hanNZette
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Nordspitze Neuseelands

Veröffentlicht: 16.11.2016

*************** Wer rastet, der... ************

kann schöne Sonnenuntergänge über einem See bewundern...



...und dabei auf dem Bett hockend Erdbeeren naschen.

Das war unser Rastplatz für eine Nacht, und am nächsten Tag ging es zur Nordspitze!

Aber vorher ging es noch zum:


**************** Gum Diggers Park ***************


Nördlich von Kaitaia besuchten wir den Gumdigger Park und folgten den Spuren, die die Gumdigger vor über 100 Jahren hier im Boden hinterlassen haben.

Gumdigging ("Nach Gummi graben") war hier im äußersten Norden um 1900 herum nämlich so ziemlich das einzige, was einem weißen Siedler Geld einbrachte. Von den 1850ern bis ca. 1960 haben weiße Männer (sowie Maoris) einiges von dem "Gummi" der Kauris ans Licht gebracht, welches für 40.000 bis 150.000 Jahre lang als Schatz in der Erde lag. Wiederholte Naturkatastrophen (vielleicht Tsunamis oder Hurrikanes, schätzen Forscher) haben anscheinend dafür gesorgt, dass die damals hier wachsenden Kauri-Wälder plötzlich zu Boden gingen. Aufgrund der hier herrschenden Bedingungen wurde das Holz im Sumpf so konserviert, dass es nach 150,000 Jahren noch immer nicht versteinert ist, sondern als noch immer intaktes Holz im Boden liegt. Auf den unteren Fotos sieht man ein Stück intaktes Holz (älter als 100,000 Jahre) und das "Gum" der Kauribäume, welches nichts anderes ist als Baumharz / Bernstein, das hier im Souvenir-Shop des Parks in verschiedenen Formen ausgestellt wird:






Hinter dem Souvenir-Shop startet der Pfad durch ein großes Feld, auf welchem sich vor 100 Jahren Männer der harten Arbeit des Gumdigging widmeten. Der Pfad führt uns vorbei an Informationsschildern und Löchern im Boden, die die Arbeiter auf der Suche nach dem Kauri-Bernstein hinterlassen haben:



Auch die Hütten, in denen die Gumdigger lebten, mitsamt Feuerstelle, Betten, Töpfen, und einigen Gerätschaften für die Gum-Verarbeitung kann man begutachten...






An einer Informationsstelle im Park gibt es auch reichlich Material zum früheren Leben der Gumdigger. Interviews, Fotos und zurückgelassene Gegenstände erwecken ein lebendiges Bild der damaligen Zeit:



Gumdigger vor ihrer Hütte. Viele der Digger kamen aus Europa und schickten dann Geld nach Hause. 


Das Leben war so weit ab von der Zivilisation schon ein bisschen hart, wenn man z.B. Zahnschmerzen hatte, wurden die Zähne vor Ort von Kollegen gezogen.


Die Löcher, die die Männer gegraben haben, liefen immer wieder voll Wasser, welches ständig herausgepumpt werden musste. 


Wie gesagt, auch Maoris haben vom Gumdigging gelebt (obwohl diese eher allein gearbeitet haben und nicht in Gruppen wie die Einwanderer aus Dalmatien). Einige der Einwanderer-Männer haben wohl die eine oder andere Maori-Dame geheiratet.

Das Thema Körperhygiene und Kleiderwaschen wurde in solchen Wasserlöchern angegangen:



Hier liegt noch einer der größten konservierten uralten Kauri-Stämme in dem Sumpf: Das Holz fühlt sich überraschend trocken und spröde an.


Außerdem haben wir interessante, sehr symmetrische Farn-Varianten...


... und Mini-Baby-Kauri Bäume gesehen:

 :)

Und warum war das Kauri Gummi so beliebt?

Es fand Anwendung als: Kaugummi, Feueranzünder, Fackel, Pigment für Tattoos, Kleber für Schiffbau, Firnis (Schutzanstrich), Farben, Speziallack für Violinen, Schmuckherstellung ...

Auszug aus Wikipedia: "Da sich Kauriharz bei niedrigen Temperaturen leichter als andere Harze mit Leinöl mischt, wurde in den 1890er Jahren 70 % des in England hergestellten Firnis auf Basis von Kauriharz hergestellt."

So sah eines der Exportprodukte dann aus - in dem Fall Holzlack:


Wir fanden es auf jeden Fall beeindruckend, einen so guten Einblick in die Arbeit und das Leben der damaligen Einwanderer zu erhalten.

Ach so, und das ist natürlich noch wichtig:

Es gibt ein paar Gecko Arten in Neuseeland, welche aber gut getarnt und schwer in der freien Wildbahn zu entdecken sind. Im Gumdigger Park konnten wir zwei Green Geckos im Terrarium bewundern:

:) Hihihihiiii


Manche der Nachkommen dieses Pärchens werden an die Naturschutzbehörde übergeben, um dann auf einer der vorgelagerten Inseln, die von eingeschleppten Fressfeinden freigehalten werden, ausgesetzt zu werden.



*************   Giant Te Paki Dünen ***************


An der Westküste des schmalen Landstreifens, der sich bis zum nördlichsten Punkt Neuseeland dem Ozean entgegenstreckt, sieht man sie schon von Weitem: Die Riesendünen von Te Paki.




Diese Wanderdünen liegen übrigens direkt am "90-Mile-Beach", der auch nichts weiter zu bieten hat als viel, viel Sand.



Die Dünen sind schon imposant - aber was so viele Touristen hier her zieht ist nicht das Naturschauspiel, sondern...



Sandboarding!!! :D

Mit einem Sandboard die steile Düne runterdüsen: Das mussten wir natürlich auch mal testen!




Ganz schön schnell, und ganz schön sandig! 

Von oben wirkt der Abhang ziemlich steil, und die meisten brauchen einen Moment, um sich auf das Brett zu trauen:



Sehr witzig :) (Und ein guter Grund, danach eine ordentliche Dusche aufzusuchen).

Nach dem sandigen Spaß ging es weiter zur nahe gelegenen Nordspitze. Die Dünen des 90-Mile-Beaches waren noch weit zu sehen:




********************   Cape Reinga   **********************


Angekommen! Am Cape Reinga (technisch gesehen die nordWESTlichste Spitze Neuseelands) gehen wir einen kleinen Wanderweg ab, der am Ende zu einem Leuchtturm führt.





Ganz schön weit, das Meer. Anscheinend liegt hier direkt ein Riff unter der Oberfläche (wo man die weißen Stellen sieht):





Hier oben nahe Cape Reinga gab es nicht viele Möglichkeiten, zu übernachten, und keine davon war umsonst. Also fuhren wir gleich am selben Tag wieder zurück gen Süden, diesmal mit der Westküste als Ziel vor Augen. 

Aber das, liebe Kinder, ist eine andere Geschichte :)

Liebe Grüße!!!

Antworten (2)

Hans-Wolfgang
Cool; Surfen für "Nichtschwimmer" ;-) Interessant; habe ich von NZ mit dem Gumedigger noch nicht gewußt. Weiter so interessante Sachen berichten.

Elvira
so schöne Bilder- werde mir wohl eins als Wandtapete in meine neue Wohnung aussuchen und verwenden. Ja, den Blick vom sicheren Auto/Mobil kenne ich, toll.....

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