Veröffentlicht: 28.12.2017
Bevor wir Fox Village verlassen und weiter nach Norden fahren, steuern wir den Peak View Lookout mit Blick auf die neuseeländischen Alpen einschließlich Mount Cook an. Wir schaffen es gerade noch unsere Fotosession zu beenden, als ein großer Bus auf den Parkplatz einbiegt und Heerscharen von Touristen den Aussichtspunkt fluten. Nichts wie weg hier! Unterwegs bieten sich teilweise fast noch bessere Blickwinkel und wir sehen sogar drei Skydiver mit dem Fallschirm zu Boden gleiten.
Zeit Glacierland Lebewohl zu sagen. Auf dem Weg nach Okarito halten wir noch kurz zum Steine springen lassen am Lake Mapourika, wo Eric mit einem besonders gelungenen Wurf eine Gruppe Asiaten in Begeisterungsstürme verfallen lässt, die sogleich auch ihr Glück versuchen.
Der schnuckelige Küstenort Okarito liegt 10 km vom Highway entfernt. Nur wenige machen sich die Mühe, den kleinen Umweg zu fahren, daher ist es hier selbst an einem sonnigen Tag wie heute mitten in der Hochsaison herrlich ruhig. Da wir heute noch eine ganz schöne Strecke und ein paar Stopps vor uns haben, fällt die Entscheidung auf einen kleinen Walk von 4,2 km (hin und zurück). Wie immer, wenn wir unsere Wanderstöcke im Auto lassen, stellt sich die Weg als steil heraus, sodass jegliche Konversation in der Sommerhitze nach einigen Minuten verebbt. Wie weit 2,1 km bergauf doch sein können... Die Aussicht entschädigt, wie so oft, die Anstrengung. Zwar hüllen sich die Berge in Wolken, aber der Blick auf die Lagune ist toll. Anschließend besuchen wir noch Okaritos Strand, wo es dutzende Schnippsteine gibt, bevor wir uns auch schon wieder von diesem relaxten Ort verabschieden müssen. Außerdem knurrt uns der Magen und bis auf ein Café, welches neben Getränken ausschließlich Kekse verkauft, gibt es hier leider nichts für hungrige Mäuler.
Wir passieren den Lake Wahapo, spachteln zum Mittagessen zwei Burger in einem Café in Whataroa, wo wir uns zum Dessert ein Hokey Pokey Eis gönnen, und weiter geht unsere Reise.
Der türkisfarbene Whataroa River veranlasst uns zu einem weiteren mehrminütigen Stopp an einer kleinen Haltebucht direkt am Highway. Zu schön ist der Anblick, um ihn nur kurz im Vorbeifahren zu registrieren.
Die riesengroße Sandfly am Bushmans Center in Pukekura, ebenfalls direkt am Highway gelegen, steht als nächstes auf meiner Liste. Doch das Grundstück ist abgesperrt, steht zum Verkauf und die Sandfly ist weg. Durch das Fenster werfen wir einen Blick ins Innere. Der Laden ist nach wie vor säuberlich eingerichtet, der Postkartenständer gut bestückt und sogar auf der Internetseite habe ich bei meinem gestrigen Besuch nichts von der Schließung gelesen. Lange kann das noch nicht her sein, zumal die letzte Google-Bewertung erst vor einem Monat abgegeben wurde. Schade - wieder ein ungecheckter Punkt auf der Sightseeingliste.
Der Tag ist schon recht weit vorangeschritten, aber die Hokitika Gorge dürfen wir keinesfalls auslassen. Sie ist ein echter Blickfang! Leider wissen das auch viele andere, sodass wir sie mit zahlreichen anderen Besuchern teilen müssen - einerseits mit Kamera zückenden Touristen sowie Badegästen und andererseits (sehr zu unserem Leidwesen) mit Sandflies. Das Deet zur Abwehr der lästigen Blutsauger liegt natürlich gut verstaut im Auto. Das Türkis des Wassers ist schon fast unnatürlich und würden sich die Sandflies nicht wie Vampire auf unsere nicht eingecremte, nackte Haut stürzen, wären wir sicherlich noch etwas länger geblieben und hätten den farbintensiven Anblick genossen.
Erst gegen 18:00 Uhr erreichen wir unser Hostel in Hokitika, wo ich schon 2013 zu Gast war. Wir haben zunächst nur für eine Nacht gebucht und erst heute spontan entschieden, Weihnachten hier zu verbringen. Das Doppelzimmer ist jedoch für morgen ausgebucht und das Achtbettzimmer lehnt Eric kategorisch ab, sodass ich den Abend auf der Suche nach Alternativen verbringe - leider wenig erfolgreich. Mangels Lust und vorangeschrittener Stunde verschiebe ich die Unterkunftsproblematik auf morgen früh und hoffe auf ein kleines Weihnachtswunder.