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Der erste Tag…

Veröffentlicht: 05.11.2024


Der erste Tag war so stressig, dass ich es gar nicht geschafft habe, etwas zu schreiben.


Der Wecker klingelte um 7 Uhr. Es war noch dunkel und ich zog mich an, machte mich soweit fertig und packte den Koffer. In steckte Rucksack nahm ich meine Arbeitsschuhe, denn ich wusste nicht, was den Tag auf mich zukam.

Erst einmal checkte ich unten im Café des Hotels, ob es möglich sei, meinen Koffer noch dort zu lassen. Super freundlich: Ja das war möglich bis 18 Uhr, danach käme ich nicht mehr ins Hotel (das hat nämlich sonst kein Personal und man kommt durch die Türen nur mit Code). Der lief um 18 Uhr für mich ab.

Nun dann. Ging ich nur mit meinem Rucksack ganz aufgeregt zum Career Center. Keine 10 Minuten Weg. Dort angekommen quatschte ich im Wartebereich mit einer Bewerberin, die darauf wartete in die Herzchirurgie abgeholt zu werden. Dann kam Herr Wolf. Mein Ansprechpartner während des Praktikums. Total aufgeschlossen und freundlich. Thomas. Du sei ihm lieber und sollte man generell einführen. Wir besprachen den Ablauf. Oder viel mehr meine Wünsche, denn einen festen Plan gab es nicht. Gut und schlecht, denn ich hasse Ungeplantheit. Das macht mich nervös und ich neige dazu, Menschen für weniger kompetent zu halten. Wieso hatte er keinen Plan? „Weil die Termine teilweise spontan kommen. Es gibt keinen festen Ablauf.“

Na gut: damit musste ich mich zufrieden geben.

Ich war diesen Tag bei Andrea. Eine kleine aufgeweckte Frau mit braunen Haaren und Brille, die mich sehr an meine Mutter erinnerte. Direkt sympathisch. Wir gingen zusammen auf die Intensivstation und führten dort ein Gespräch mit einem frisch examinierten Pfleger und der Leitung. Es gab wohl Probleme auf der vorherigen Station, aber hier war alles gut. Reanimationsschulungen finden mit Videoaufzeichnung statt. Durchspielen von verschiedenen Situationen und dann Nachbesprechung. Cool!

Andrea macht „Kolleginnenbegleitung“. Sie begleitet ganz neutral neue Mitarbeitende und Teams auf verschiedenen Stationen bei Problemen. Eigentlich ist sie Pädagogin. Hat zusätzlich eine Deeskalationsschulung. Ich finde dieses Konzept so beneidenswert. Ich würde das auch so gern machen!

Danach ging es weiter in die ZNA. Sie stellte mich überall ganz süß vor.

Wir sprachen mit der stellvertrenden Leitung über die neuen Mitarbeitenden, alles super soweit! Sie machte Gesprächstermine mit denjenigen aus, weil sie natürlich auch persönlich von ihnen hören wollte, ob wirklich alles gut sei.

Dann ging es um Video Drehs. Die ZNA sei mit ihrer Praxisanleitung ganz weit vorn! Die wollen Videos zu einzelnen Tätigkeiten machen ( Na, wer hatte bereits die gleiche Idee für seinen Arbeitsplatz und schon Drehbücher fertig, kenne da eine PA aus Deutschland…)

Als wir aus der Notaufnahme kamen, zeigte mir Andrea ihr Büro. Hier wollte sie sich noch auf einen Vortrag vorbereiten. Ich verabschiedete mich, um meine Angelegenheiten zu regeln.

Zunächst ging ich zur Verwaltung um meinen Meldezettel unterschreiben zu lassen. Niemand da.

Zum Portier um meinen Schlüssel zu holen. Kein Schlüssel da. Aaaaah! „Gehen Sie zum Wohnheim und schauen sie ob jemand dort ist“

Ich bekam eine Karte und suchte das Wohnheim. Dort angekommen machte auf meiner Etage aber niemand auf. Hmmm. Dann zur Stelle wo ich meine Mitarbeiterkarte kriegen sollte. Ewig lange Schlange, die nicht voran ging. Es war Montag Anfang des Monats: die ganzen Studierenden brauchten auch Karten. Mein Blick auf die Uhr verriet: ich musste zurück zu Andrea. Ich hoffte ich finde das Büro wieder, denn das Gelände einer Uniklinik ist bekanntlich riesig! Kurz versuchte ich es erneut in der Verwaltung. Endlich jemand da, Meldezettel unterschrieben. Und sie klärte das Schlüsselproblem für mich. Offensichtlich ein Missverständnis. Der Portier hatte in den falschen Umschlag geschaut.

Ich kam gerade rein, Andrea war noch immer mit ihrem Vortrag beschäftigt.

Wir gingen dann zusammen zurück zum Career Center. Dort nahm mich Thomas in Empfang und wir gingen zusammen zum anderen Klinik Campus. Dort hatte ich meine erste Praxisanleitungs-Fortbildung auf österreichisch. Spannend!

Viel zu spannend. Ich war zwar nur Hospitantin, aber machte direkt mit. Eigentlich entwickelte es sich schnell zu einem Dialog zwischen mir und der Dozentin. Ich biss mir auf die Zunge und hielt mich zurück. Leider musste ich nach dem ersten Teil gehen. Immerhin hatte ich noch einige Dinge auf meiner Liste für den Nachmittag.

Langsam begannen die Kopfschmerzen, wie immer, wenn zu viele Eindrücke kamen. Als hochsensible Person fühlt sich jeder neue Eindruck an wie eine Wucht.

Ab zum Meldeamt. Das ging super fix. Abmelden muss ich mich auch, geht aber per Mail. Offiziell Einwohnerin Salzburgs.

Dann zum Hotel, Koffer die Treppe hoch hieven, ab zum Wohnheim. Ganz schön anstrengend. Den Koffer stellte ich schon in den Flur und lief zum Portier. Ja, der Schlüssel war da! Super!

Zurück zum Wohnheim, warten weil die Reinigung noch im Zimmer war. Dann rein. Das Zimmer ist karg eingerichtet, wie das nunmal im Wohnheim so ist, aber völlig okay. Gemeinschafts- WC und -Dusche auf dem Flur. Ich habe aber ein Waschbecken im Zimmer.

Kein Problem, da wasche ich mich und pinkel rein.

Das war natürlich ein Scherz!

Ich kochte mir direkt einen Tee in der Küche und kam mit zwei Kolumbianerinnen ins Gespräch, sehr nett aber ich habe sie kaum verstanden. Kleines Verhör, ich habe sie direkt mit Fragen überfallen. Sie machen ihre Anerkennung, wie eigentlich wohl alle hier auf meiner Etage. Vielleicht kann ich später noch mehr heraus finden. Zu erschöpft den Abend…

Ich schlief direkt 12 Stunden die Nacht.

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