Veröffentlicht: 09.10.2022
Sontag 2022/10/09
Der Pietersberg hat eine interessante Geschichte, denn hier wurde früher Bergbau betrieben.
Der Pietersberg ist aber auch der Hausberg von Maastricht, so ähnlich wie der Gurten in Bern. Und auch hier geniesst man eine herrliche Aussicht auf Stadt und Umgebung. Was schon etwas speziell ist, weil Berge gibts ja nicht gerade viele in Holland.
Ein 200 km langes Stollenlabyrinth durchzieht den Berg, es wird «Grotten von Sint Pieter» genannt und kann besichtigt werden – was wir heute auch getan haben.
Das Labyrinth im Innern des Berges entstand im Lauf von 800 Jahren durch den Abbau von Kalksandstein zur Gewinnung von Baustoff. Die unterirdischen Gänge und Höhlen dienten auch als Lazarett, Bunker sowie Versteck von Kunstschätzen und anderen wertvollen Gegenständen während der deutschen Besatzung von Mai 1940 bis September 1944. Darunter auch Rembrandts Nachtwache.
Seit 1926 baute die Firma ENCI am Pietersberg Kalkstein ab und produzierte daraus in der angrenzenden Fabrik mehrere Sorten von Zement. 2018 beendete ENCI Maastricht den kommerziellen Kalksteinabbau, die Zementproduktion wurde im August 2020 endgültig eingestellt. Die jährliche Produktionskapazität betrug etwa 900’000 Tonnen Zement pro Jahr.
Ab 2010 führte ENCI zusammen mit der Gemeinde Maastricht, der Provinz Limburg und in enger Zusammenarbeit mit Natuurmonumenten und der Umgebung einen «Umwandlungsplan» für das ENCI-Gebiet durch. Die Sanierung des Steinbruchs ist inzwischen abgeschlossen.
Im Norden des Sint Pieterberges thront das von 1701 bis 1702 errichtete Fort Sint Pieter über der Stadt.