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Tag 43 Marfells Beach

Veröffentlicht: 10.12.2017

Auf meiner To Do Liste steht ein traumhaft abgelegener Strand an der Ostküste, der aufgrund des Kaikoura Erdbebens angeblich nicht erreichbar sein soll. Wer mich kennt, weiß was das bedeutet. Es reizt mich ganz besonders. Verboten und angeblich wegen eingestürzter Brücke nicht mich möglich? Haha. Als geht es auf dem angeblich gesperrten Highway 1 Richtung Süden von Blenheim aus. Natürlich davor wieder am Takaka Hill vorbei und den Shoe Fence besichtigt. Dort hängen alle möglichen Leute paarweise Schuhe an den Zaun, teilweise sehr gute Schuhe. Keine Ahnung wieso, einfach verrückt. In Richmond besuche ich die Mall, Weihnachtsgeschenke gibt es hier auch nicht, nur so China Schrott. Am Ufer und dann durch die Berge geht es nach Blenheim. Das soll ganz schrecklich sein. Finde ich nicht und fahre deshalb eine Runde durch die Stadt. Nachdem ich an einer Tankstelle noch den Camper wieder vom Abwasser befreit und Frischwasser gefüllt habe, fahre ich zu dem Strand, der angeblich derzeit nicht erreichbar ist: Marfells Beach. Die Nationalstrasse 1 von Kaikoura nach Norden wird erst Mitte Dezember wieder eröffnet und ist angeblich gesperrt. Irgendwie merke ich nichts davon. Es kommen mir nur um die Zeit des Feierabends viele Fahrzeuge von Baufirmen entgegen, die derzeit an der Straße arbeiten und in Blenheim übernachten. Nach Marfells Beach geht es nach geteerten 8 km an einem Salzsee entlang noch ca. 200 Meter über eine Schotterzufahrt und dann kommt die aufgrund “flooding” nicht befahrbare Brücke. Na ja, es ist keine Brücke mehr da 😋. Daneben ist eine Hilfsbrücke aus Holz, die quer über den Bach gelegt ist. Für schwere Fahrzeuge und große Fahrzeuge offiziell laut Homepage des DOC nicht geeignet. Und wie kommen dann all die schweren großen einheimischen Wohnmobile, die ich sehe da rein? Die Botschaft heisst wohl eher, Angsthasen campen woanders 😂 also die 3 Tonnen des VW Bus hält die Brücke ganz locker aber wie komme ich die die kleine Sandbank zur Brücke runter. Ein Schild warnt, man solle mit äußerster Vorsicht über die Brücke fahren. Ist ja gut, also mit ordentlich Anlauf durch den Sand und dann auf die Brücke, die ausreichend stabil ist 😉

Wie ich wieder raus komme überlege ich dann morgen, denn es geht durch den Sand nach oben, vermutlich mit noch mehr Schwung. Soviel zum Thema vorsichtig über die Brücke…

Marfells Beach ist ungefähr wie ich es mir vorgestellt habe. Ein bisschen Naturschutzgebiet, ein bisschen spießig, ein bisschen in die Jahre gekommen, ein bisschen wunderschön und vor allem kaum Leute. Und ein Traumstrand. Es ist ein DOC Camping mit self registration. Halte dennoch beim “Camp coach” an, wir stellen uns gegenseitig vor und halten ein Schwätzchen. Schließlich bin ich ja auch hier, um mein Englisch im Alltag, den small talk zu verbessern.

Habe einen wunderschönen Stellplatz und die nächsten Camper sind zwanzig Meter weiter. Sitze bis nach dem Abendessen draußen, danach kommen die sandflies und ich gehe lieber rein, bevor ich wieder zum Opfer werde. Meine Knöchel sind inzwischen gut verstochen. Inzwischen weiß ich im VW Bus tagsüber nicht nur die Klimaanlage zu schätzen sondern auch nachts die hinteren Seitenscheiben, die man aufschieben kann und mit Moskitonetzen gesichert sind. Der Mond scheint wieder hell in dieser Nacht und ich schlafe nach der langen Fahrt sehr gut. 

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