Veröffentlicht: 11.01.2017
04.01.
Heute waren wir in einem Dorf namens San Miguel de Allende, das ca 40 Minuten von Jurica entfernt ist. Das Dorf ist sehr touristisch, aber schön. Man hört viel Englisch, da viele Amerikaner dort leben. Überall werden handgemachte Gegenstände auf kleinen Tischen verkauft. Wir waren auf einem kleinen Markt , auf dem es alle möglichen kunstvollen Dinge für sehr wenig Geld gab, von Perlenkunst bis Taschen aus recycelten Dosendeckeln. Zum Abschluss lud uns Sylvia in das angeblich beste Churros Café ein. Churros sind ein spanisches fritiertes, längliches Gebäck, das klassischerweise mit Zimt und Zucker serviert und in heiße oder kalte Schokolade getunkt wird. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um einen Tisch zu erwischen, da sich nach uns eine lange Schlange vor dem Café bildete. Der Abend endete mit Wii spielen (Mario Cart), da Matilde bessesen davon ist und nicht aufhören will.
05.01.
Da Matilde einfach nicht genug von Mario Cart bekommt, spielten wir heute bis zum Mittagessen. Danach drückten meine Gastelten Cristina und mir Geld in die Hand und wir fuhren in eine nahegelegene Mall, um Geschenke für uns zu kaufen. Der 6. Januar wird hier fast wie Weihnachten gefeiert und alle Kinder bekommen Geschenke von den heiligen drei Königen. Da Matilde noch an die Könige glaubt, schrieben wir alle Wunschzettel, die an Luftballons gebunden und in die Luft geschickt wurden.
Am Abend kamen Los Veras zu uns, da traditionell am Tag vor heilig drei Könige eine Rosca de Reyes gegessen wird. Das ist ein kranzförmiger Hefezopf, in dem eine Plastikfigur von Jesus versteckt wird. Es wird reihum an verschiedenen Stellen angeschnitten und derjenige, der die Figur erwischt, muss am 2. Februar Tamales für alle kaufen. Ich hab sie gottseidank nicht bekommen, sondern Sylvia. Nachdem alle aufgegessen haben, schauten wir gemeinsam Parent Trap auf unserem riesigen Fernseher an.
06.01.
Es ist heilig drei Könige! Ich wurde um 07:30 von Matilde geweckt, da sie ganz aufgeregt war, dass die Könige Geschenke gebracht haben. Die Kinder rissen Ihre Geschenke auf und freuten sich über ihre Geschenke. Kein Wunder: es gab ein MacBook, Lautsprecher, eine Ipod und andere teure Geschenke. Abgesehen von Mario Cart spielen und einem FIlm, entschieden Matilde, Melissa und ich eine kleine Runde Fahrrad zu fahren. Das dauerte jedoch länger als gedacht und es wurde dunkel. Melissa war sehr besorgt, dass etwas passiert, aber wir kamen heil an!
08.01.
Sonntag bedeutet Kirche! Ich freue mich schon immer auf die Kirche, da es jedes mal sehr viel Spaß macht und die Musik sehr schön ist. Nach der Kirche bin ich mit los Veras zu ihnen nach Hause gefahren und habe mit ihnen Mittaggegessen, da wir abends ins Kino gegangen sind. Wir haben Assasins Creed angeschaut, aber alle waren sehr enttäuscht vom Film. Nach dem Kino wurde ich überredet noch zu einer weiteren Rosca (Gebäck mit Jesus) zu kommen. Dieses mal fand sie downtown in einem sehr kleinen Haus statt, bie einer Familie, dich ich bereits kannte. Es war wieder sehr lustig und es wurde viel musiziert.
10.01.
Seit gestern haben wir eine neue Hausangestellte, da die anderen beiden weggelaufen sind. Die neue ist jedoch sehr phlegmatisch und still und wirkt, als fühle sie sich sehr unwohl.
Heute haben Sylvia, Mayela (die Mutter der Veras) und ich uns auf einen Kaffee getroffen, um Deutsch zu üben. Wir hatten eine Menge Spaß und wir haben uns geeinigt, uns zwei mal in der Woche zu treffen und Deutsch bzw. Spanisch zu sprechen.
Abends habe ich Matilde bei ihren Hausaufgaben geholfen und sie hat mich gefragt ob sie mich Schwester nennen darf. Sie hat mich ganz fest umarmt und gesagt, dass sie mich sehr vermissen wird, wenn ich zurück nach Deutschland gehe. Auch Oscar nennt mich seit einigen Tagen Schwester.
Heute habe ich auch festgestellt, dass ich mich mittlerweile sehr gut im Straßenchaos von Querétaro auskenne und dass ich bei den meisten Konversationen grob verstehe, worum es geht.