RaSa
#Superheros 😍😍
01.02.2022 (see in english below)
Pünktliche Landung in Accra um 7:00 Uhr morgens Ortszeit. Das Einreiseprozedere war sehr klar definiert und wurde zügig durchgeführt. Mehrere Stationen inkl. dem vorab angemeldeten Corona-Test dauerten keine 15 Minuten. Unser Gepäck war auch vollständig. Ganz im Gegenteil zu Chris Gulleys Gepäck. Er war ja, wie geplant aus Amsterdam geflogen. Aber dort hatte man das komplette Gepäck aller Fluggäste aufgrund des Sturms wieder entladen und war ohne gestartet. Das war ein harter Schlag für Chris und das Projekt, denn neben Wechselklamotten, die man hier (auch mehrmals am Tag) dringend benötigt, fehlte auch ein Teil der Prothesen. Aber dazu später mehr.
Nachdem wir also sehr schnell unser Gepäck hatten, warteten wir auf das Ergebnis des Einreise-Tests, der vorher aus Deutschland für 150$ zu buchen war. Aber auch das ging schnell und wir durften weiter zum Zoll, vor dem wir allerdings den größten Respekt hatten, da wir ja ne Menge Material für Ogidis Büro dabei hatten, was zwar alles als Spenden deklariert war, aber der entsprechende Brief, um das zu beweisen, hatte Ogidi leider nicht rechtzeitig zur Verfügung stellen konnte. Wir bewegten uns auf die beiden Zoll-Beamten zu und während Ramon, in seiner unnachahmlichen Art, mit nur zwei oder drei Worten die vermeintlich härtere Nuss innerhalb von 20 Sekunden als neuen Freund gewinnen konnte, inkl. Bro-Faust, Austausch von Handnummern und dem Versprechen sich in Deutschland zu treffen, hatte ich aufgrund dieser Ablenkung leichtes Spiel und wir kamen so leicht durch, dass wir selbst jetzt immer noch überrascht sind.
Chris G. hatte uns einen Wagen von der Lavender Lodge, unserem Hotel, organisiert und der Fahrer wartete schon auf uns und fuhr uns recht schnell ins Hotel. Kurz einchecken, frisch machen und dann per UBER ab ins Camp. Ich musste zwar auf „Madame Mahrou“ ein paar Minuten warten, aber so konnte ich mir das Hotel schon mal ein wenig anschauen. Es ist eine kleine, ruhige Oase mitten in Accra. Ganz einfach gehalten, aber vollkommen in Ordnung und überwiegend sauber.
Während uns der Uber-Fahrer, wir nannten ihn nur „Young Lewis Hamilton“, durch Accra fuhr, haben wir ein paar erste Eindrücke von Accra aufschnappen können.
In der Nähe des Camps angekommen, holte uns Sebastian ab und brachte uns zum Accra Arts Center. Es warteten schon einige Menschen auf ihre Prothese und Chris Gulley und die lokale Crew um Ogidi waren schon fleißig am arbeiten. Wir haben uns dann kurz orientiert und konnten dann langsam mit einsteigen.
Nun waren ja die „Unterarm-Prothesen“ noch im Gepäck von Chris G. und im Flugzeug auf dem Weg nach Accra. Daher wurde alles etwas umorganisiert und alle Patienten mit einer Amputation am Gelenk wurden auf den nächsten Tag gelegt. Das ist gar nicht so trivial, da die Menschen ja teilweise eine sehr lange Anreise haben. Aber es war in diesem Fall möglich. So konzentrierten wir uns an diesem Tag auf die „normalen“ Fälle, die wir auch schon aus Indien kannten und die eine einfach, vorgefertigte Prothese bekommen. Da haben wir dann aber mit Zitronen gehandelt, da es nur 5!!! waren. Alle anderen bekamen eine zusätzliche Oberarm-Verlängerung. Das war tatsächlich vollkommen neue für uns und wir mussten das erstmal lernen. Bei dem Vorgang wird ein Bogen Thermoplastic in kochend heißem Wasser erhitzt und dann direkt am Stumpf angelegt und angepasst. Genauso genial, wie schwierig. Es kühlt dann relativ schnell aus und wird wieder hart. Anschließend werden in mehreren Arbeitsgängen Riemen, Verschlüsse und das Gegenstück für die kosmetische Hand und die Arbeitshand angepasst und angebracht. Jeder bekommt so eine völlig einzigartige, auf ihn angepasste Prothese. Die Hände sind alle in drei unterschiedlichen Größen mit 3-D-Druckern vorgefertigt.
Während des gesamten Tages war ein Fernseh-Team aus Ghana dabei und es kamen verschiedene Vertreter des Parlaments aus Accra. Und passierte etwas, was es so nur hier geben kann: die Vertreter des Parlaments waren so begeistert, dass sie Ogidi zwei Grundstücke schenkten, sodass er sein Office errichten kann. Das war sehr emotional und sehr beeindruckend.
Ramon hat nach einiger Zeit an seiner Station, an der am Ende die Prothesen noch mit einer hautfarbenen Haut überzogen werden, direkt neue Prozesse und Techniken eingeführt. Er war sofort in der Gruppe mit Alaska und Richard (zwei einheimische, unheimlich lustige und freundliche Helfer) „the Secret Boss“. Niemand, auch nicht die beiden coolsten Ghanaer, können sich dem angebotenen deutsch/iranischen Charme entziehen. Und natürlich spielt auch Angst eine Rolle bei seiner Körpergröße ;-) … tief sitzende, begründete Angst.
Am ersten Tag trafen wir dann auch Mrs and Mr Microsoft: Martina und Sebastian. Zwei Worte: cool und absolut sympathisch. Wir haben uns alle auf Anhieb verstanden wir haben toll zusammengearbeitet.
Um ca. 17:00 Uhr waren wir mit allem durch. Wir haben uns dann noch das nahgelegene Unabhängigkeitsmonument angesehen und sind anschließend mit einem Uber ins Hotel gefahren. Das Auto hatte so seinen „Charme“ bzw. einen geringfügigen „Instanthaltungsstau“ (siehe Fotos).
Im Hotel haben wir nach einem einheimischen Bier, einer Dusche und einem sehr zeitigen Dinner um 21:30 den Abend im eigenen Bett ausklingen lassen. Außer Chris G. : er musste noch zum Flughafen, um die Koffer mit den Unterarm-Gelenken abzuholen. Zum Glück war alles da.
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