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Abel Tasman Coast Track

Veröffentlicht: 26.03.2023

Schon mal den Gaskocher bei einer 3 Tägigen Wanderung kaputt gemacht? Wir schon ! Und zwar direkt am ersten Tag.
Aber beginnen wir mal von vorne. Unsere Wanderung begann mit einer schönen Bootsfahrt zu unserem Startpunkt im Abel Tasman Coast Track. Die 1 1/2 Std. lange Bootsfahrt konnte man richtig genießen, wäre da nicht der Gedanke, dass man den ganzen Weg wieder zurück laufen muss. Nein Spaß, ich hab mich wirklich auf die Wanderung gefreut. Im Abel Tasman Nationalpark gibt es den Coast Track und den Inland Track. Wir haben uns natürlich für den Coast Track entschieden. Ich mein hallo, das Meer gewinnt doch immer! Also bei uns zumindest. Der Abel Tasman Coast Track geht insgesamt 60km. Man kann sich aber mit dem Water Taxi überall hin kutschieren lassen. Oder sich abholen lassen, wie man will. Also ist für jeden was dabei. Egal ob für Faulenzer oder höchst motivierte Wanderer. Ich würde uns zwei irgendwo mittendrin einstufen. Die 40km die wir uns vorgenommen haben reichen für uns erstmal aus. Also heißt es für uns "Tschüss Hapi". Ihn haben wir nämlich bei der Totaranui Campsite abgestellt. Von dort sind wir weiter mit dem Water Taxi in die Apple Tree Bay gefahren. Das Thema schöne Bootsfahrt hatten wir ja schon am Anfang. Ach echt, heute schreib ich wieder etwas unsortiert, aber mittlerweile kennt Ihr ja meinen "Schreib-Style". 
Der Erste Tag der Wanderung beginnt für uns also mit ca. 10km und 10 KG auf dem Rücken. Da wir die Wanderung auf 3 Tage aufgeteilt haben, darf es an Proviant nicht fehlen. Also haben wir einiges an Fertiggerichten gekauft, da es unkompliziert und leicht ist. Ich nenn es immer "China-Fraß". Ein bisschen Nudeln mit Gewürzen und Sojasauce, welches man mit Wasser aufgießt und dann verzehren kann, ist für mich China-Fraß. Naja, auf jeden Fall ist so ein Essen für eine Wanderung über mehrere Tage durchaus praktisch. Natürlich muss Ersatzkleidung, eine Regenjacke (die wir zum Glück nicht gebraucht haben) und genug Wasser mit. Praktischerweise gibt es Wasserfilter, die nicht viel Platz brauchen. So konnte man an jedem Campingplatz Wasser filtern und trinken. Meisten muss das Wasser an den Campingplätzen im "Nirgendwo" abgekocht werden. So ein flotter Otto braucht ja schließlich keiner. Also nach 10km sind wir in unserem ersten Camp angekommen (Torrent Bay Village Campsite). Dort haben wir unser Zelt aufgeschlagen, uns noch etwas, wie sagt meine Mutter immer so schön "am Strand gebruzelt" und uns danach auf eine warme Mahlzeit gefreut. Zum Glück hatten wir einen praktischen Campingkocher mit zwei Töpfen dabei. Super Sache. Und der China-Fraß braucht ja nicht mehr als nur etwas heißes Wetter. Klasse, wenn man direkt beim ersten Versuch den Kocher kaputt macht und danach nicht mal heißes Wasser hat. Und nein Leute, ich war's dieses Mal nicht ! Mehr sag ich dazu nicht.Auf jeden Fall war's das mit der warmen Mahlzeit, die so wohltuend gewesen wäre! Naja, dann haben wir den Fraß halt aus Frust kalt gegessen. Aber vergessen wir das schnell wieder.Kommen wir wieder zu den schönen Tatsachen. Der Track war sowas von schön ! Mal wieder kann ich nur sagen: " Was für eine Natur!" Der Weg geht durch wunderschöne Wälder, eine fantastische Natur und über schöne Strände. Die Strände wieder wie gold, das Wasser türkis blau. Das ist nicht nur schön, das ist schon paradiesisch!
 Übernachten tut man auf Campingplätze, welche extra für den Track gebaut worden sind. Die Camps sind sehr einfach, haben aber alles was man braucht. ( Außer heißes Wasser für den China-Fraß) Ich bin nun wirklich kein riesen Fan von Zelten. Aber wenn man direkt am Strand mit seinem Zelt stehen kann, dann hat das schon sein Charme! Da kann man die Meditationsmusik mit dem Meeresrauschen in die Tonne kicken.   Noch ein Thema möchte ich ansprechen, was sehr relevant beim Campen war. Und zwar sind es die Vögel Wekas. Wenn du nicht aufpasst geht es schneller als du denkst und ein Weka rennt mit deinem Essen so schnell er kann weg. Die Vögel sind verrückt ! Sie klauen alles was sie kriegen können und zeigen dabei keinerlei Angst vor den Menschen. Und du denkst, im Zelt wär dein Essen sicher ? Tja, Pech gehabt, denn Wekas können Reißverschlüsse öffnen und dir dein Essen aus dem Zelt klauen. Die Beste Variante ist also, das Essen am Baum hochzuziehen. Klettern können die Wekas nämlich nicht. Aber ich muss schon zugeben, dass es ziemlich witzig aussieht, wenn ein Weka mit einer Packung Nüsse wegrennt. Oder eine Klopapierrolle auf dem Kopf hat, weil es gemeint hat es müsse in einer Mülltüte wühlen. Echt witzig, aber beim Essen hört der Spaß bekanntlich auf.


Der nächste Tag beginnt für uns um viertel vor sechs. Warum? Weil wir es lieben früh aufzustehen ? Nein sicher nicht. Im Coast Track muss man die Tides also die Gezeiten beachten. Es gibt Buchten, die man nur bei Ebbe überqueren kann. Beziehungsweise ungefähr 2h vor und 2h nach der low tide. Oder man muss halt schwimmen, was mit 10KG auf dem Rücken auch nicht gerade Spaß macht. Das hat schon was aufregendes, also das mit den Gezeiten. Aber muss diese low tide ausgerechnet morgens um 5 Uhr sein ? Naja, was solls. Macht doch Spaß, das Zelt im Dunkeln und noch völlig verschlafen aufzubauen. Und wisst ihr, wie man Zeit am morgen spart ? Man zieht sich vor dem Schlafen gehen einfach nicht aus. Dann steht man am nächsten Morgen auf und ist sofort start klar! Praktisch oder ? Ne im Ernst. Mir war's abends einfach zu kalt, also blieb alles was ich an Kleidung hatte an.Aber mal ehrlich. Das ist doch alles halb so wild, wenn man in der schönen Morgenröte auf einer Bank in richtung Meer sitzen kann, dabei frühstückt und plötzlich bemerkt wie der Weg hinter einem gerade verschwindet, weil die Flut wieder näher rückt. Herrlich.
An dem Tag sind wir noch weitere 19km gelaufen, bis wir in unserem nächsten Camp in Onetahuti angekommen sind. Und soll ich euch mal was verraten? Nach einem Bad im Meer gab es endlich eine warme Mahlzeit! Endlich ein warmer China-Fraß! Zum Glück gibt es in Camps überall nette Leute mit Gaskochern. Ein perfekter Tag oder? Ja! Es gibt kein aber.
Am dritten Tag sind wir die letzten 13km von Onetahuti über die Awaroa Bay bis zu unserem Hapi in der Totaranui Bay gelaufen. Der Rucksack war leichter, die Hüfte und der Rücken schmerzten etwas mehr, aber die Motivation war noch da! Die Wanderung hat sich bis abends um 20 Uhr herausgezogen, weil wir teilweise warten mussten bis es low tide war. Da unsere Essensvorräte eh aus waren kam eine Pause in einem netten Restaurant gerade recht. Also gönnten wir uns erstmal eine Portion fries mit Ketchup und Majo. Was war das für ein Genuss! Schmeckt also deutlich besser als ungekochter China-Fraß!
Die Wanderung endet für uns also bei  Sonnenuntergang. Eine kalte Dusche am Abend vereist alle Bisse von den Sandflies und lässt uns erschöpft, aber völlig zufrieden einschlafen. (Es gab leider nur kalte Duschen. Aber man nimmt, was man bekommt)
Leute, dass war einfach toll ! Wir sind nicht den kompletten Track gelaufen. Aber es waren um die 42km, die wir ohne Probleme gemeistert haben. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich und ich bin sehr stolz auf uns beide, dass wir das so gut gemeistert haben!
Ich habe eine Bild von unserer Route hochgeladen. Ich hoffe, ihr könnt es nachvollziehen !
Cheers Leute

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