SaJu2018
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Durchfahrt Panamakanal

Veröffentlicht: 05.04.2018

Die Durchquerung des Panama-Kanals war wahrscheinlich DER Höhepunkt des zweiten Teils der Kreuzfahrt. Wir mussten früh aufstehen, denn bereits ab 6.30 Uhr sollten wir von Anker gehen und uns in die Schlange einreihen. Es verzögerte sich dann um ca. 1 Stunde, aber das machte gar nichts. Es war tatsächlich keine Sekunde langweilig. Die Crew bemühte sich sehr und servierte sogar Kaffee und Gebäck auf dem Bug. Später gab es dann auch andere Getränke. Auch alkoholische. Die wurden tatsächlich ausreichend von vielen Passagieren konsumiert und das unter der durchweg brennenden Äquatorsonne. Ob das wirklich gut getan hat, wage ich mal zu bezweifeln. Aber das war ja zum Glück nicht unser Problem. Ich bin auch im Nachhinein noch überrascht, dass diese Durchfahrt so spannend war. 

Wir sind durch den alten Kanal gefahren, durch den unser Schiff gerade noch so durchpasste. Der Kapitän hatte ca. 70 cm auf jeder Seite Platz. Das ist schon eine ziemlich gute Leistung, die auf der Brücke gezeigt wurde. Wir verbrachten also Stunden damit zuzuschauen, wie sich der Wasserspiegel hob und senkte, wie Tore auf und zu gingen, wie die „mules“ - so heißen die kleinen Wagen, die an beiden Seiten fahren und dafür sorgen, dass die großen Schiffe sicher mittig in den Schleusen liegen - arbeiteten und und und. Schön war, dass mit der Celebrity Infinity ein anderes Kreuzfahrtschiff direkt vor uns war. Es befinden sich nämlich immer zwei Schleusenspuren nebeneinander. So konnten wir genau beobachten, was neben uns in der Schleuse passierte. Aus meiner Sicht sah man das besser als am eigenen Schiff. Und wir haben die Infinity zweimal „überholt“ und sie uns dann wieder. Das war fast der größte Spaß, zu schauen, welche Leute auf dem anderen Schiff reisen und wie die Kabinen etc. aussahen. Ok, man kann es auch spannen nennen 😇. 

Wir sind auf dem Schiff mit interessanten Vorträgen und Filmen versorgt worden und es gab zudem einen permanenten Kommentar auf den Außendecks. Wir sind jetzt also ziemlich schlau, dennoch verweise ich jetzt besser auf Wikipedia für ein paar offizielle Informationen. 

Hier aber noch ein paar Fakten, die dort nicht zu finden sind. Natürlich kostet die Durchfahrt Geld. Für ein Kreuzfahrtschiff in der Größe der MS Zaandam sind es ca. 400.000 US-Dollar. Dazu kommt die Reservierungsgebühr von 40.000 US-Dollar. Dafür ist garantiert, dass das Schiff zur halbwegs geplanten Zeit einfahren kann und sich nicht wie die Frachter in die - oftmals sehr lange - Warteschlange einreihen müssen. Die richtig großen Containerschiffe kosten übrigens bis zu 1 Mio US-Dollar. 

Die Begleitschiffe, die man auf manchen Fotos sieht, kosten 11 Mio US-Dollar pro Stück. Da fährt eine ziemliche Summe auf dem Kanal herum. Wir haben mindestens 10 davon ausmachen können. 

Die Durchfahrt dauert ca. 8 Stunden. Die Sache mit den Schleusen dauert halt einfach seine Zeit (es sind drei Schleusen auf jeder Seite des Kanals zu überwinden). Nur auf dem See in der Mitte konnte der Kapitän Gas geben.

Kaum waren wir in der karibischen See (oder auch im Atlantik) wurde es stürmisch. Wir sind an dem Abend ziemlich auf den Decks geschwankt. Und vielen Passagieren ging es gar nicht gut, was sich im Speisesaal und in der Bar bei Barry deutlich zeigte. Unsere übliche kanadisch/amerikanisch/deutsche Bar-Besetzung fand sich aber ein und wir brauchten auch die grünen Äpfel nicht, die uns Barkeeper Conrad als Gegenmittel gegen Seekrankheit anbot. Soll tatsächlich helfen, aber wie gesagt, uns ging es gut. Vielleicht lag die Abwesenheitsquote aber auch an dem oben erwähnten Alkoholkonsum in der Sonne. Wer weiß das schon 😉.  




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