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Weitere zwei Inseln: Sulawesi und Java

Veröffentlicht: 09.10.2016

Sulawesi! Klingt für mich ein wenig wie ein Name einer Prinzessin aus einem orientalischen Märchen. Es handelt sich dabei aber um eine der 17'000 indonesischen Inseln. Hier trifft western Livestyle zusammen mit traditionellen Gewohnheiten.

In der ansonsten modernen Hafenstadt Makassar habe ich ein historisches niederländisches Fort besucht, welches noch aus der Kolonialzeit stammt. Dort wurde ich wieder einmal selbst zu einer Attraktion, immer wieder dieses "Mistaaaar"... "Selfie". Weiter erhielt ich dann unglaubliche Blicke von allen den Leuten, die ich nach dem Weg fragte zum Fischmarkt. Niemand konnte glauben, dass ich dorthin (30min) wirklich laufen wollte. So ist der Tuk-Tuk-Fahrer wirklich 10 min im Schritttempo neben mir hergefahren, bis er dann endlich eingesehen hat, dass ich wirklich laufen wollte. Die Indonesier gehen generell nie zu Fuss irgendwo hin.

Mit einem unerwartet bequemen und luxuriösem Nachtbus fuhr ich weiter nach Tana Toraja, eine Region im Ladesinneren, die vorallem wegen ihrem speziellem Totenkult und der traditionellen Arichtektur bekannt ist. Hier werden die Beerdigungen zu drei tägigen Zeremonien, wo je nach Ansehen der Familie bis zu 15 Büffel und mehrere dutzend Schweine geopfert werden. Dies alles um dem Verstorbenen den Weg ins Jenseits zu erleichtern. Da die Feier sehr kostspielig ist und die Familien dafür oft mehrere Jahre sparen müssen, werden die Verstorbenen bis dahin zu Hause aufgebahrt. Dabei wird das verstorbene Familienmitglied noch als lebendig behandelt und teilweise sogar an den Esstisch gesetzt und "gefüttert". Weiter werden jedes Jahr im Juli und August Verstorbene alternierend aus ihren Gräbern geholt und "Spazieren gführt", so eine Art zweite Beerdigungszeremonie. Ganz speziell das Ganze!

Die meisten Touristen auf Sulawesi haben die gleiche Route (Süden nach Norden, oder umgekehrt). Nach der Zeit in Flores und auf der öffentlichen Fähre war ich ganz froh wieder mit anderen Touristen zusammen zu sein. Ich habe einige ganz nette Leute getroffen, mit denen ich weiter reiste auf die Togean Islands. Das Paradis schlecht hin: tolle Strände, super Schnorchelspots gleich vor der Haustüre und nette Unterkünfte. Leider hat alles seinen Preis. Um dort hin zu gelangen mussten wir eine 20 stündige Minibusfahrt und fast anschliesend eine fünf stündige Bootsfahrt aushalten. Es hat sich aber gelohnt.

Auch die Weiterfahrt in den Norden hatte es in sich: Übernachten auf einer öffentlichen Fähre (dieses mal aber kürzer, mit vielen anderen Touristen und viel einem kleinerem Schiff) und anschliessend eine 10 stündige Minibusfahrt nach Manado.

Manado ist eigentlich nicht wirklich eine schöne Stadt, aber mir hat es trotzdem gefallen. Vielleicht weil mich die Häuser, die Art der Shops und allgemein der Livestyle an Porlamar erinnert haben (die Stadt in der ich mein Ausstauschjahr in Venezuela verbracht habe).

Mit meiner Reisetruppe aus Tana Toraja verbrachte ich dann noch einige Tage auf der Insel Siladen, ca eine Stunde Bootsfahrt von Manado entfernt. Auch hier wieder: einfach paradisisch! Der Strand war vielleicht ein bisschen weniger idyllisch als auf den Togeans, dafür die Unterwasserwelt um so prächtiger. Hier bin ich das erste mal entlang einer "Wand" getaucht: das ist die Stelle, wo das Korallenriffs endet und das offene Meer anfängt. Das heisst spektakuläre Korallen bis zu 20m ober einem und sicherlich nochmal soviel unter einem. Dazu eine herrliche Vielfallt von Fischschwärmen und grossen Schildkröten. Atemberaubend!

Weil ich bei all diesen paradisischen Inseln ein wenig die Zeit verplämpert habe, musste ich etwas in Eile meine nächsten Reiseziele anpeilen. Dazu gehörte erst der Tangkoko Nationalpark im Norden von Sulawesi, wo ich süsse Tarsiers (Koboldmakis), faule Kuskus, bunte Nashornvögel und gefrässige schwarze Affen bestaunen konnte. Toll die Tiere einmal in freier Wildnis zu sehen.

Dann nahm ich meinen ersten Inlandflug nach Bali. Es war mal wieder schön ein Fortbewegungmittel ganz einfach im Internet zu buchen, im voraus zu wissen wann und wo es fahren wird, dass es pünklich sein wird und nicht stundenlang auf kommende Passagiere warten wird, dass es sauber ist und dass ich einen Sitzplatz für mich haben werde. Was man plötzlich alles schätzen lernt. Zudem war es auch spannend wieder am gleichen Flughafen in Bali anzukommen wie ca 50 Tage zuvor und zu merken, wie man sich anders verhält, wenn man das Land erstmal ein wenig kennt. So nahm ich kein überteuertes Taxi mehr sondern suchte nach öffentlichen Verkehrsmitteln. Ziemlich müde aber erfolgreich kam ich dann am Abend in Java an.

Java ist die Hauptinsel von Indonesien mit dem wirtschaftlichen und politischen Zentrum. Dies ist mein letzer Inselstopp in Indonesien. Hier wollte ich noch den Ijenvulkan mit seinen blauen Flamen und den aktiven Bromovulkan besteigen und zum Schluss einige Tage in Yogjakarta verbringen bevor es dann weiterging nach Malaysien.

Da ich wie gesagt ein wenig unter Zeitmangel litt habe ich den Ijenvulkan gleich an meinem ersten Tag in Java besucht. Da man hierfür schon um 00.00 losfahren musste, weil man die blauen Flamen nur in der Nacht sieht, hiess das für mich nur eine Stunde schlafen. Danach 1,5 Stunden Rollerfahrt, 1,5 Stunden wandern zum Kraterrand, eine halbe Stunde hinabsteigen in den Krater und dann endlich: die blauen Flammen! Wiedereinmal: einfach herrlich! Und gratis dazu der unglaublich stickige gashaltige Rauch, welcher uns nötigte eine Gasmaske zu tragen. Die örtlichen Minenarbeiter, die den Sulfur hier bergen und schwer beladen zu Fuss vom Vulkan runter schleppen haben keine solche Masken. Mhh... Nach dem Blauen-Flammen-Spektakel liefen wir wieder rauf zum Kraterrand und genossen den tollen Sonnenaufgang.

Gleich darauf fuhr ich mit dem Zug, ja wirklich mit dem Zug, weiter zum nächsten Vulkan: der aktive, brodelnde und rauchende Bromo. Leider war er zur Zeit ein wenig zu aktiv und daher war der Zugang ins Innere des Kraters gesperrt. Trotzdem konnte ich am nächsten Morgen einen weiteren spektakulären Sonnenaufgang mit Sicht auf den rauchnenden Vulkan erleben.

Nach diesem Maraton von Jungel, langen Transportstrecken und Sonnenaufgängen war ich froh meine letzen Tage in Indonesien gemütlich in Yogjakarta zu verbringen. Hier besuchte ich noch die beiden grossen Tempel Borobudur und Prambanan, das Watercastel des Sultans und machte eine Tubingtour durch eine Höhle. 

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