Wie sah das Leben in Russland Früher aus?

Am 18.10. ging es nachmittags in die Universität in das „музея народной культуры“(Museum für Volkskultur). Dort erzählte uns die Museumsleiterin viel über die typischen Trachten aus unterschiedlichen Zeiten. Zum Beispiel Gewänder aus der Ukraine mit Blumenmuster, aus dem Baltikum mit Streifen oder aus Moskau mit bestickten Schultern schmückten die Puppen, welche im ganzen Raum verteilt waren.

Früher war es normal, die jungen Frauen mit 17 Jahren zu verheiraten, während die Männer schon 21 Jahre waren. Die verheirateten Frauen brauchten damals 4 Kleider, welche sie sich seit dem 8. Lebensjahr anfertigen mussten. Die Kleidung wurde aus Hanf gewebt und mit Naturfarben gefärbt. Den Rock nähte man aus 4 breiten Streifen zusammen, sodass man die Größe jeder Zeit verändern könnte. Üblich waren viele Kinder in der Familie, sodass für die Eltern im späten Alter gesorgt werden könnte. Wie viele Kinder die Frau hatte oder ob sie verheiratet war, verriet die Kopfbedeckung oder der Zopf.

Das Nachbarzimmer war so eingerichtet, wie man damals lebte. Da man nicht pro Kopf steuern zahlen musste, sondern pro Haushalt, lebten mehrere Generationen in einem Haus, was auch bedeutet ein Raum. Im Ausstellungsraum befand sich ein großer Ofen, wo früher drinnen gebacken, drauf geschlafen und gebadet wurde. In der Mitte standen mehrere Spinnräder und ein kleiner Webstuhl. Viele Gegenstände, mit denen man früher arbeitete, waren an den Wänden aufgestellt, sowie ein typisches Bett mit Kinderwiege. Aufgefallen ist die Ecke mit vielen Bildern. Diese Ecke wurde als „Rote Ecke“ bezeichnet, was nichts anderes bedeutete als „Wichtige Ecke“.

Wir wechselten wieder den Raum und nun bastelten wir selbst eine typische russische Puppe. Zugeschnittene Stoffe wurden durchgereicht und die Leiterin zeigte uns wie es ging. Nach mehreren Knoten und Schnitten hatte jeder seine eigene Puppe und schon ein kleines selbst gemachtes Souvenir.

Meta Rose