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Tizi-n-Test

Veröffentlicht: 03.05.2019

Nachdem uns Safiye in Marakesch wieder verlassen hat, sind wir in südlicher Richtung, dem Atlas-Gebirge entgegen, weiter gezogen. Kurz nach Asnischon , mitten in einer wunderschönen gebirgigen Umgebung, haben wir in der Nähe vom Stausee Ourigane die Auberge "La Bergerie" zum übernachten gefunden. Ein riesiger Landsitz mit einem sehr gepflegten Garten und kleinen Steinhäuschen. Wir bekamen ein solches Häuschen inkl. Frühstück billig angeboten. Nachtessen gab es keines, da die Küche gerade umgebaut wird und eigentlich die Auberge geschlossen hat. Wir waren demzufolge die einzigen Gäste.

Anderntags ging es dann durch eine faszinierende und kurvenreiche Strasse auf den knapp 2100m hohen Pass Tizi-n-Test. Die Strasse war geteert, aber nur eine Spur breit. Das heisst, bei Gegenverkehr musste man zeitweise nahe an den Abgrund fahren, was je nach Situation sehr aufregend (im positiven Sinn) war. Zuoberst gab es guten Kaffee mit Gebäck aus Mutters Küche und es war auf 2100m noch 26 Grad warm. Auf der Talfahrt, der RN7 und dann der RN10 entlang, begleiteten uns etwa 40km lang links und rechts der Strasse bis weit in die Hügel hinauf, Arganbäume.

Bei Sidi Ouaaziz bogen wir auf die RN10 ab und fuhren in das kleine lebendige Städtchen Taliouine. Früchte + Gemüse einkaufen, plus Wasser und Diesel tanken. Im etwas versteckten kleinen Camping "Zagmouzen" empfing uns ein freundlicher fast zahnlosen "Gardien". Auch hier waren wir die einzigen Gäste. Am andern Morgen heizte der alte Mann mit dürren Zweigen den Ofen ein, damit wir warm duschen konnten. Wie so oft, erleben wir bei den kleinen Campingplätzen, die meist sehr minimal eingerichtet sind, einen ganz herzlichen Service.

Am andern Morgen fuhren wir nach Agdz wo wir zwischen den Palmen neben einer sehr schönen Kasba übernachten konnten. Am Abend entlud dann ein grosser Reisecar jugendliche Rucksackreisende, die in der Nacht rund um den Campingplatzpool ihre Party feierten.

Für die Weiterfahrt Richtung Zagora, entschieden wir uns nicht auf der geteerten RN9 zu fahren, sondern genossen die Piste 1519. Es ist spannend frühmorgens durch die kleinen Dörfer zu tuckern. Man ist viel mehr mit dem täglichen Leben der Leute konfrontiert. Die Kinder, die auf der Strasse, frisch herausgeputzt, zum Teil kilometerweit in die Schule laufen, Männer die ihre kleinen Geschäfte öffnen und Frauen die mit ihrem Esel in die Felder reiten um Gras oder Getreide abzuschneiden.


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