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Zurück nach Porto

Veröffentlicht: 18.09.2018

Heute morgen mussten wir wieder den Wecker stellen, denn um 10:00 Uhr ging unser Bus nach Porto. Ein bisschen wehmütig Wurden die Sachen zusammengepackt.Das Wetter drückte unsere Stimmung aus: es war sehr diesig und es tröpfelte ein bisschen. Wir suchten uns die nächste offene Bar und genossen unseren ersten Kaffee mit dem obligatorischen Croissant. Herrlich! Ein wenig einsilbig wurde gefrühstückt. Wir hingen beide unseren Gedanken nach und machten uns bald auf den Weg zum Busbahnhof. Je weiter wir uns vom historischen Zentrum Santiagos entfernten, desto trostloser und grauer wurde auch  hier die Stadt. Das hatten wir bisher in jeder Stadt so erlebt. Alles sehr arm, heruntergekommen und ungepflegt. Wir orientieren uns auf dem Stadtplan und plötzlich sprach uns eine Nonne an, ob sie uns helfen könnte... es war das Singvögelchen aus der Pilgermesse. Wie nett. Mit genauso viel Elan und Enthusiasmus war sie nun uns behilflich. Nach einer halben Stunde Fußmarsch erreichten wir den grauen, dunklen Busbahnhof. Es dauerte nicht lange und unser Bus kam. Es ging nun den von uns mühsam erlaufenen Weg in 2 1/2 Stunden mit dem Bus zurück. Irgendwie eine ernüchternde Erfahrung. Wir hatten 12 Tage für diesen Weg gebraucht, zehntausende Kalorien verbraucht, literweise Schweiß verloren und unseren Körper manches Mal an sein Limit gebracht. Und nun waren wir im Nu wieder dort, wo vor 14 Tagen alles begann. In Porto hatten wir ein Appartment in einem Vorort, Matesinhos gebucht. Der Vermieter bot an, uns abzuholen und zu unserem Ziel zu bringen. Wir nahmen das Angebot gerne an, denn wir hatten keine Lust, 1 1/2 Stunden an trostlosen Straßen entlang zu laufen. Wir wurden also  von einem ziemlich attraktiven Portugiesen abgeholt, der uns freundlich begrüßte und in perfektem Englisch sofort das Gespräch suchte. Wir hatten eine kurzweilige Fahrt und erreichten nach 15 Minuten unser Ziel. Die Gegend eher gewöhnungsbedürftig. Viele heruntergekommene und verfallene Häuser. Keine Gegend, in der man als Frau abends gerne unterwegs ist. Der Vermieter versicherte uns, dass alles bestens sei und das Appartment einen unglaublichen Blick hätte. Immerhin. Wir waren gespannt. Wir sind mittlerweile ja einiges gewöhnt. Aber er sollte Recht  behalten: das Appartment war super sauber, modern und liebevoll eingerichtet und die Dachterrasse mit Blick auf den Hafen war grandios. Perfekt zum Ausspannen und Relaxen. Als Zugabe, ging der Vermieter sogar noch für uns das Nötigste einkaufen. Was wollte man mehr. Wir packten aus, waren happy über die vorhandene Waschmaschine und genossen den Luxus einer Wohnung. Wir waren uns einig, uns heute nicht mehr viel bewegen zu wollen und ließen uns müde in die Liegestühle fallen. Herrlich. Lange waren wir nicht mehr so faul! Aber wir genossen es ohne Ende. Am späten Nachmittag gingen wir nur kurz vor die Türe um noch ein paar Kleinigkeiten fürs Abendessen zu besorgen. Mehr war heute nicht drin. Wir belohnten uns mit köstlichem Omelett, Tomatensalat und vinho verde. Endlich ausruhen.... und als es dann so langsam dämmerte auf unserer Terrasse, bemerkten wir in unserer Straße unten ein paar rot beleuchtete Fenster.... wow. Ein Bordell war also auch in der Nähe. Das verspricht  ja wieder eine spannende Nacht zu werden. .... warten wir‘s ab.... 

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