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Ganz schön abgefahren!

Veröffentlicht: 22.02.2016

Es ist eine Zeit lang her, genau genommen im Jahr 2012.

Ich konnte es nicht fassen! So was von Glück! Im Internet hatte der Hauptanbieter kanadischer Wohnmobile in British Columbia ein unglaubliches Angebot:

Zum Saisonende sollten die Fahrzeuge  alle nach Whitehorse gebracht werden , um dann im Konvoi dann nach Vancouver gebracht zu werden. Den Preis, den ich für das Fahrzeug zu zahlen hatte, schien mir ein Druckfehler: €98,00 !  Ich schrieb hin. 

"Pro Tag?"  "Nein, für 2 Wochen!".......

Es ist nicht gelogen, es stimmt. Natürlich kam noch der Flug hinzu und... hm..ja..der Sprit. Doch das war mir - trotz vieler Erfahrungen gerade nicht präsent.

Wie gut. Ich vermutete, dass ich diesmal vermutlich nicht mehr als knapp 2000km zu fahren hatte. Was war das schon gegen die früheren Touren, auf denen ich häufig 4000 bis 5000 Kilometer unterwegs war.

OK! Besonders auf meinen ersten Roadtrips, war das Benzin, gerade in USA, besonders günstig. Hm, ja...und  ökologisch dachte ich zu dieser Zeit leider noch nicht ( so sehr).

Da ich aber die Vorliebe zu Roadtrips erst im zarten Alter von  gut Fünfzig entdeckte  und auch dann eigentlich erst die nötigen Mittel hatte, war das kein Problem.

Bis zu diesem Zeitpunkt jetzt,  hatte ich Nordamerika bereits mehrfach durchfahren. Ende der Neunziger Jahre begann meine Leidenschaft. 

Und erst einmal angefangen, gab es kaum ein Zurück. Jedes Jahr zur gleichen Zeit im Herbst, begann meine innere Unruhe. Die aktuellen Prospekte kamen , zusammen mit Frühbucher-Specials. Und irgend ein Superangebot blieb immer, günstig, flexibel, und unendlich verlockend. Diese Reisen zwischen März und Ende Mai musste man doch einfach wahrnehmen.  

Durch meinen Lieblingsautor Hans-R.Grundmannwar ich genügend gebrieft. In seinen Reiseführern lernte ich, was geht und was nicht. Keine Situation, die er nicht besprach, zur Frge stellte. Ich las Vieles, an was ich alleine niemals gedacht hätte. Und es entsprach genau dem, was ich wollte.  Freude an der Natur, blos kein Mainstream, keine Massen. Kein "must do", " must do", auch kein " must have". Den ersten Band" Von Ost nach West", mit sicher mehr, als 500 Seiten, las ich intensiv, ich sog das Wissen um die Wahl des Fahrzeugs ,die Strecken, Städte, Landschaften genauso auf, wie das know how des Umgangs mit einem " Gefährt, was  sicher und ohne Pannen gut 4000 km fahren sollte, mir meine Behausung sein sollte. Und nicht ganz unwichtig, wie die Technik eines ganz ausgefeilten, genialen kleinen Ferienhauses auf Rädern funktioniert. 

Grundmann hatte viele Routen getestet, wusste, wo es schön war, wo Nepp ist oder due richtig schöne Atmosphäre eines stillen, riesigen Camp Grounds. Und so wichtig, er zeigte wunderbarebByways auf. 

EinenZeitlang besaß ich das Buch " Byways statt Highways". Hm., by rhe way..Irgendwie bewege ich mich gerade auf irgend so einem Byway..weiche von der Route ab. Später evtl. mehr davon.

Eigentlich wollte nicht mehr so weit fahren, hatte weniger Feedback aus der Heimat, weil mein Mann, Anker und Mittelpunkt in meinem Leben, inzwischen nicht mehr lebte und die Kinder längst eigene Wege gingen. 

Ich zweifelte , immerhin fast sechsundsechzig Lenze, auch ein wenig an mir und meinen Fähhigkeiten. Doch die Lust auf Entdeckungen, das Fahren durch die einamen Landschaften, machte mich mobil. Wie sich herausstellte, meist kann man mehr, als man glaubt. Und offensichtlich ist frau jünger, als frau denkt.

Und immerhin: Ich hatte jetzt schon so viele Reisen durch Kanada und die USA gemacht.

Angefangen hatte es Mitte der 90iger Jahre. Nachdem ich 14 Tage lang im Mai New Work genossen hatte und dem brandenden, herrlichen Stadtverkehr zugeschaut hatte, war mein größter Wunsch, zukünftige Reisen nur noch selbst am Steuer zu machen. Warum? 

Fernweh vom Hinschauen..ist ja eigentlich nicht so ganz plausibel. Und: Ich war weder ein Amerika-Fan, -mal abgesehen von diesen unglaublich netten, jungen GI's damals in Frankfurt, die uns Kindern die herrlichsten Süßigkeiten und Kaugummis zusteckten, als sie unsere Horde sahen,- noch war ich extrem autobegeistert, nur etwas.... Als Reiseland schien mir die Neue Welt viel zu weit entfernt. Einfach abstrus...

Immerhin hatte ich viele Kinderjahre vor dem Radio verbracht, AFN gehört und vermutlich zu viel " Amimusik" gehört.


Und so geschah es, dass ich mehr als 16 Mal in den USA und Kanada durchs Land zog.Überführung hieß das damalige Zauberwort: Man konnte sehr günstig sogenannte RV's ( Recreations Vehicle oder auch Wohnmobil der kleineren Art) von Ost nach West überführen.  Unfassbar, ein nagelneues Fahrzeug zu unschlagbarem Mietpreis, günstigem Flug, kein Meilenlimit , max 3 Wochen Zeit und die Wahl, das Fahrzeug in Las Vegas, San Francisco, Denver oder Los Angeles abzugeben. 


Wie es dazu kam, dass ich wieder und wieder fuhr, steht in einem anderen Kapitel. Jetzt wird es Zeit, sich auf den Weg zu machen!



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