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Zweiter Tag in New York: Typisches Touri-Programm

Veröffentlicht: 20.06.2019

In Vorbereitung auf meinen Tripp nach New York hab ich mir von Freunden, Kollegen und Bekannten, die schon mal in New York waren, Tipps geben lassen und mir den Explorer-Pass für 5 Attraktionen gekauft. Der hat summa summarum 125 € gekostet. Ob sich das für den einzelnen lohnt muss jeder selber entscheiden. Wenn ich meine Attraktionen alle einzeln bezahlt hätte, wäre es ein wenig teurer gewesen, aber die riesige Ersparnis hat man ehrlich gesagt auch nicht. Die Eintritte für die Aussichtsplattformen (Rockefeller View und Empire State Building) sind ziemlich teuer, wenn man die machen will, lohnt sich der Pass meiner Meinung nach. 

Ich hab mich aus Zeit und Wetter Gründen nur für eine Plattform entschieden: Das Rockefeller Center. Auch wenn das Empire State Building sicherlich bekannter ist, hat man auf dem Rockefeller Center den Vorteil, dass man die Skyline inklusive Empire State Building als Fotomotiv hat. 

Der Explorer Pass hat auch den Vorteil, dass man so einen groben Überblick über die unzähligen Touri-Angebote bekommt und die Adressen mit Karte etc. gleich dazu. 

Ich konnte schon früh nicht mehr schlafen und bin zum Leidwesen meiner Zimmergenossinnen schon um 7 Uhr zum Frühstück getigert. Das Frühstück im HI Hostel fällt nicht so üppig aus. Man hat die Wahl zwischen einem Sandwich mit Spiegelei, einen Bagel mit (viel) Frischkäse, eine kleine Packung Cornflakes mit Milch oder einem Muffin und dazu entweder eine Banane oder einen Apfel und einen Kaffee. Für den ersten Hunger ist es aber voll okay. 

Dann bin ich mit der U-Bahn wieder los. Mit einer Offline-Map von Maps Me navigiere ich mich immer durch die Straßen. Dazu eine App für die Subway in New York und schon fällt man gar nicht mehr so sehr als Touri auf. Ständig auf das Handy zu schauen, ist in New York völlig normal, da merkt keiner, dass man einfach nur nach dem Weg sucht. 

Generell sind die New Yorker meines Eindrucks nach cool und lassen sich zu keiner Emotion herab. Einen New Yorker kann nichts schocken, deshalb starrt er auch nicht. Ganz egal wie verrückt sich Menschen um sie herum benehmen. Da kann jemand stehen und lautstark immer wieder mit sich selber sprechen (ich hab hingeschaut - er hat definitiv nicht telefoniert) oder jemand schreit sich die Seele aus dem Leib und kündigt an, dass er für ein Erdbeben beten wird, welches die komplette Stadt verschlucken soll. Aber kein Mensch reagiert. Einfach der normale Wahnsinn New Yorks. 

Den Rockefeller View zu finden ist eigentlich nicht schwer. Im ersten Moment war ich aber doch ein wenig unsicher, ob ich an der angegebenen Adresse wirklich am richtigen Ort ist und ob man das schicke Gebäude einfach so betreten darf. Aber nicht irritieren lassen. Treppe runter und der Beschilderung folgen und dann wars so früh morgens (öffnet ab 8:00 Uhr) auch noch angenehm leer. Einfach direkt hoch und dann kann die Fotosession auf drei Ebenen folgen. Das Schöne dabei: Zwischen den Glasscheiben sind Lücken, sodass man dadurch Fotos ohne Spiegelung der Verglasung machen kann. Für alle allein Reisenden die gerne mit Stativ und Selbstauslöser Fotos von sich selbst machen wollen: Leider keine Chance. Stative sind verboten zu benutzen. 

Danach bin gleich zur nächsten Touri Attraktion: Die Fähre zur Freiheitsstatue und zu Ellis Island. Da es in meinem Fall ein Montag war, hatte ich Glück beim Einsteigen und konnte gleich mit der ersten Fähre mit. Dachte ich zumindest. Einen Platz oben auf der Fähre für ein gutes Foto sichern, aber Achtung: Das wollen alle. Für mich immer der unangenehme Teil am Touri sein: Schlange stehen und dann mit hunderten Anderen durch iwas durchgefercht werden. Man fühlt sich gleich ein bisschen wie Vieh, dass in einer Herde getrieben wird. Unschön. Aber da ich die Freiheitsstatue auch von nahmen sehen wollte und die Skyline von Manhatten einfach wirklich sehenswert ist, musste ich da durch. Beim Ausstiegen an der Freiheitsstatue wurde mir dann klar, dass ich unterschätzt hatte, wie viele Menschen durch diese Fähren transportiert werden. Die Schlange an Menschen, die auf der Insel auf die Fähre zur Weiterfahrt warteten, war enorm. Und mir wurde auch gleich klar: Mist da muss ich dann auch noch rein. Ein riesiges Aufgebot an Touris mit Fotoapperaten, die alle die besten Plätze vor der Skyline von Manhatten und der Freiheitsstatue wollen. Ganz schön anstrengend mit der Zeit. Man kann sich ein Audioprogramm besorgen, welches im in Ticketpreis enthalten ist, um weitere Infos rund um die Freiheitsstatue zu bekommen. Danach wieder anstellen, auf die Fähre und zur Ellis Island. Die Insel ist klein und das Museum kostet extra Eintritt. Und die Schlange für die Fähre zurück ist noch länger.  Alles in Allem eine viel anstrengendere, wenn auch kostengünstigere, Unternehmen, als der Besuch des Rockefeller Centers. Dann erstmal Fuß die Gegend erkundet und etwas von den Menschenmassen erholen. Ich hab auf ein Stück Pizza bei Joes Pizza vorbeigeschaut (Ein Stück Margherita = Cheese - 3,50 Dollar), da kann man nicht meckern. Und als Bonus gibts eine Fotowand mit Fotos von Mega-Stars, die alle vorbeigeschaut haben auf eine Pizza. War eine super Idee und kann ich empfehlen, wenn der Spot natürlich auch echt beliebt und dementsprechend voll ist, aber ich hatte Glück beim Timing. 

Und dann hab ich tatsächlich immer noch Zeit für eine dritte Attraktion gehabt, obwohl die Fähren-Sache ein echter Zeitfresser ist. Ich hab mich aufgrund des schlechten Wetters und weil es ja iwie auch ein Muss für New York für das 9/11 Museum entschieden. Auch hier gibts ein Audio-Programm, welches man entweder per iPod mieten (Kosten 8 Dollar) oder als App kostenlos herunterladen kann. Ich hab das Audioprogramm genutzt und fand es in dem Fall echt nützlich und würde das auch empfehlen, weil es einem auch hilft mit einer gewissen Struktur das Museum zu erkunden und auch hilft keine Teile zu vergessen. Sehr ergreifend und meiner Meinung nach ein absolut gelungenes Museum. Bis auf den mir etwas zu patriotischen und ggf.. etwas einseitigen Teil über den Irak -Krieg, fand ich das Museum rund um gelungen. Es kommt eine ganz eigene Stimmung in diesem Museum auf, die einem Gänsehaut bereitet und es nicht selten, dass jemand weint. Aber auf eine nicht kitschige, sondern geschmackvoll dargestellte Art und Weise, die mit Opfern und Angehörigen würdevoll umgeht. Auch die Problemtik der Folgen für Helfer, die heute oft Probleme mit Krebs haben, war mir vorher in dem Maße nicht bewusst und finde ich richtig, dass diese hier von Seiten des Museums Unterstützung erhalten. Definitiv etwas, was es wert ist, unterstützt zu werden. Mich persönlich hat es sehr berührt und das war definitiv ein Museumbesuch, der weder langweilig war, noch werden ich den so schnell wieder vergessen. 

Am Abend total kaputt wieder ins Hostel. Eine Dusche und dann gab‘s doch tatsächlich Freibier. Das Hostel macht jeden Montag und Donnerstag eine Kennenlern-Party. Dazu bekommt man die ersten zwei Bier oder Wein umsonst. Natürlich muss man nachweisen können, dass man älter als 21 ist. Eine super Gelegenheit Menschen aus der ganzen Welt zu treffen. Wir waren an dem Abend ein junger Mann aus Australien, einer aus Lithauen, eine weitere deutsche Frau und zwei Amerikaner. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Wenn man auch nach 11 Uhr weiter trinken und etwas feiern möchte, dass man das jedoch nicht im Innenhof des Hostels machen. Aber alles kein Problem, dafür gibt es einen extra Platz ein paar Meter weiter im Garten. Da ist das okay, die ganze Nacht weiter zu feiern. Dann leise ins Zimmer schleichen, um die Zimmernachbarinnen nicht zu wecken und neue Kraft tanken. 

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