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Toskana 2004 - Tag 1

Veröffentlicht: 09.06.2024

Samstag, 19. Juni 2004

Also heut gehts wieder mal in das gelobte Land – in die Toskana. Eigentlich freu ich mich, andererseits ist das Wochenende mit meiner Liebsten aber somit viel, viel zu kurz. Am Vorabend waren wir zudem auch noch bei Margarita und Peter unsere Hochzeitseinladung abliefern und das dauerte mit Prosecco und gutem Rotwein von Iby bis um 10 und dann sind wir noch zu Danielas Liberta-Feier, wo wir irgendwann nach 3 in der Früh heim sind.

Der Samstag beginnt somit mit leichtem Kopfweh. Wir müssen aber vor 12 in der Stadt sein, um unser - als Hochzeitsgeschenk - vorgesehenes Bild in der Galerie Schafschetzy zu begutachten. Schließlich hat Paul Flora extra für uns eines angefertigt. Es heißt „Maskerade“ und ist an sein bisheriges Werk „Karnevalsgesellschaft“ angelehnt. Außerdem ist es auch noch signiert – also perfekt. Dann noch Kaffee und Kuchen bei den Schwiegereltern und ziemlich pünktlich um 2 gehts los Richtung Süden. Geplante Fahrzeit wie immer 8 Stunden. Das heißt um 10 in Miscianello – also eigentlich recht spät. Mal schauen wie schnell es diesmal geht.

Kaum fahre ich auf die Autobahn auf, fallen die ersten Regentropfen. Der Regen verdichtet sich teilweise zu massiven Wassermassen und somit ist mein Weiterkommen, bedingt durch die unglaublich vielen Baustellen, praktisch so schnell wie an einem Freitag Nachmittag auf der Wiener Süd-Ost-Tangente. Wenn der Regen nicht zu stark prasselt, habe ich wenigstens Zeit zum Telefonieren mit den Daheimgebliebenen. Am Grenzübergang zucken auch noch grelle Blitze durch die Wolken und das Kanaltal. Absolute Tiefsttemperatur: +14°C.

Die Italiener haben hier Gottseidank viele Tunnels, die alle rasch durchfahren sind und auf der anderen Seite der Berge wird der Regen weniger, das Wetter bessert sich von Kilometer zu Kilometer und die Temperatur steigt. Aus den Lautsprechern kommt der Hit-Tip des Tages - Phats & Small „Sun comes out“ - und in Udine hat es schon 26°C. Nach Cessalto brauche ich einen Boxenstop.

"Un caffè, per favore. Grazie!"

Und Diesel fürn Alfa. Kurz die Füße vertreten und schon gehts wieder aufs Asphaltband. Verkehrsmäßig ist praktisch gar nichts los. Viele Dänen nach der Grenze, vor Venedig Polizei (Alfa 156 !), die brav 125 km/h fährt, aber keine Staus und keine italienischen Verhältnisse. Ist auch fad. Venedig – Padua – Bologna – Firenze. Die Kilometer ziehen sich dahin wie Strudelteig. Abwechslung ergibt sich nur mit der Suche nach guter Musik aus dem Äther sowie dem Schreiben von SMS nach vorne (Miscianello) und nach hinten (Graz).

Zwischen Florenz und Siena wird kräftig an der Autostrada gebaut. Ist aber auch schon notwendig, die Querrillen bei den Brückenübergängen sind schon kriminell. So, runter vom Band bei Siena und statt der erwarteten Staubstraße über eine nunmehr asphaltierte Straße nach Ponte a Bozzone und weiter nach Miscianello. Knappe 6 ½ Stunden – bin zufrieden.

Außerdem werde ich schon von Bettina & Christian (mein baldiger Trauzeuge und dessen liebe Gattin) sehnsüchtig erwartet. Und dann wird kräftig gegessen (Spaghetti mit geschmacklich fantastischem Fleischsugo) und natürlich einiger Wein getrunken. Fahr ja nicht umsonst ins Chianti-Gebiet, wiewohl der Hauswein „Terra di Siena“ aus 2001 zwar eigentlich ein Chianti ist, aber nicht als solcher etikettiert wird und somit wesentlich billiger ist. Soll uns auch recht sein.

Christian hat ob meiner Ankunft schon mit zusätzlichen 12 Flaschen vorgesorgt. Welchen Ruf hab ich denn hier eigentlich? Der erste Abend steht nun mal im Angesicht der Wiedersehensfreude und die muss begossen werden. Somit sind 3 Flaschen an diesem Abend ja nur legitim. Traditionsgemäß habe ich auch Schnaps mitgebracht. Diesmal keinen Aiola-Grappa, sondern Mispelschnaps von Mispeln aus Graz, destilliert in Bayern, getrunken in Miscianello bis 1 Uhr früh.

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