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Undercliff-Overcliff

Veröffentlicht: 20.10.2018

Tag 59: 18.10.2018 - Blue Mountains, Wentworth Falls

Um Punkt 6 Uhr klingelte der Wecker uns aus dem Schlaf. Es war bereits hell und die Morgenluft war feucht und kalt. Noch etwas schlaftrunken stellten wir fest, dass wir in der Nacht von patroullierenden Rangern verschont geblieben waren. 'Alles richtig gemacht!' dachten wir erleichtert und begaben uns zu den Toiletten, um uns frisch zu machen. Wir wollten eine Strafe trotzdem nicht riskieren und fuhren deshalb um kurz vor 7 Uhr vom Rastplatz.
20 Minuten später erreichten wir einen Wanderparkplatz, von wo aus unsere heutige Wanderung beginnen sollte. Zu dieser frühen Stunde waren wir das dritte Auto auf dem großen Parkplatz. Auf einer Aussichtsplattform begrüßte uns eine wunderschöne Aussicht. Die bewaldeten Blue Mountains lagen weit und ruhig vor uns, ein blauweißes Wolkenband zog sich unter uns durch die Berge, sodass nur die höchsten Felsen herausschauten. Mit etwas Fantasie konnten wir den blauen Dunst direkt oberhalb der Baumkronen erkennen, der dem über 267000 Hektar großen Gebirge seinen Namen verlieh.
Wir holten unsere Frühstückssachen aus dem Auto und setzten uns an einen Picknicktisch nahe des Parkplatzes. Um uns herum herrschte außer der zum Leben erwachenden Natur Stille. Vögel aller Gattungen flogen und meckerten um uns herum, wie immer hatten wir Spaß sie zu beobachten und wunderten uns, was ihr Verhalten zu bedeuten hatte.

Nach dem Essen sattelten wir den Rucksack und liefen los. Eigentlich wollten wir einen Pass auf den Felsen entlang laufen, dieser war aber wegen Steinschlags gesperrt, sodass wir spontan unsere Route änderten. Trotzallem würde es die schönste Wanderung werden, die wir bisher in Australien gemacht hatten.
Sie begann mit einem Blick auf die Wentworth Falls und ging zu Beginn lange steil bergab. Wir liefen durch Eukalyptuswald mit sandig-rotem Boden und alle paar hundert Meter kamen wir an Aussichtspunkten vorbei, an denen wir in die Weite, auf Klippen und Felsen und auf Wasserfälle blickten. Wir machten viele Fotos und blieben jedesmal für einige Minuten stehen, weil wir uns an dem Anblick, der eigentlich immer eine ähnliche Szenerie zeigte, nicht sattsehen konnten. Unser Pfad führte am Untterand einer Felswand entlang, die sich wie ein halber Bogen über uns wölbte. Juli musste oft den Kopf einziehen und es machte uns beiden Spaß auf diesen Wegen zu wandern. Das Regenwasser vom Vortag tropfte uns von den Klippen aus immer wieder in den Nacken. Am Wegesrand blühen verschiedene Blumen in prachtvollen Farben - welche genau, werde ich noch versuchen müssen zu bestimmen.

Nach 1,5 Stunden erreichten wir die sogenannte Conservation Hut, die ein Café beherbergte. Auf der Terrasse mit Ausblick auf die Schlucht gönnten wir uns erstmal einen großen Pott Kaffee, waren wir doch doppelt so schnell unterwegs, wie auf den Wanderkarten angegeben. Wir plauderten über Gott und die Welt und genossen es, ohne Eile bei endlich wieder gutem Wetter unterwegs zu sein.
Nach einer Stunde setzten wir unsere Wanderung fort und verlängerten sie noch um den 'Natural Track', um nicht sofort wieder am Auto anzukommen. Einem steilen Abstieg folgte ein wunderschöner Wasserfall, die 'Empress Falls'. Auf unserem Weg hielten wir so gut es ging Ausschau nach verschlafenen Koalas in den Kronen der Eukalyptusbäume. Auf einem großen Felsen aus rotem Sandstein legten wir erneut eine kurze Picknickpause in der Sonne ein. Einige kleine Geckos leisteten uns Gesellschaft und die weißen Kakadus flogen wie immer kreischend ihre Kreise. Wir waren uns jetzt schon einig, dass es ein richtig toller Tag war und noch sein würde!
Gegen 13:30 waren wir zurück am Auto und überlegten, wohin es als Nächstes gehen sollte. Es war gerade mal Mittag und wir hatten schon soviel erlebt!

So fuhren wir eine etwas längere Strecke zurück an die Küste nach Currimal Beach. An einem Campingplatz wenige Meter vom Strand entfernt packten wir aus und kümmerten uns sogleich um das Abendessen. Juli zauberte uns das Hesse'sche Familiengericht 'Nudeln + Kartoffelbrei'. Dazu gab es ein leckeres kühles Oktoberfestbier vom australischen Aldi. Nach unserem morgendlichen Sportprogramm sollte es heute Abend mal 'Low Carb' sein! :)
Dank der Zeitverschiebung wird es nun erst gegen 19:30 dunkel, sodass wir nach dem Essen noch einen Abstecher zum Strand machten. Die Dämmerung tauchte das Wasser wie immer in ein gläsernes, violettes Licht. Als ich ein wenig mit den Füßen im Wasser plantschte, kam unerwartet eine hohe Welle an der sonst seichten Stelle. Meine lange Hose war natürlich bis an die Waden patschnass weil Julians Warnruf auch nichts mehr brachte. Wir hatten noch ein paar lustige Minuten in und mit den Wellen, bevor wir uns nach dem langen Tag in die Duschen und dann ins Bett begaben.

Liebst,

Juli und Dschäneina 💕

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