Veröffentlicht: 10.07.2018
Nach Cotopaxi, Quilatoa und Banos führt es uns in das 4 Stunden entfernte Tena. 4 Stunden.... Das klingt für uns nicht weit. Hier bedeutet es tatsächlich das Verlassen einer Klimazona. Tena liegt im Amazonasgebiet Ecuadors. Lange Regenschauer in der Nacht (manchmal auch kurze während des Tages) führen zu einer tropischen Wärme mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Wir haben uns in eine Gemeinschaft von Krishnaanhängern eingebucht, die den Wald wiederaufforsten. Man kann hier komfortabel (= großes Zimmer, eigener Balkon, eigenes Bad, vegetarische Vollverpflegung, Hotelgebühr) wohnen oder weniger komfortabel (= Gemeinschaftsbad, Zweibettzimmer, vegetarische Vollverpflegung, Mitarbeit) für 15 Dollar/Tag leben. Auf jeden Fall sind wir hier frei von den verschiedenen Medien - es gibt kein Fernsehen und kein Internet.
Wir entscheiden uns für einen Mix: Am Freitag arbeiten wir 4 Stunden mit und bauen zusammen mit 3 anderen einen Weg zum und im Gewächshaus. Das bedeutet schwere Steine schleppen und legen. Die Mahlzeiten nehmen wir nach einem gemeinsames Gesang, auf einer Matte sitzend auf dem Boden ein - das ist anstrengend! Zusammen wird gespült, Kakaobohnen gepuhlt, Wolle aufgerollt oder anderes.
Samstag und Sonntag wird nicht gearbeitet. Wir nutzen die Zeit um im kleinen Fluss zu baden (zusammen mit Baku dem Schäferhund) bzw. zum großen Fluss zu wandern.
Um unsere Muskel zu lockern und zu dehnen nehmen wir an den morgendlichen Hatha-Yoga-Übungen teil, die mit Blick auf den Urwald angeboten werden.
Auf den Bildern seht ihr eine schwarze Frucht. Das ist eine Kakaofrucht. Sie wird geöffnet. Innen drin befinden sich 25 in weiße geleeartige Masse eingehüllt Bohnen. Die weiße Masse schmeckt auch fruchtig gut. Die 25 Bohnen müssen aufgepuhlt und geröstet werden. Zu Pulver gemahlen wird daraus Schokolade gemacht.
Das Bild mit dem Insekt zeigt unseren ca. 8cm großen fliegenden Untermieter.
Nach 4 sehr entspannenden, lehrreichen und überaus gesunden, auch kaffeefreien Tagen fahren wir weiter nach Cuenca, der 3. größten Stadt Ecuadors. Offensichtlich haben wir gut in die 6 köpfige Glaubensgruppe gepasst, denn sie hätten uns kostenfrei in ihrer Mitte aufgenommen. Auch wir verlassen den Ort schweren Herzens.