Heiße Nächte in Palermo

Von der Fähre ging es schnurstracks zu einem Wohnmobilstellplatz in Palermo. Es waren zwar nur 2,5 km aber der Verkehr in Palermo treibt einem Mitteleuropäer den Angstschweiß auf die Stirn. Enge Straßen, zig Mopeds und Motorräder, die einen dauernd links und rechts überholen. Dazu noch hupende und in dritter Reihe parkende Autos.

Der Stellplatz war tip top, die Betreiber sehr freundlich und hilfsbereit. Sie gaben uns gleich die Adresse der KFZ-Werkstätte ihres Vertrauens.

Daher ging es tags darauf gleich zur Werkstätte. Wieder nur knapp 1,5 km entfernt, dieses Mal aber im Stau, da gerade interaktiv, d.h. während der Verkehr sich durch die Straßen schlängelt, in für uns chaotischer Weise, asphaltiert wurde. 

Kaum war ich in der Werkstatt angekommen, wies mich ein Mechaniker gleich auf der Straße ein. Ich zeigte auf das Hinterrad und schon war er mit dem Wagenheber unterwegs um das Auto anzuheben und den Reifen  loszuschrauben. Tatsächlich hatte sich ein langer spitzer Stein in den Mantel gebohrt. Während ich Geld suchte, war der Reifen schon wieder montiert. €7 waren im Werkstättenbüro zu zahlen. Gerne gab ich dem Mechaniker €5 Trinkgeld, über das sich sehr freute.

Und das Beste - die Luft blieb tatsächlich im Reifen.

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in Palermo. Ähnlich wie auf den Fotos zu sehen, ist Palermo eine Stadt in die man sich wahrscheinlich erst beim zweiten Blick "verliebt". Einerseits ist die Stadt teilweise heruntergekommen, andererseits gibt es wirklich schöne Plätze und Kulturstätten. Kathedrale, Normannenpalast oder die Katakomben in Capuccini sind eine Reise wert.

Die Stadt wirkt chaotisch, aber die Menschen sind sehr hilfsbereit und herzlich - egal ob auf der Straße oder in Tourismusstätten.

Anders als vielleicht in Venedig oder Rom ist vieles noch authentisch. Es gibt aber auch nicht die Touristenmassen wie in anderen bekannten Städten. 

Und Essen gehen ist ein Traum. Wahnsinnig gut und Preise wie vor 10 Jahren bei uns - und das auch bei den Touristen-Hotspots. 

Besonders abends nach ein paar Gläschen Wein entfaltet die Stadt ihren Charme. Überall Gewusel, Menschen die feiern und Spaß haben auf den Straßen.

Natürlich gibt es auch die andere Seite mit Armut und Menschen die nichts haben und betteln müssen.

Ach ja. Die Temperaturen sind anders als vorhergesagt durchaus erträglich. 33°-35° sind nicht wenig, aber da sehr trocken auf jeden Fall erträglich, wenn man viel trinkt und schattige Plätzchen über die Mittagszeit sucht.