und Lucie und Andrea haben als Kurzurlauberinnen leider nicht den Luxus ihre Zeit in Traveller-Kategorien zu messen...

Das Wiedersehen mit Andrea ist herzlich und wunderschön. Wie wohltuend, mal nicht bei Null starten zu müssen. Nun zu viert besuchen wir das orthodoxe Kloster Sveti Jovan Bigorski, machen einen Abstecher zum wirklich prächtigen Duf-Wasserfall, sehen die ehemalige Dorfkirche von Mavrovo, die je nach Wasserstand des gleichnamigen Sees regelmäßig überflutet ist und steigen fast 1000 Höhenmeter auf zu einem Peak, dessen Name ich vergessen habe, aber den man mit seinen knapp 2200m schon fast alpin nennen kann. Wir begegnen Schäfern mit riesigen Schafsherden, kuscheln die Welpen der Hirtenhunde und genießen einen tollen Blick auf die umliegenden Täler.

To be honest: alles ist wunderschön, die Wanderung gehört zu den spannendsten Aufstiegen unserer bisherigen Reise und der Duf- Waterfall ist mit seinem Steindurchbruch etwas ganz Besonderes, aber irgendwann ist ein Kloster eben auch nur noch ein Kloster und ein Berg ein Berg. Die Bilder sprechen für sich und brauchen keinerlei Erklärung. Das eigentlich Schöne ist es, wieder zusammen zu reisen, Andrea näher kennenzulernen, Lucie nach ihrer nächtlichen Fischvergiftung in unserem Hostel ein wenig zu umsorgen... kurz, nach so vielen Tagen des Reisens etwas freundschaftliche Kontinuität zu erleben. Mit jedem Reisetag werden die Sightseeing-Spots für mich irrelevanter und die Begegnungen treten in den Vordergrund.

Unseren letzten gemeinsamen Abend verbringen wir erst schwimmend, dann Wein trinkend auf dem Balkon, mittlerweile wieder in Ohrid. 

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