Veröffentlicht: 08.10.2023
12 Tage sind durchaus nicht viel. Eigentlich bräuchte man Monate, um sich in dieser Region jedes Dorf, jeden Flusslauf, jedes Schloss und jede Höhle anzuschauen. Und fast jede Ortschaft sagt von sich, dass sie zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört.
Zudem kann man aufgrund der vielen Wälder wandern (ich kleiner Schisser, diese Tatsache ist ja bereits bekannt:-)), hatte aber nach 2 Touren genug, dazu später. Ausserdem lassen sich die Flussläufe mit dem Kanu/Kajak bereisen. Und Mountainbiken wird auch als Freizeitbeschäftigung aufgelistet. Meine bessere Hälfte war da allerdings nicht so überzeugt von. Was er allerdings auf einer seiner Touren sah, bzw. was seinen Weg kreuzte, war ein Wildschwein und das bedeutete dann für mich das Ende meiner Wanderambitionen. Dafür zog es mich für einen sportlichen Ausgleich jeden Morgen in den Pool. Wir standen 12 Tage lang auf einem sehr schönen Campingplatz an der Verzerre mit dem verheißungsvollen Namen Le Paradis. Diesen Namen darf der Platz zurecht tragen, er ist mit so viel Liebe vor Jahrzehnten angelegt worden und erinnert an einen botanischen Garten.
Nun zu den Orten, die wir besuchten. Sarlat la Caneda liegt in einer von bewaldeten Hügeln umgegeben Senke. Die Stadt mit ihrem mittelalterlichen Stadtbild ist das touristische Zentrum der Region. Die historische Altstadt ist sehenswert und man sollte sich einfach durch die kleinen verwinkelten Gassen treiben lassen. Ebenfalls sollte man einen Marktbesuch einplanen. Dieser findet Mittwochs- und Samstagvormittags auf dem historischen Marktplatz statt. Dort trifft man auf die hiesigen Erzeuger, um deren leckere Spezialitäten zu probieren. Allen voran Foie Gras (Stopfleber), aus Gründen des Tierschutzes allerdings auch sehr umstritten und zurecht ethisch kritisiert. Weitere Spezialitäten aus der Region sind Trüffel und Steinpilze.
Südlich von Sarlat versteckt sich im Perigord Noir eine der schönsten Bastiden des Südwestens Domme.Hoch liegend auf einem Felsen überragt Domme das Tal der Dordogne. Auch hier sollte man sich durch die Gassen treiben lassen und entlang der Befestigungsmauern flanieren. Ein Abstecher zum Aussichtsplateau sollte eingeplant werden.
Der Ort, der mich allerdings am meisten begeisterte ist Saint Leon nur Vezere, unweit des Campingplatzes. Dort wirkte alles noch verträumter und in der Zeit stehen geblieben. Obwohl St. Leon sur Vezere einige sehr gute Restaurant und kleine Cafés vorhält.
Last but not least stand an Tag 13 unseres Aufenthaltes im Perigord mein Zahnarztbesuch an (lief perfekt ab und hat nicht weh getan). Dafür wechselten wir bereits Tags zuvor unseren Stellplatz ins 14 km entfernte Montignac auf ein von der Gemeinde unterhaltenen Wohnmobilstellplatz. Wer Montignac besucht, hat eigentlich einen Besuch der weltbekannten Höhlen von Lascsaux, ein Unesco Weltkulturerbe unter prähistorischen Stätten, auf der ToDo Liste. Auch wir machten uns auf, diese zu besuchen. Allerdings darf man nur im Anfangsbereich fotografieren, das hätte uns Hobbyfotografierende dann weniger gefallen. Das eingesparte Eintrittsgeld ließen wir dann lieber am Abend der örtlichen Gastronomie bei einem vorzüglichen Essen, einem leckeren Rose´ und mit einem wunderbaren Blick auf die Vezere zukommen.
Es waren sehr schöne Tage im Perigord Noir und mit Sicherheit gibt es noch so viele schöne Dörfer, Täler, Schlösser und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Vielleicht gibt es irgendwann ein Wiedersehen.