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Ich mach mir die Welt,wie sie mir gefällt

Veröffentlicht: 26.07.2023

Wir setzten uns ins Kanu und paddeln einfach mal los. Hat man den Wind im Rücken kommt man schnell voran. Am Ufer sehen wir schöne, rote Häuser mit viel Platz, eigenem Steg und Blick auf den See. Nach einiger Zeit entdecken wir eine schöne, kleine Insel.

Mit dem Kanu kann man überall ein Päuschen einlegen. Also steuern wir auf die Insel, legen an und staunen mal wieder über die Natur. Mitten im Nirgendwo, völlig alleine, um einen herum nur Wasser. Und was für eine Ruhe!

Die Sonne scheint, heute ist T-Shirt und kurze Hose angesagt. Wir beschließen ein Feuer zu machen, eine Kleinigkeit zum Essen haben wir uns auch mitgenommen. Es gibt Stockbrot über dem Lagerfeuer. Und wie das plötzlich duftet!

So eine Stille, nur das Knistern vom Feuer, ein sanfter Wind und ein paar Möwen.

Also genießen wir die letzten Sonnenstrahlen, steigen zurück ins Kanu und treten den Rückweg an.

Ein Tag vergeht wie im Flug. Wieder am Start angekommen, macht sich die Anstrengung langsam bemerkbar. Das fühlt sich gut an.

Klingt gut oder ? Es ist so schön, dass das Schweden ermöglicht. Das ist nochmal eine ganz andere Möglichkeit ein Land kennenzulernen. Eine wirklich schöne Möglichkeit.

Schweden besteht aus wahnsinnig viele Seen und viele sind über kleine Kanäle mit einander verbunden. Mit dem Kanu kann man hier die Natur wunderbar entdecken. Schweden besteht aus so viel unberührter Natur, dass muss man einfach auf sich wirken lassen. Ja, ich denke, dass macht Schweden besonders. Überall ist es so schön, so naturbelassen und ruhig. So ein Häuschen am See, ganz für sich alleine ? .. Ich würde nicht nein sagen. Einfach wirken lassen und die kleinen Dinge nicht übersehen.

So allmählich vergeht auch die dritte Woche von unserer Skandinavien Reise. In Vimmerby angekommen treffen wir auf Sophia, eine sehr gute Freundin von mir/uns. 50Km ist sie geradelt, um nach Vimmerby zu kommen. Das verdient nochmal eine dickes Lob! Sie macht hier in Schweden gerade zwei Wochen Urlaub. Was für ein Zufall, dass wir gerade zur selben Zeit hier in Schweden sind oder ? Zufall oder Schicksal, wie man es nennen mag. Natürlich nutzen wir die Chance und verbringen ein paar Tage zusammen. Wenn man es schon nicht zu Hause geschafft hat, dann halt in Schweden, scherzen wir.

Vimmerby liegt im Norden von Småland. Småländische Natur, tiefe Wälder, Seen, Wiesen, sich dahin schlängelnde Schotterwege, rote Holzhäuser und Scheunen. Genau wie in den Geschichten von Astrid Lindgren, welche übrigens in Vimmerby 1907 geboren ist.

Praktisch, dass Bob drei Sitze hat. Also packen wir uns noch ein paar Zimtschnecken ein und düsen los.

Zuerst besuchen wir die Welt der Astrid Lindgren. „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Wer kennt das nicht? Hier wurden Kindheitserinnerungen aufgefrischt.

In Vimmerby steht ein Denkmal der Kinderbuch-Autorin. Danach machten wir uns auf den Weg nach Lönneberga, beziehungsweise nach Katthult. In Katthult wurde das Meiste für Michel aus Lönneberga gedreht. In dem Dorf Lönneberga gibt es davon nichts zu sehen. Wusstet ihr, dass Michel eigentlich Emil heißt ? Zumindest in der Schwedischen Verfilmung. Komisch oder ? Naja, für uns ist und bleibt es Michel.

Das Elternhaus, der Schuppen mit den geschnitzten Figuren, der Fahnenmast, an dem die kleine Ida hoch gezogen wurde, alles ist da. Und das Alles darf man für schlappe 6 Euro besuchen.

Auch der Ort Bullerbyn darf man besichtigen. Die Villa Kunterbunt ist leider auf einer kleinen Insel namens Gotland.

Schön war´s! Abends kam uns eine Grillstelle direkt am See gut gelegen, vor allem weil die Vorgänger so nett waren und uns den Grill noch heiß überlassen haben. Perfekt, denn wir hatten ordentlich Hunger. Als die Weinflasche plötzlich leer war, obwohl Sophia und ich vor hatten nur ein Glas zu trinken, hatten wir auf jeden Fall unseren Spaß! Zumindest war es eine witzige Heimfahrt, naja David würde vielleicht etwas anderes behaupten. Jedenfalls war das ein echt guter Tropfen!

Übernachten durften wir bei Sophias Unterkunft. Der Besitzer war so nett und ließ und Dusche und WC gegen eine kleine Gebühr benutzen.

Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin und die Welt nur mit einem Auge sehen konnte, drehte ich mich nochmal um und hoffte darauf nur geträumt zu haben.

Nope, leider war es kein Traum. Und jetzt glaubt nicht, dass das am Wein gelegen hat!

Nein, mein ganzes Auge war geschwollen und das durch einen einzigen Mückenstich. Irgendwie reagiere ich auf die Teile manchmal sehr stark. Naja, auf jeden Fall fragten sich sicher einige, warum ich bei Regen eine Sonnenbrille trage. Zum Glück hat sich das ganze über den Tag langsam zurück gezogen und ich konnte die Welt wieder mit beiden Augen erkunden.

Habt ihr schon Mal einen weißen Hirsch gesehen ? Schweden machte das für uns Möglich. Ganz zufällig stand er mit weiteren Hirschen und Rehen am Straßenrand. Anscheinend sieht man so ein Tier sehr selten. Toll oder?

Insgesamt verstehe ich mittlerweile, warum die Geschwindigkeit für Autofahrer sehr oft begrenzt ist. Beginnt die Dämmerung entdeckt man überall Wild. Hier ist es keine Seltenheit, dass man im eigenen Garten mehrere Rehe stehen hat. 

Am nächsten Tag starteten wir unsere zweite Kanutour, dieses Mal mit Sophia. Diese war ebenfalls ein völliger Erfolg, wie ihr aus dem obigen Text erschließen könnt. Die Kanus durften wir von dem Besitzer von Sophias Unterkunft leihen.

Auch unsere erste Kanutour letzte Woche war ein Erfolg. Das Wetter war zwar etwas wechselhaft, trotzdem war es eine schöne Tour. Auch dort durften wir bei dem Besitzer nächtigen und kostenlos Trockentoilette und Dusche benutzen. Der Besitzer, Maik war übrigens ebenfalls deutsch. Er ist vor einigen Jahren nach Schweden ausgewandert.

Mit Ihm haben wir wirklich eine Ewigkeit geredet. Nicht zu überhören war, dass er mittlerweile das macht, was im Spaß macht und dabei Geld verdient. Das klingt doch gut oder? Allerdings liegt davor auch eine lange Geschichte und ein langer Weg. Naja, auf alle Fälle war das eine sehr interessante Bekanntschaft. Der Mann ist uns und vielen anderen sicher ein großes Stück voraus.

Wir haben heute die Unterkunft von Sophia verlassen und bewegen uns jetzt Richtung Stockholm. Heute machen wir noch einen Zwischenstopp in Oxelösund, natürlich wieder am See. Morgen werden wir uns dann Stockholm näher unter die Lupe nehmen.

Diesen Blog Eintrag beende ich mit einer Aussage von Maik:

„Ihr macht das richtig! Und scheißt drauf, was andere von Euch denken.“



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