Stockholm - Nordkap
Stockholm - Nordkap
vakantio.de/klaus

Siebenundzwanzigster Tag

Veröffentlicht: 08.07.2017

Nordkap - Honningsvåg

35km

16 kmh Schnitt

Überwiegend trocken, manchmal kam sogar die Sonne durch, kalt und zt sehr windig

Tagsüber fast stürmisch, als wir gefahren sind Rückenwind bis kein Wind

So hat schon lang kein Tag mehr angefangen. Kein Tropfengeräusch auf der Zeltplane. Alls ich das erst mal um halb acht meine Augen geöffnet hab und zum pinkeln raus bin, herrschte eine schöne Morgenstimmung. Am Horizont kam zwischen tiefhängenden Wolken die Sonne durch und malte Lichtflecken auf das Meer. Auch blauer Himmel war immer wieder zu sehen. Juhuu, der Wetterbericht hatte recht behalten und der Regen hatte endlich ein Ende. Da wir erst nachts um 1 zurück radeln wollten hatten wir alle Zeit der Welt. Die nutzte ich und legte mich gleich wieder hin und schlief noch eine Stunde. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf ins Tourizentrum, hingen da rum, aßen, surften im Internet, schauten uns immer wieder die wechselnden Wetterstimmungen an, machten ein paar Fotos vom Kapglobus in der Sonne, amüsierten uns über Touris, wanderten ein bisschen herum, relaxten ganz viel. Am frühen Nachmittag ging ich zurück ins Zelt und döste etwas, aber richtig einschlafen ging nicht, dazu hatte der Wind zu stark zugenommen und rüttelte zu heftig am Zelt. Er hatte auch von Nord auf West gedreht und traf jetzt die Breitseite des Zeltes. Eigentlich hatten wir geplant nachmittags und abends ein paar Stunden zu schlafen, da wir nachts nicht dazu kommen würden, stattdessen bauten wir die Zelte ab. Meine Sorge war zu groß dass eine Plane reißen oder eine Stange knicken würde. Also wieder zurück in die Touristenburg. Immer wieder trafen wir Leute die sich für unsere Räder interessierten und uns auch nach unserer Reise fragten. Andere Radreisende trafen wir auch, aber nicht sehr viele.

Je mehr es auf Mitternacht zuging, desto mehr Menschen kamen. Punkt 12 starrten vielleicht 400-500 Menschen auf die Mitternachtssonne. Diese zeigte sich immer wieder mal durch Wolkenlücken am Horizont. Die Stimmung war wirklich sehr besonders. Aber schon wenige Minuten nach 12 verließen die ersten den Aussichtsbereich. Als ob die Sonne plötzlich uninteressant geworden wäre. Vmtl war es aber eher der Zeitplan. Ganz viele Touristen liefen in den blauen Hurtigrutenjacken herum. Kurz vor Mitternacht werden die Menschen in vielen Bussen ans Kap gebracht, dürfen sich die Sonne ansehen (wenn sie so wie heute Glück haben) und dann gehts auch schon wieder zurück.

Um kurz vor eins waren wir mit ein paar Motorradfahrern und ein paar wenigen Touris die letzten am Kap. Da der Wind wieder eingeschlafen war, machte ich ein paar Kopteraufnahmen und kletterte noch auf den Globus. Dann hieß es Abschied vom Nordkap nehmen und zurück nach Honningsvåg radeln. Die Stimmung war eigenartig aber schön. Es war halb 2 und immer noch nicht dunkel. Natürlich nicht. Aber da die Sonne so nah am Horizont und ausserdem hinter Wolken war, fuhren wir durch eine leicht dämmrige Atmosphäre. Es war nichts los. Ein paar Autos und eine Hand voll Motorradfahrer begegnete uns aber sonst war alles einsam, still und verlassen. Obwohl es hell war hatte man den Eindruck die Natur schlief.

Kurz vor Honningsvåg kamen wir wieder am unserem Campingplatz vor zwei Tagen vorbei und beschlossen spontan die Küche zu nutzen. Um halb vier kochte sich jeder von uns einen großen Pott Nudeln (ok, meiner war nicht groß sondern riesig (ich muss mich unbedingt wieder an normale Portionen gewöhnen)), dann machten wir sauber und eine dreiviertel Stunde nachdem wir aufgetaucht waren, waren wir auch wieder weg.

In Honningsvåg kam die Hurtigruten mit einer halben Stunde Verspätung , aber sonst gab es keine Probleme. Allerdings machte sich die Müdigkeit bemerkbar. Obwohl die Sonne scheint, wir durch eine tolle Landschaft fahren, schliefen Daniel und ich bald. Dann hieß es Abschied nehmen. Daniel stieg in Havøysund aus und will jetzt noch 80 km in den Süden radeln. Ich lieg an Deck und friere im Schatten ein wenig, aber jetzt werde ich erst mal etwas pennen. Dann bin ich hoffentlich fitter und kann die Fahrt mehr genießen.

Antworten (1)

Andrea
Cool, was du da machst !! Genieß die Zeit - ganz viel Spaß noch und hoffentlich ab jetzt viel gutes Wetter !