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Tag 13: Reformation und 30-jähriger Krieg

Veröffentlicht: 25.07.2023

Nach einem kräftigen Frühstück in einer richtig schönen Gaststube geht es weiter. Es warten Wittenberg und Jüterbog auf mich und damit die Themen Reformation und 30-jähriger Krieg. Der Reihe nach:

Von Bad Düben aus geht es kilometerweit durch den Wald. Ich bin ganz allein, die Stürme der letzten Tage haben viele Schäden hinterlassen, aber der Weg ist "barrierefrei". Irgendwie ein komisches Gefühl. Wenn jetzt ein Baum auf dich stürzt... Nach ungefähr einer Stunde sehe ich wieder Menschen, Handwerker, die irgendwas richten. Der fahrtechnische Untergrund ist sensationell sch...lecht, sowas in der Länge hatte ich noch nie: grober Schotter, dazwischen Sandkuhlen, die mich fast stürzen lassen, gefolgt von tiefem Boden, dazwischen grobes Kopfsteinpflaster und kaputter Asphalt. Es geht langsam voran - ein Hurra auf die Reise, denn wir kommen trotzdem an (Achim Reichel, vermutlich aus "Dat Shanty-Album". Aber ich schweife ab).

Am Bergwitzer See mache ich Pause. Ich überlege, ob ich kurz ins Wasser springe, es gibt einen ausgewiesenen FKK-Strand. Dann aber verschwindet die Sonne wieder und kommt auch nicht mehr zurück, den ganzen Tag nicht. Es bleibt bewölkt, aber trocken. Die Beschilderung "Radweg Berlin Leipzig" ist phänomenal gut.

Ich komme nach Wittenberg, vertraute Bilder bilden sich aus der Erinnerung an eine Tour im Lutherjahr 2017, wo ich mit meiner Frau von Eisleben nach Wittenberg geradelt bin (man möge mir das schwäbische "wo" verzeihen, ich weiß, dass es grammatikalisch falsch ist. Dem Jürgen Klinsmann hat man's auch verziehen...). Ein paar Bilder von einer richtig schönen Stadt, die mich wieder begeistert. Aber ich will ja weiter. Es kommt zum Eiskaffee und danach zur Suche nach dem Radweg "RBL" (hatte ich nicht gerade die Beschilderung gelobt?) Sogar bei der Tourist Information (Entschuldigung, ich habe meinen Radweg verloren...) bekomme ich eine falsche Auskunft. Aber komoot hilft, und bald rolle ich Richtung Jüterbog.

Die Getreidefelder werden nach und nach durch Mais ersetzt. Es gibt Asphalt und wieder die perfekte Beschilderung. Ich mache richtig Strecke.


Eine letzte Rast versorgt mich mit Kraft, ein Quartier wird gebucht. Dann geht es die restlichen Kilometer nach Jüterbog, wo Johann Tetzel seinen Ablasshandel auf die Spitze getrieben hatte und damit Martin Luther auf den Plan brachte. Der Rest dürfte bekannt sein. In Jüterbog hatte Wallenstein mal Quartier gemacht - ich radle also auf geschichtsträchtigem Boden. Der "Goldene Stern", in dem ich residiere, ist eines der kleinen inhabergeführten Hotels mit viel Liebe zum Detail. Ist halt etwas ganz anderes als die großen Ketten, die aber auch ihre Vorzüge haben....


Mit rund 100 km war das eine lange Tour, und ich spüre meine Oberschenkel und mein Gesäß Möge die Nacht Erholung bringen!

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