Along comes Polly...
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vakantio.de/polly

Transit Frankreich

Veröffentlicht: 09.02.2022

Unser erster Zwischenstopp ist auf einem kleinen Campingplatz mitten im Wald in Fondespierre. Der Platz hat erst den 2. Tag der neuen Saison geöffnet, daher ist er dementsprechend leer. Beim Einchecken gibt es Probleme mit unserem Impfzertifikat, die Rezeption kann es nicht einscannen und nach mehreren Versuchen, sagt der Betreiber es sei okay und wir dürfen bleiben. Wir suchen uns einen Platz aus und eine nette ältere Frau sitzt vor ihrem Wohnwagen und lächelt uns freundlich zu. Da das Wetter noch schön ist und das lange Sitzen im Auto die Knochen müde macht, entscheiden wir uns die wenigen Kilometer zum Supermarkt zu laufen. Der Weg führt bis zu Beginn der Stadt durch einen Wald. Rocky freut sich mal wieder frei laufen zu können. Irgendwann hören wir hinter uns Musik und ein Fahrrad. Wir lassen einander die Hände los und gehen beiseite und sehen zu, dass Rocky schnell zu uns kommt und auch bleibt, da er die Angewohnheit entwickelt hat, prinzipiell vor jedes Fahrrad zu laufen, welches auf ihn zu kommt. Daher müssen wir uns immer an den Rand stellen und warten bis das Fahrrad vorbeigefahren ist. Plötzlich hält die ältere Dame auf dem Fahrrad an und redet auf Französisch auf uns ein. Natürlich verstehen wir kein Wort. Nicole denkt erst, dass Maria den Hund anleinen soll. Aber die Frau machte klar, dass wir den Hund nicht anleinen brauchen. Irgendwann zeigt sie Nicole ihren regenbogenfarbenen Mundnasenschutz. Die Frau wollte, dass wir weiter Hand in Hand laufen sollen. Danach verabschiedete sie sich und fährt weiter. Als wir den nächsten Morgen losfahren wollen, bemerkt Nicole etwas an der Windschutzscheibe. Dort klempt eine Karte. Kurz vorher verabschiedete die Dame uns noch mit Winken und radelt mit ihrem Fahrrad los. Leider verstehen wir nicht was auf der Karte steht. Zu unserem Glück, lernt Easy seit einiger Zeit Französisch und kann uns die Karte übersetzen. "Sie dürfen es niemals verbergen. Es ist ihr Wille, der einer Frau. Mein kleines Mädchen ist homosexuell. Glücklicherweise ist das auch so und ich liebe sie und das hat mich 27 Jahre beschäftigt. Gute Reise und viel Glück, eine 83 jährige Französin" Scheinbar dachte die Dame, dass wir einander die Hände losgelassen haben, weil sie kam. Wir haben uns sehr über diese Karte gefreut! 

Unsere 2. Übernachtung verbringen wir in Lyon. Hier funktioniert scheinbar unser Impfzertifikat. Nicole beobachtet aber nach dem Einscannen wie etwas rot aufleuchtet, aber die Dame an der Rezeption sagt, es sei alles okay. Nachdem wir noch ein paar Dinge einkaufen sind, hören wir im dunkeln laute Stimmen und wie eine Frau zu ihrem Mann sagt, dass er mal bei uns klopfen soll. Wir machen die Tür auf und eine unfreundliche pampige deutsche Frau fordert uns auf raus zu kommen, weil wir wohl auf ihrem Platz stehen würden. Nach mehrerem hin und her stellen alle Parteien fest, dass wir wirklich auf dem reserviertem Platz stehen, da die Nummern der Parcellen eher schlecht plaziert sind und verwirren. Erst nachdem wir ihnen unsere Platznummer auf dem Papier zeigen, können sie sich beruhigen und stellen sich dann eben auf unseren eigentlich Platz. Natürlich aber nicht ohne sich noch lautstark aufzuregen und zur Rezeption zu rennen und Bescheid zu sagen, dass es zu einer Verwechselung kam und wir nun eben vertauscht stehen. Denn das größte Problem der Frau war, dass sie keine Lust habe, nachts umzuparken, falls jemand auf den Platz will. Ist ja nicht so, als wenn noch mindestens 30 andere Plätze frei sind... Da freut man sich doch gleich viel mehr auf Deutschland. In Spanien/Portugal hätte niemand so ein Theater veranstaltet sondern sich gleich woanders hingestellt. 

Am nächsten Tag landen wir für unsere letzte Übernachtung in der Nähe von Dijon. Ein niedlicher kleiner Campingplatz direkt an einem Fluss. Beim Einchecken gibt es erneut Probleme und endlich teilt uns mal jemand mit, dass unser Zertifikat tatsächlich nicht mehr gültig ist in Frankreich. Maria kann die Betreiberin zum Glück überreden, dass wir für eine Nacht bleiben dürfen. Im schlimmsten Fall hätten wir wieder fahren müssen. Hier gelten andere Regeln und Fristen und nach 4 Monaten ohne Booster, gilt man als nicht vollständig geimpft. Sonntag kehren wir dann in der Fewo in Opfingen ein und planen direkt am nächsten Morgen unser Glück bei einer offenen Impfaktion zu versuchen.   

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