One Way Ticket To Canada
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Bella Coola

Veröffentlicht: 20.01.2019

Ichhoffe, dass ich für diesen Blogeintrag nicht so lange brauche, wiefür den anderen. Mal schauen. Mir geht es gut. Wir haben momentan-14 Grad und viel Schnee, nicht so viel wie in Bayern, aber schon soviel, dass ich endlich meine Kinder-Winterstiefel anziehen kann.


Ichhatte das letzte Mal geendet mit einer sehr steilen Straße und einerÜberraschung. Hier die Überraschung:

Bären!!!

Unddiesmal keine Schwarzbären, sondern Grizzlys! Es gab an der StraßeRichtung Bella Coola tatsächlich eine Bear Viewing Station und wirhatten Glück!

Wirmussten zuerst an einem kleinen Durchgang warten, bis die Ranger perFunk den Weg als sicher freigegeben hatten. Danach sind wir in eineneingezäunten Bereich gekommen und von dort sah man direkt auf einenFlussabschnitt. Als wir dort ankamen, waren alle anderen Leute schonganz aufgeregt, denn links hinten konnte man schon eine Bärenmamamit 2 schon etwas älteren Bärenkindern sehen :)

Alle3 kamen in unsere Richtung und fingen an Fische zu fangen und diesegleich genüsslich zu verspeisen. Es war der Wahnsinn!

Dieseganze Reise in den hintersten Winkel der Westküste war sehr besonders. Alswir am Anfang der 'Freedom Road' gestartet sind, hatten wir noch 0Grad, Schnee und hauptsächlich Nadelwald und Sumpf. Unten im Talangekommen hatten wir 14 Grad, Sonnenschein und Regenwald. Einekomplett andere Welt.

BellaCoola wird nicht durch die kanadische Regierung verwaltet, sonderndurch die dort lebenden Nuxalk.


Nachunserem Bären-Abenteuer mussten wir uns einen Schlafplatz imRegenwald suchen. Wir fanden:

TheGnome Home wird von einem alten Deutschen betrieben. Nicht, dass wiruns genau deshalb diesen Campingplatz ausgesucht haben, es wareinfach der Billigste. Der Mann war bestimmt schon 80 und hatte fürdie Bezahlung ein mittelalterlich aussehendes Gerät aus Metall, mitdem er Kreditkarten pausen konnte. Hat super zu ihm gepasst. Leiderhabe ich vergessen ein Bild davon zu machen.

UnserAuto sah nach der steilen Fahrt auf der Schotterstraße so aus:

Amnächsten Tag sind wir dann Richtung Küste gefahren und dieLandschaft hat mich sehr an die Marlborough Sounds in Neuseelanderinnert. Bewachsene Felsen , Wasserfälle und äh Deutsche. Wirhaben tatsächlich wieder nur deutsche Touristen getroffen :D

nasser Kreisverkehr

Ein Wasserfall...

und ein Wasserbändiger ;)

Danachwollte ich mir gerne die „Petroglyphs“ anschauen. Petroglyphssind Steineinritzungen, welche vor ca. 5000 – 10.000 Jahrenentstanden sein sollen. Leider hatten weder Lea noch Eva Interessedaran eine Führung mit einem Native zu organisieren und habe aufmeine Proteste nicht gehört. Ich hätte gern mehr über diePetroglyphs erfahren und es wurde auch überall empfohlen, einenGuide zu fragen. 

Naja, wir haben uns am Ende selbst auf die Suche nachdem Eingang zu den Petroglyphs gemacht. Was sich als ziemlich schwierig herausstellte undals wir dort waren, habe ich mich fehl am Platz gefühlt. Es hatschon einen Grund, warum der Ort etwas versteckt abseits von derHauptstraße liegt und kein Schild dorthin führt. Man liest vielleicht heraus, dass ich mich immer noch darüber ärgere. Ich habe mir aber schon vorgenommen irgendwann wieder nach Bella Coola zu fahren!

Affen? Aliens?

DiePetroglyphs sind wirklich beeindruckend und zu meinem Glück, konnteich mich dann dich noch mit einem Native unterhalten, der seit Jahrenden Ort besucht und die Zeichnungen mit einem Schrubber von Moosbefreit. Meine Theorie ist, dass die Polynesier dieses Ort gefundenhaben und sich mit Steineinritzungen verewigt haben. Einige derZeichnungen haben mich sehr an Maori Motive erinnert. Die Theorie desNatives dagegen war Aliens, was ich durchaus sehen konnte. Außerdemsehen viele der Zeichnungen aus wie Affen. In Nordamerika gibt esaber keine Affen.

Auchwenn ich nicht an Aliens glaube, die Affenzeichnungen hinterlassenhaben, muss ich dem Mann doch darin zustimmen, dass der Ort etwasmagisches an sich hat.

AmNachmittag haben wir uns noch ein paar kleinere Wanderwegeangeschaut. Leider sind die Wege in und um Bella Coola nicht so gutbefestigt wie die, die von der Regierung in Stand gehalten werden. 

Diemeisten Wanderwege in Bella Coola werden durch Freiwillige aufrechterhalten und uns wurde erzählt, dass vorallem die jüngere Generationsich nicht so sehr dafür interessiert. Wasaber nichts macht, denn Zedernwald ist unglaublich schön und ichhabe wieder festgestellt, dass ich mich zwischen lauter Moos,Unordentlichem Astwerk und riesigen Bäumen am Wohlsten fühle.

Mein neues zu Hause

Eswar immer ein bisschen neblig, aber warm und alles war gut, bis zumAbendessen ab 2. Tag. Ich hatte Grilled Cheese Sandwiches gemacht undwir hatten eine Art „Aufenthaltsraum“ auf dem Campingplatz , indem wir essen konnten. Wir waren gerade fertig und freuten uns schonauf einen gemütlichen Spieleabend, denn wir hatten Licht (!) und eswar warm (!) genug. 

Auf dem 100 Jahre alten Ofen haben wir nicht gekocht ;)

Wir waschen also das Geschirr ab und wollen dieKisten, mit dem Essen zurück ins Auto bringen. Eva und ich sind nocham Zusammenpacken und Lea ist schon mal losgelaufen. Eva und ichmachen uns also mit den Kisten auf den Weg, als wir Lea langsam inunsere Richtung laufen sehen. Bei uns angekommen, meint sie nur „Gehtzurück! Da ist ein Bär beim Zelt!“. Eva und ich nur so: „Jaja,du willst uns ja nur verarschen.“ und Lea ganz ernst: „Nein, daist wirklich ein Bär!“. Tja, und damit hatte Lea einen Bären mehrals wir gesehen und es wurde uns auf ewig unter die Nase gerieben :DNee, also sie hat wirklich einen Bären gesehen, einen Schwarzbärenund beide haben sich wohl angeschaut und waren gleichermaßenüberrascht den jeweils anderen zu sehen und dann ist der Bär imRegenwald verschwunden und Lea ist langsam zurückgelaufen,rückwärts, denn man soll den Bär ja dabei anschauen. 

Der Tatzenabdruck des Bären, wir haben alles dokumentiert! 

Sie hat alsoalles richtig gemacht und der Bär auch ;) Wir haben dann mit derFrau des Campingplatz-Besitzers gesprochen, die Kanadierin ist, undsie meinte: „Ja, wir sind ja hier im Greta-Bear-Rainforrest, hiergibt’s halt Bären“ :D Wir durften dann natürlich trotzdem imAufenthaltsraum schlafen, denn sie verstand, dass wir uns etwasunwohl dabei fühlten diese Nacht im Zelt zu verbringen. Lea isterstmal ein bisschen durchgedreht und hatte für 2 Tage Angst vorjedem Geräusch und wollte Nachts nirgendwo allein hin. Eva und ichhaben uns also mit den Klogängen abgewechselt, damit sie nichtallein gehen musste :D

Sosah dann unser neuer Schlafplatz aus:

DieTür ist mit einem Stuhl verbarrikadiert :D

UnserCampingplatz lag in Hagensborg. Wer jetzt denkt, das klingt irgendwieskandinavisch, hat recht. Die Siedlung wurde von einemNorweger gegründet und es gibt auch ein „Norwegian Heritage House“was 2 Häuser weiter lag. Die Gegend im Bella Coola Tal ist sehr dünnbesiedelt und es leben etwa 2000 Menschen dort.

Nix los!

Anunserem 3. Tag haben wir versucht uns den Mt Gurr Lake (siehe Karte)anzuschauen und mussten dafür fasst einen kompletten Berghochfahren. 

Die Steigung und die Straße waren schlimmer, als dersteile Schotterweg ins Tal und alle anderen Straßen, auf denen ichjemals gefahren bin. Wir hatten aller 2 Minuten Angst, dass wir das Autokaputt fahren würden. Am Ende haben wir dann den Trail nichtgefunden, denn es gab, wie zu erwarten war: kein Schild. In derBeschreibung stand „Beim zweiten großen Stein links“ oder so.Super hilfreich. Die Aussicht war trotzdem schön und die Fahrtrunter war schrecklich. Ich hab noch nie so sehr angst schwitzenmüssen.

Wirhaben dann noch den „Snooka Trail“ gemacht und ansonsten versuchtden Anfang des Tages zu verdrängen :D

Ichhabe mich beim Abschied noch ein bisschen mit der Frau desCampingplatz-Besitzers unterhalten und sie hat mir erzählt, dass sievorher in Fort St. John gelebt hat. Fort St. John ist 15 Std. vonBella Coola entfernt und liegt im Norden von Britisch Columbia. Sieist dann nach Hagensborg mit ihrem Mann gezogen und wohnt dort nunschon 37 Jahre und hat unterrichtet. Sie meinte, sie wäre ziemlichfroh gewesen, als sie das Angebot bekam in Bella Coola zuunterrichten, denn das Wetter sei so schön. Fort St. John hätte esregelmäßig auch im Juli geschneit :D

Amnächsten Tag haben wir uns dann wieder auf den Rückweg RichtungJasper gemacht und haben uns einen Wanderweg im Tweedsmuir ProvincialPark angeschaut. Auf diesem Trail haben wir ein paar Park Rangergetroffen, die uns gleich gefragt haben, wie wir Kanada finden, waswir von den Parks halten und uns gleich einen Link zu einemFragebogen gegeben. Sehr zielorientiert :D Der Trail war super schönund es gab sogar eine Fluss ohne Brücke zu überqueren und einenFluss mit Brücke ;)

ohne Brücke...

 mit Brücke :)

Danachsind wir nochmal zur Bären Station gefahren, um zu schauen, ob wirnochmal Glück haben, leider hatten wir kein Glück. Dafür haben wirdann, als wir aus dem Tal wieder raus waren, das hier gesehen:

Das stand da einfach so :D wir haben kein einziges Auto auf dem Weg getroffen.


Diegefährliche Schotterstraße war auf dem Rückweg dann ein Klacks :D


Daswar es erst einmal. Ich hoffe, euch gefällt der Blog noch, auch wennmeine Eltern meinen, dass meine deutsche Ausdrucksweise furchtbargeworden ist. Vielleicht schreibe ich den nächsten Eintrag einfachauf Englisch ;) Es wird auch wieder sehr blau, mit einer Menge Postkartenbilder!


Bis bald

Die Lea 


*Bonusmaterial*

Das schicke Haus nochmal von Nahem

Riske Valley


Antworten (1)

Marieke
Habe mir beim lesen vorgestellt, dass man Bella Coola genausogut immer durch "Crimmitschau" ersetzen könnte... Die Gegend im Crimmitschau Tal ist sehr dünn besiedelt und es leben etwa 2000 Menschen dort. Und so...