Lücke im Lebenslauf? Ja, ist geil!
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Woche 10 Sommer, Sonne, Kaktus (Chalkidiki Griechenland)

Veröffentlicht: 17.10.2019


Wir haben uns tatsächlich mal eine echte Karte gekauft von Griechenland. 


Die erste und einzige unserer Reise. Aber die vielen Inseln und Gebirge werden von Google Maps nicht so richtig angezeigt. Und es scheinen auch viele Informationen über die Straßen zu fehlen, da Google Maps uns die wildesten Dinge als Straße anzeigt. Die Straßenkarte liefert in dem Fall tatsächlich bessere Informationen, anhand derer wir die Wege jetzt planen (zumindest planen wollen).

Und so machten wir weiter mit dem Za-ziki-zaki und fuhren vom Meer wieder in die Berge nach Aggitis. Dort besuchten wir eine Höhle, die durch den Fluss Aggitis in den Stein gegraben wurde. Sie ist 23 Kilometer lang, allerdings nur die ersten 1000 Meter sind für Touristen zugänglich. Von oben tropft stetig Wasser durch den Sandstein und es sind super viele und große Stalagtiten zu bestaunen. Es war ein außergewöhnlicher Anblick die Zipfel von oben zusammen mit dem darunter verlaufenden Fluss mit seinem glasklarem Wasser zu sehen. 



Es hat sich gelohnt, wird aber bei sieben Euro Eintritt wohl die einzige Höhle bleiben, die wir besichtigten. 

Ganz besonders nett an dem Höhlenbesuch war aber das Treffen auf eine griechische Rentnergruppe, die vor uns in die Höhle sollte. Zunächst kam ein Herr auf uns zu und fragte uns auf deutsch, woher wir kämen. Er kannte Kiel nicht aber Hamburg und freute sich sehr, auf Deutsche zu treffen. Auch er war von 1960 bis 1980 als Gastarbeiter in Bonn tätig. Wir nahmen das zum Anlass und recherchierten etwas dazu. Tatsächlich sind zwischen 1950 und 1980 ca 12 % der Griechen emigriert, zehntausende davon nach Deutschland. Die BRD hatte damals ein Anwerbeabkommen mit Griechenland geschlossen und insbesondere Firmen wie BMW stellten sie als Gastarbeiter ein. In Griechenland selber fehlte damals fast eine ganze Generation und als es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung kam und der Massentourismus einsetzte, mussten 30.000 Nordafrikaner in Griechenland angeworben werden, um in der Industrie, Landwirtschaft und Tourismus den Personalmangel zu lindern. Viele kehrten zurück nach Griechenland, einige blieben aber auch in Deutschland. Heute bilden die Griechen die viert größte Zuwanderungsgruppe in Deutschland. 

OK zurück zum Ursprungsthema. Aus der Rentnergruppe bekamen immer mehr Griechen spitz, das wir Deutsche sind und verwickelt uns in diverse kurze Gespräche. Die Einen haben lange in Berlin gewohnt, die Anderen einen Sohn, der in Hamburg wohnt. Alle total nett und mitteilsam. 

Das war uns für den Tag dann aber auch genug Programm und Plausch und wir entschieden uns, noch etwas weiter in das Gebirge hinein, zu einem See zu fahren, der fast an der bulgarischen Grenze liegt. Da der See Kerkini nach dem Sommer schon kleiner geworden ist, konnte man super im trockenen Seebett stehen und das Naturschutzgebiet genießen. 


Wir teilten uns den Platz mit vielen Anglern und natürlich wieder vielen Moskitos, Pelikanen, Reihern und anderen Vögeln. Aber besonders war für uns, dass verschiedenste Tierherden den See auf und ab getrieben wurden. Wie aus dem Nichts galoppierte eine Pferdeherde vorbei, die von einem modernen Hirten im Jeep getrieben wurde. Neben uns stand eine Herde Esel im Gatter und am Abend wurde von einem fleißigen Schäferhund alleine eine Schafsherde an uns vorbei getrieben. Total witzig.


Die Nacht war dann aber ruhig und Tierfrei. Doch mit dem ersten Sonnenstrahl ging es dann aber los, als ob ein hyperaktives Kind so einen Tiergeräuschegenerator malträtiert. Hühü ia ia mäh mäh. Immer abwechselnd. Ach ja und Vögel waren natürlich auch am zwitschern. Witziger Start in den Tag. Mal was anderes. 

Mittags ging es dann wieder zurück an die Küste. Wir fuhren nach Chalkidiki, eine griechische Halbinsel, die drei ins Meer ragende Finger hat, die Athos, Sithonia und Kassandra heißen. 


Jeder einzelne Finger soll sehr sehenswert sein und wir planten viel Zeit für Chalkidiki ein. Die Länge der Küsten beträgt auf der ganzen Halbinsel über 550 Kilometer. Im Vergleich dazu hat die Ostsee in Schleswig-Holstein 328 Kilometer. Zunächst fuhren wir die wunderschöne kurvige Küstenstraße bis zum dritten Finger Athos hinunter und machten ein paar Stops. Der erste Stop war, um eine Schildkröte über die Straße zu lassen. Dauerte etwas ;-). 


Es war dort sehr gebirgig und zur Küste hin abfallend, sodass sich am Wasser viele einsame Buchten gebildet haben.


Traumhaft. Andere Buchten sind größer und beherbergen ganze Dörfer. 


Uns war schon aufgefallen, dass auf den Karten auf Athos so eine eigenartige Grenze eingezeichnet war, aber wir beschäftigten uns nicht weiter damit. Dann, als wir uns der Grenze näherten wurde doch noch mal recherchiert und siehe da, es ist nicht erlaubt, Athos zu betreten. Gesamt Athos, mit seinem heiligen Berg ist eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomen Status in Griechenland. Sie haben eine eigene Grenze, die gut gesichert ist. Frauen ist es seit jeher verboten diesen Berg, der auch Garten der Gottesmutter genannt wird, zu betreten. Es ist einzig und allein der Gottesmutter vorbehalten. Ein eher pragmatischer Grund wird wohl sein, dass die Mönche von optischen Reizen unbeeinflusst und abgeschieden leben möchten, um sich ganz Gott widmen zu können. Als Mann kann man Athos theoretisch besuchen, das dreitages Visum zu bekommen ist aber mit sehr viel Aufwand verbunden. Man muss es im Pilgerbüro in Thessaloniki beantragen. Da die Reise vorwiegend Pilgern vorbehalten ist sollte man angesehene Empfehlungsschreiben besitzen, um erfolgreich zu sein. Zur Zeit gibt es auf Athos 20 Klöster, diverse Siedlungen, die Skiten genannt werden und viele Mönche, die als Eremiten in den Bergen leben. Es überraschte uns, dass es so einen Ort in Europa gibt, gehört haben wir davon beide noch nichts. 

Aber da es auf Chalkidiki ja noch zwei andere Finger gab, waren wir den seltsamen enthaltsamen Mönchen nicht weiter böse und fuhren einfach weiter. 

Ansonsten können wir über die Tage dort gar nicht viel berichten, da wir viel an den verschiedensten Stränden gammelten. Seht selbst... 








Wir aßen griechisches Moussaka.. 

und griechischen Joghurt mit Obst und Honig. 

Und nach dem vielen Abhängen machten wir auch mal wieder eine Wanderung um fit zu bleiben :-). 




15 Kilometer und 400 Höhenmeter ging es über Stock und Stein zum Bergdorf Parthenonas, das auch Geisterdorf genannt wird. Vor einiger Zeit war es komplett verlassen und die leerstehenden Häuser für ca. sieben Jahre sich selbst überlassen. Mittlerweile ist es wieder etwas bewohnter denn die wohlhabendere Gesellschaft kaufte nach und nach die Häuser auf und restaurierten diese zu wunderschönen Villen. Nun ja, für den schönen Ausblick hat sich die Wanderung gelohnt, aber sie war sau anstrengend. ;-) 


Zurück am Strand gab es allerdings einen kleinen Zwischenfall beim Baden. Wir waren gerade bewaffnet mit unseren Schnorcheln ins Wasser gesprungen, als Kerrin auf einmal aufschrie und direkt wieder aus dem Wasser lief. Sie hatte beim Eintauchen mit der Hand ausversehen einen Seeigel gestreichelt der sich nahe am Strand zwischen den Steinen versteckt hatte. Leider sind so einige Stachel in der Hand stecken geblieben, die wir ersteinmal mit Messer und Nadel heraus operieren mussten. Etwas schwierig tatsächlich, wenn man keine scharfen Messer dabei hat. Noch einmal im Internet gecheckt, ob das ein giftiger Seeigel war...

Nein, wir konnten beruhigt aufatmen, es war einer von der harmlosen Sorte.


Da wir diese Woche so wenig zu berichten haben, dachten wir uns, wir könnten gut mal eine kleine Runde durch unsere 5 Zimmer Wohnung machen und euch ein paar Utensilien von unserer Reise vorstellen, die für uns unverzichtbar geworden sind. Fangen wir mit den Zimmern an ;-) 

Das Wohnzimmer

Mit dem umgedrehten Sitz können wir gemütlich fletzen, wenn mal schlechtes Wetter sein sollte. 


Das Esszimmer

So können wir uns gut gegenüber sitzen und kommen an alles im Bus ran. 


Das Fernsehzimmer

Wie ja schon öfter beschrieben gibt es bei uns auch ab und an mal einen Fernsehabend.


Das Schlafzimmer


Die Küche



Das Bad mit Notfalldusche


Die Vorratskammern



Der Kleiderschrank


Der Anbau


In der Dachbox sind immerhin:

>Zwei aufblasbare Stand Up Paddle mit Pumpe 

>Eine Feuerschale, die wir von Christoph und Sara zur Hochzeit bekommen haben (Danke dafür :-) 

>Wanderschuhe Schwimmschuhe

>Zwei Stühle

>Zwei Schnorchelsets

>Ein Wanderstock

>Feuerholz

Ja, und dann kommen noch diverse andere gut und weniger gut versteckte/erreichbare Plätze im Bus dazu. Alles Mögliche haben wir an Bord. Vieles brauchen wir, einiges eher weniger (z.B. den Dieselkanister den wir noch nie gebraucht haben) . 

Zu den wichtigsten Dingen aber gehört für uns der Kaffeekocher. 


Der Autoschlüsselsave, dank dem wir mal schnell unbesorgt schwimmen gehen können. Er wird einfach irgendwo an dem Auto befestigt und ist mittels Zahlenkombination verschließbar. 


Die Waschschüssel, die uns fast täglich sehr gute Dienste leistet und super klein zusammenrollbar ist. 


Die allround Magneten. Mit denen wir fast alles an fast jeder Stelle im Bus befestigen können. 


Die Kamelhaardecke und die Wärmflaschen für kalte Nächte. 


Unser zweiflammiger Gaskocher oder Gasgrill, je nach belieben. 


Unser Solarmodul, mit dem wir zumindest hier in Griechenland Dank der vielen Sonne komplett autark stehen können. 


Unsere Stromspeicher damit wir auch mal die Handys laden können, wenn wir gerade keine Sonne haben. 


Und last but not least unsere kleinen Frühstücksbretter, die auch ein Hochzeitsgeschenk waren (Danke Familie Koch) und uns täglich erfreuen. 

Falls jemand noch Fragen zu irgendetwas zu unserer Ausrüstung oder unserer Reise im Allgemeinen hat, darf er uns liebend gern anmorsen. Entweder hier über einen Kommentar oder direkt per WhatsApp oder so. 

Mal sehen wie es nächste Woche so weiter geht. Vielleicht geht's ja dann Richtung Athen. Sofern das Wetter uns nicht noch länger hier am Strand hält. 

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