Blog 7 - Misfaht Al Abreyyn

Misfaht Al Abreyyn (es gibt viele verschiedene Schreibweisen des Namens)

Der in den Ursprüngen etwa 500 Jahre alte Ort wird vielfach als das schönste Dorf im Oman bezeichnet. Wie auch in vielen anderen Dörfern begann die Einwohner vor 30 bis 40 Jahren aus den traditionellen – aber unbequemen und sehr instandhaltungsbedürftig – Stein und Lehmhäusern in moderne Betonbauten neben dem alten Dorf zu übersiedeln. In den meisten Fällen wird der alte Ortsteil einfach dem Verfall preisgegeben – hier in Misfaht Al Abreyyn wollten einige Einwohner dies vermeiden und hatten die Idee, die alten Bauten durch touristische Nutzung zu erhalten. In den letzten Jahren sind in Misfat einige Guest Houses und Coffeeshops entstanden und der Tagestourismus hat massiv zugenommen – ist jetzt schon fast grenzwertig, durch Covid aber doch wieder zurückgeworfen worden.

Wir haben zwei Nächte im „Misfah Old House“ in einem Zimmer mit arabischer Ausstattung zugebracht. Die Eigentümerfamilie war unter den ersten, die dieses Konzept der Erhaltung umgesetzt haben. Einen Aufenthalt dort können wir wirklich nur empfehlen. Das Essen ist auch sehr gut, zwar arabisch angehaucht, aber für Europäer ganz zuträglich.

Sehenswert in Misfaht ist neben den alten Häusern der Dattelhain, in dem noch mit Falajs bewässert wird (jeder Besitzer bekommt alle 8 Tage für eine halbe Stunde Wasser zugeteilt). Ort wie Hain liegen an einem steilen Hang – das heißt ganz viele Stufen steigen – im Ort gibt es natürlich keine Autos, alles muss von Mensch oder Eseln getragen werden.

Die Dattelpalme dominiert zwar heute hier als Nutzpflanze, bis vor etwa 30 Jahren wurden fast ausschließlich Zitronen angebaut, deren Verkauf – im Gegensatz zu Datteln – eine wichtige Einnahmequelle für die Bewohner war. Der sogenannte „Zitronen Krebs“ hat die Pflanzungen nachhaltig zerstört, sodass der Umstieg auf die Dattelpalme der einzige Ausweg war. In den letzten Jahren versucht die omanische Regierung, durch die Anpflanzung widerstandsfähigerer Sorten den Zitronenanbau wieder mehr zu forcieren.

Einer der Besitzer vom „Misfah Old House“ führte uns auf einen Rundgang durch die Pflanzungen und den Ort, zwar recht anstrengend wegen der Hitze und den Stufen, aber war hochinteressant und es gab viele neue Informationen über das Leben hier.