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Tag 82: Die Wolle muss weg!

Veröffentlicht: 24.09.2016

18.09.2016


Zu Beginn des heutigen Tages geschehen zwei erwähnenswerte Momente. Zum einen bin ich tatsächlich früher als Gudi wach. Was wirklich sehr früh ist. Irgendwie konnte ich in der Nacht nicht schlafen, da die gleichmäßige Ebene zwischen Bart und Kopfhaar, auf der ich mich gewohnterweise seitlich hinzulegen pflegte, nun nicht mehr vorhanden ist. Aufgrund dieser Schieflage, die mich diese Nacht von meiner zehnten und elften Schlafstunde abhält beschließe ich: Die Wolle muss weg!

Ergebnis dieser Erkenntnis ist, dass ich mich fünfzehn Minuten später der gerade erwachten Gudi in einer Mischung aus keinem und stark gestutztem Haar auf meinem Schädel präsentiere, die tatsächlich auch in seriöseren Kreisen herzeigbar wäre. Gudi ist hellauf begeistert, da die Keime, die in meinem Bart eingenistet waren, wohl eine Bakterienkultur dreier Kontinente repräsentierte. So aber lasse ich die europäischen und asiatischen Überstände meiner Gesichtswolle zurück und schneide auch einiges des Vogelnestes, das sich kurz vor dem Abflug in Australien eingenistet hat, weg. Ausgestattet mit der Beute von drei Eiern, die sich nahe meines Kinns im vernichteten Tierbau finden ließen, mache ich Gudi Frühstück – Spiegelei versteht sich.

Später fahren wir nach Napier, einer Ortschaft an der Ostküste der Insel, um mein Ziel zu erreichen, den geographisch am weitesten von zu Hause entfernten Punkt zu besuchen. Dieser liegt in dieser Region und liegt nach meinen – provisorischen – Berechnungen 18330km von Wien entfernt. Bis auf die Tatsache, dass wir es nun tatsächlich ans Ende der Welt geschafft haben (viel mehr kommt in diese Richtung nicht mehr und jede andere Destination von Wien aus wäre distanztechnisch weniger weit entfernt) finden wir hier nicht viel. Die Bucht Hawke `s Bay, an der wir uns befinden, lebt eigentlich hauptsächlich von einem Erdbeben, das 1931 stattfand und die gesamte Region in Schutt und Asche legte. Da die Bewohner offensichtlich, und in Zeiten der Wirtschaftskrise eigentlich schwer nachvollziehbar, finanziell gut gerüstet waren, bauten sie die Häuser in einem sehr typischen und markanten altenglischen Stil nach. So brüsten sich die Einwohner der Stadt noch heute damit, in einer, in der Zeit zurück versetzten Siedlung zu leben, weshalb diverse Aspekte des Vintagestils an keiner Ecke zu kurz kommen.

Wir lassen und auf den krampfhaften Versuch der Region, eine Attraktion darzustellen ein und besuchen das Museum. Dieses ist im Endeffekt mehr ein Souvenirshop, würde allerdings für jeden Liebhaber von althergebrachten Gegenständen zu überteuerten Preisen ein Eldorado darstellen. Einen Film und eine Ansprache eines Pensionisten, der gefühlsmäßig wohl schon einer war, als das Erdbeben stattfand, später, finden wir uns in unseren fahrbaren vier Wänden wieder und sind der Ansicht, dass sich dieser Abstechen nur bedingt gelohnt hat.


Gudis glorreiche Gesetze:


Jetzt bin ich aber gewaltig groggy!


Ist der Ausspruch, den die beifahrende Gudi nach jeder etwas längeren Autofahrt tätigt, um sich kurz danach ausgestreckt und ungebremst auf unser Matratzenlager fallen zu lassen. Einerseits feiere ich dabei die Verwendung des Adjektivs, andererseits frage ich mich, wieso gerade sie, die an der Position neben dem Lenkrad ja hauptsächlich eine Funktion einnimmt, die auch jeder Hund mit Freude und Leichtigkeit meistert, müde wird.

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