Veröffentlicht: 26.07.2020
Unsere Erlebnisse der letzten zwei Wochen...
Es gibt unseren leckeren Schokokuchen, weil unsere Mitbewohner ihn sich wĂŒnschen! Doch diesmal backt Julian ihn und er schmeckt wieder sehr gut. Jay findet sogar den passenden Namen fĂŒr den Kuchen: kimchocÂ
Das gefĂ€llt mir sehr gut. đ
Am Samstag steigt erneut eine Party. Das Thema ist diesmal German food und so kaufen Julian und ich alles fĂŒr unsere Rezepte ein. Das MenĂŒ sieht wie folgt aus:
erster Gang: Salat
zweiter Gang: KartoffelpĂŒrree mit Spiegelei und Spinat
dritter Gang: Geschnetzeltes mit SpÀtzle und Champignons
vierter Gang: Apfelcrumble
Da wir fĂŒr das Essen zustĂ€ndig sind, besorgen die Jungs die GetrĂ€nke. AuĂerdem besorgt Julian alles fĂŒr ein Bier-Pong-Turnier, da die Jungs noch nie Bier-Pong gespielt haben. Der Druck ist ziemlich hoch, weil Julian erzĂ€hlt, dass ich Weltmeisterin im Bier-Pong war. Meine Performance spricht da leider etwas anderes. Am nĂ€chsten Morgen geht es ans AufrĂ€umen. AuĂerdem knĂŒpfe ich ein FuĂband fĂŒr Khushbu, das ich direkt in meiner Insta-Story poste und meine erste Umfrage auf Insta starte. đ
Die Woche darauf ist bei mir richtig stressig. Da am Mittwoch eine endgĂŒltige Abschlussbegehung des GebĂ€udes durch die Stadt ansteht, gibt es so viel zu tun, dass ich jeden Tag viele Ăberstunden mache. Der ganze Schutz auf allen 26 Etagen mit jeweils sechs Apartments, auf den Fluren und in den AufzĂŒgen muss raus! Es fliegt alles auf den MĂŒll. AuĂerdem mĂŒssen alle GerĂ€te und Materialien aus dem GebĂ€ude und dĂŒrfen höchstens noch in einer kleinen Ecke in der Tiefgarage stehen. Am Ende besteht das GebĂ€ude die PrĂŒfung und alles entspannt sich wieder ein bisschen. Auch auf Julians Arbeit gibt es Neuigkeiten. Da seine Vorarbeiterin im Urlaub ist, wird Julian zum Teamleiter und bekommt sogar den SchlĂŒsselbund mit allen SchlĂŒsseln fĂŒr das GebĂ€ude und die AufzĂŒge. NatĂŒrlich verlĂ€uft die Woche nicht ganz glatt und so gibt es Stress, weil eine Mitarbeiterin versucht eine andere Mitarbeiterin zu feuern. Der Grund: sie hat dem "Jungs-Team" geholfen. Das hört sich vielleicht seltsam an... ist es auch! đ€šđ
Auf Julians Baustelle ist es so geregelt, dass die Geschlechter getrennt arbeiten. Das heiĂt, die Jungs machen "Jungs-Arbeit", die aus Tragen von Sachen besteht und es gibt die MĂ€dels, die "MĂ€dels-Arbeit" machen, die aus Fegen und Saubermachen besteht. Ist den MĂ€dels etwas im Weg, dann mĂŒssen sie die Jungs rufen und dĂŒrfen die Sachen nicht selbst wegtragen... egal wie leicht die Sachen sind! Â
In der besagten Woche arbeitet ein MĂ€dchen mit den Jungs zusammen, weil sie sich langweilt und keine Aufgabe hat. Als die Kollegin das sieht ist sie so aufgebracht, dass sie die Helferin feuert. Und ein Kollege, der das MĂ€dchen in Schutz nehmen will, wird angefahren mit "Shut up!". đ Am Ende nimmt Julian die "Schuld" auf sich und die Wogen glĂ€tten sich wieder.Â
Die neuste Neuigkeit beim Thema Essen: Tim Hortons hat einen neuen Donut. Er heiĂt oreo dream und besteht aus einzelnen Schoko-Timbits, die zu einem Kringel zusammen gelegt, mit Oreo-Cream bestrichen sind und als Topping einen halben Oreo-Keks haben. đ€€ Wirklich sehr sehr lecker!Â
Am letzten Samstag gibt es eine Happy Send Off Party. Erst kaufen wir eine Menge Essen ein und so gibt es Pizza, selbst gemachte Burger Ă la Khushbu und Pommes. AuĂerdem startet ein letztes Bier-Pong-Tunier. Die Gruppen werden ausgelost und so stehen die Teams wie folgt fest:Â
* Jay & Kim
* Thomas & Julian
* Khushbu & Athul
Thomas und Julian gewinnen am Ende und wir wollen eine zweite Runde mit neuen Teams spielen. Diesmal spielen Khushbu und Julian, Jay und Athul, Thomas und ich in Teams. Nach einem mehr als dramatischen Spiel mit MissverstĂ€ndnissen, einer handfesten Fehde und einigem Zank stehen die Sieger feste: Thomas und ich! đđ
Am Abend kommt dann die Ăberraschung: unsere Mitbewohner haben uns einen Abschieds-Schoko-Kuchen gekauft, den Julian und ich zusammen anschneiden. So ist es am Ende noch richtig emotional und wir versprechen nach unserem Roadtrip wieder zukommen! đ
Heute sind wir bei einem Indian lunch von Julians Kollegen eingeladen. Das Essen ist sehr lecker. Wir essen traditionell auf dem Boden und nach einiger Zeit schlafen mir meine FĂŒĂe ein, weil ich es nicht gewohnt bin. đ
Das Paar lebt ein bisschen auĂerhalb. Die HĂ€user hier sind richtig schön und es gibt VorgĂ€rten, die wir in der Innenstadt recht selten sehen. Der einzige Nachteil ist, dass die beiden nicht zu FuĂ zur Arbeit laufen können. Die Zeit verfliegt wie im Fluge und wir erfahren einige interessante Details vom Leben in Indien. Klar, dass ich auch in ein kleines FettnĂ€pfchen trete und euch diese Story nicht vorenthalten will: Da es so warm und sonnig ist, entscheide ich mich fĂŒr eine kurze Hose und ein Top: FĂŒr mich ein normales Sommeroutfit. Anushka erzĂ€hlt uns, dass in Indien die Gesellschaft sich extrem ins Leben der Einzelnen einmischt. Es wird viel getratscht und verurteilt, wenn man nicht dem perfekten oder "normalen" Bild entspricht. Und so ist es zum Beispiel normal, dass man auch zu Hause immer lange Kleidung - sprich lange Hose und langĂ€rmeliges Oberteil - trĂ€gt. Es gehört sich nicht, Haut zu zeigen. Und so lausche ich dieser ErzĂ€hlung in meiner kurzen Hose und meinen unbekleideten Armen. Mein Kommentar "Oh, da bin ich heute ein bisschen underdressed..." wird belĂ€chelt. đ
Als wir spĂ€ter zu Hause sind und ich Khushbu die Geschichte erzĂ€hle, sagt sie mir, dass sie mich "vorgewarnt" hĂ€tte, wenn sie gewusst hĂ€tte, dass ich dieses Outfit wĂ€hle. Aber andererseits sind wir aktuell nicht in Indien und so ist alles gut.Â
Ich hoffe ihr genieĂt alle den Sommer, egal was ihr anhabt! đâ
Jetzt noch zwei Wochen arbeiten und dann startet unser Roadtrip. Wir haben in der letzten Woche ein Auto gemietet. Es wird ein Jeep Compass oder eine Ă€hnliche GröĂe.Â
Ich freue mich schon riesig auf dem Monat. Nur Julian und ich mit der StraĂe und viel viel Natur. Auf die freue ich mich schon unglaublich nach der ganzen GroĂstadt-Zeit! đđ