Lip & Bürsti - Balkan Roadtrip
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vakantio.de/bursti

Beton und Internet

Veröffentlicht: 31.03.2023

Nachtrag zum 30.03.23


Wie ergeht es ihm wohl ohne Internet, fragen sich bestimmt einige. Berechtigte Frage. Natürlich ist es unfassbar schwer morgens aufzuwachen, das Handy in die Hand zu nehmen um dann festzustellen, dass man die nächsten 20 Minuten nicht damit verbringen kann sinnlos darauf rum zu drücken, nach rechts und links zu swipen oder einfach nur auf und ab zu scrollen. Auch den Tag über ist man immer wieder damit konfrontiert gegen die innere Leere anzukämpfen, und gleichzeitig diese Lücke mit etwas zu schließen, was einen irgendwie ablenkt und glücklich macht. Süßigkeiten helfen mir dabei sehr. 

Nachts träume ich dann davon mit einem vollen Akku und bestem LTE Netz in Griechenland am Strand zu liegen, während ich bedenkenlos mehre Apps gleichzeitig nutze und parallel auf diversen Websites surfe. Im Hintergrund läuft dann auch endlich wieder Spotify.

Es geht mir also den Umständen entsprechend ganz ok.

Anscheinend gibt es hier auch Bars oder Cafés mit WLAN. Spätestens wenn man diesen Beitrag wieder im Netz lesen kann, kann man davon ausgehen, dass ich irgendwo eine WiFi Quelle gefunden habe.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema:

Jedes Land hat für gewöhnlich seine Besonderheiten. Um auch hier authentische Eindrücke zu bekommen, gings heute zu Fuß in Richtung Budva, der nächstgrößeren Stadt. Bis dahin sind es knapp 10km. Was sind nun also die ersten Gedanken und Eindrücke?

Das ein oder andere hat sich bereits auf der Fahrt angedeutet. Ich meine im ersten Beitrag auch erwähnt zu haben, dass es am Meer etwas touristisch sei. Etwas arg touristisch hatte es eigentlich heißen sollen. Gefühlt bestehen die Orte und Städte hier fast ausnahmslos aus übertrieben großen Hotelanlagen und Ferienhäusern. Abgesehen davon, dass mindestens genauso viele nochmal gebaut werden, wenn man davon ausgeht, dass die 237 Rohbauten, die hier überall rumstehen, überhaupt noch fertig gebaut werden. Viele dieser teils wirklich großen Betonbauten sehen eher so aus, als ob man sich dann vllt doch nochmal unentschieden hat, weil einem plötzlich bewusst wurde, dass das Geld knapp wird oder die Stadt bereits eh nur aus solchen Bunkern besteht. 

Ich denke um die Vorgehensweise solcher Bauprojekte besser  verstehen zu können müsste man sich mal mit einem hier niedergelassenen Bauunternehmer zusammensetzen. 

Den Rohbau auf jeden Fall erstmal betonieren, vllt noch Fenster rein und dann mal abwarten.

Schon verrückt diese Gegend. Zwischen verlassenen und mittlerweile runtergekommenen Gebäuden, wie zum Beispiel einer Strandbar, die offensichtlich auch mal für den Tourismus bestimmt war, werden nur wenige Meter weiter bereits neue Anlagen gebaut und dazwischen eben solche, die so aussehen, als ob man zur Abwechslung mal wieder ein kleines Bauprojekt starten könnte und dann aber nach dem betoniren gemerkt hat, daß man sich die Finanzierung hätte besser genauer anschauen müssen.

Keine Ahnung wie man sich hier den oder die Durchachnittsurlauber*in vorstellen muss. Wer verbringt hier seinen Urlaub?

Und wo wohnen eigentlich die Locals?

Viele der Ferienanlagen sind noch gar nicht geöffnet, manche werden es vermutlich auch nie wieder, aber viele mit Sicherheit. Jedenfalls war nicht viel los, hier im montenegrinuschen Ferienparadies.

Es war auf jeden Fall sehr spannend die Gegend zu erkunden. Es gab viel zu sehen in diesem kleinen Teil, eines kleinen Landes. Der Balkan zeigt sich auch hier wieder von seiner besten Seite und das ist keine Ironie, denn hier gibt es vieles zu entdecken und das Land hat garantiert noch viel mehr zu bieten.

Mit dem Bus fuhren wir dann am Nachmittag zurück zu unserem "Camping". Der Abend endet auch heute früh. Zufrieden geht's nach dem Abendessen beim Sonnenuntergang am Meer, in die Koje. 

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