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Der Frühling ist da!

Veröffentlicht: 14.02.2019

Ihr Lieben, vergeht die Zeit bei euch auch so schnell wie hier bei mir? Seit meinem letzten Bericht sind schon wieder fünf oder sechs Wochen vergangen. Und dieser hier wartet nun, um ehrlich zu sein, auch schon seit mehr als zwei Wochen darauf, fertig gestellt zu werden. Bei meinem letzten Besuch in Kolkata, Mitte Februar, habe ich fleißig ein paar Bilder rausgesucht und auch hochgeladen. Aber als ich dann anfangen wollte, zu schreiben, wollten die richtigen Worte einfach nicht fließen. Und so warten die Bilder seitdem auf einen passenden Text. Heute habe ich mir einen Tag frei genommen und werde es nun noch einmal mit neuer Motivation versuchen. 

Nach fünf Tagen in Kolkata freue ich mich, endlich wieder in der Natur zu sein.


Ich habe natürlich überlegt, warum mir das Schreiben dieses Mal so schwer fällt. Zum Einen war ich im Januar nach meinem Geburtstag fast zwei Wochen krank. Erkältung, Kopfschmerzen und dazu eine gute Portion Melancholie. In der Zeit ist also nicht so viel passiert, wovon ich euch hätte erzählen können. Zum Anderen ist es so, dass ich mich hier so zu Hause fühle und einen geregelten Alltag habe, der für mich inzwischen ganz "normal" ist. Und irgendwie fühlt es sich komisch an, darüber zu schreiben. Das würde ich in Deutschland ja auch nicht machen. Andererseits möchte ich euch auch weiterhin ein wenig an meinem Leben hier teilhaben lassen und auch für mich wird es später eine schöne Erinnerung sein. 

Zum Beispiel an gemeinsame Momente mit guten Freunden. In Kolkata gab es Biryani im Restaurant. Ein paar Tage später beweist Arif dann seine Kochkünste in der Küche des Eco Village.






An dem Tag an dem folgende Fotos entstanden sind, gab es für alle MitarbeiterInnen neue Kleidung. Für die Frauen gab es wunderschöne neue Saris und Kurtas, wobei nicht alle mit der Auswahl hundertprozentig glücklich waren. Bimala (links) mochte zum Beispeil ihren Sari gar nicht und hat lieber die Kurta von einem der Mädchen angezogen. Allerdings nur heimlich im Mitarbeiterraum.



Kurz danach hat Bimala leider das Eco Village verlassen. Nicht, weil ihr der Sari nicht gefallen hat, sondern aus persönlichen Gründen. Das ist eine Sache, die ich nach insgesamt mehr als vier Monaten hier in den Sundarbans gelernt habe. Ein Dorf ist ein Dorf und Menschen sind, wie Menschen nun mal sind, egal in welchem Land. Es gibt Klatsch und Tratsch, manchmal Streit und auch heimliche Affären. Ja, manchmal ist es wie in einer Seifenoper.

Mich hat es jedenfalls ziemlich traurig gemacht, als Bimala mir an ihrem letzten Tag hier gesagt hat, dass sie nicht mehr kommen wird. Ich mag sie und auch mit ihrer Tochter Depanita hatte ich mich inzwischen richtig angefreundet. Und Abschiede von lieben Menschen fallen mir nach wie vor schwer.




Ende Januar war es hier sehr ruhig. Die Besuchergruppen wurden immer kleiner und an zwei Tagen kam überhaupt niemand. Da keine Gäste verpflegt werden mussten, blieb viel Zeit für andere Dinge wie Musik machen...


...oder Haarpflege.


...oder fotografieren.











Dass der Frühling Ende Januar begonnen hat, habe ich nicht nur an den steigenden Temperaturen oder den wiederkehrenden Mücken und anderen Insekten bemerkt.


Es gab auch Zuwachs im Eco Village. Anfang Januar war schon ziemlich deutlich zu sehen, dass meine Lieblingshündin Lucky ihren dicken Baus nicht von zu viel Futter haben kann. Und tatsächlich, ein paar Wochen später hat sie kleine Welpen zur Welt gebracht. 


Und dann, einige Zeit später hat eine der Kühe ein Kalb geboren. Hier ist es gerade mal eine Stunde alt.



Nach drei Stunden kann es schon allein stehen.

Beim Trinken braucht es aber noch ein bisschen Hilfe.


Da der Frühling ja gerade erst begonnen hat, wird es sicher noch den ein oder anderen tierischen Zuwachs geben.

Zum Tourguide bin ich noch immer nicht aufgestiegen, allerdings führe ich hin und wieder mal ein paar Gäste zu einem morgendlichen Spaziergang durchs Dorf, wenn diese für zwei Nächte bleiben, aber der Guide schon zurück nach Kolkata musste. 


Außerdem versuche ich, regelmäßig auch allein eine Runde durchs Dorf zu gehen. Oft komme ich aber nicht weit, sondern werde von irgendwem angehalten, in ein Gespräch verwickelt oder auch mal auf einen Tee eingeladen, wie hier von der Familie von Tumpa, einer der Mitarbeiterinnen des Eco Village.



Nachdem die Reisernte Ende Dezember beendet war, werden einen Monat später die Felder wieder neu bepflanzt.





An einem Nachmittag bin ich nach 100 Metern laufen bei den Proben zu einer Tanzveranstaltung gelandet.





Es hat ungefähr zehn Minuten gedauert bis der Tanzlehrer (links) alle Kinder so aufgestellt hatte, wie es seinen Vortellungen entsprach. Gerade rechtzeitig, kurz vor Sonnenuntergang ist dann aber noch dieses schöne Bild entstanden.

So vergehen die Tage hier, meist viel zu schnell. Heute ist schon der fünfte März. In den letzten zwei Wochen hatte ich mal wieder nette Gesellschaft aus Deutschland. Aber davon berichte ich dann beim nächsten Mal.


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