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From Cologne to Vancouver - How to get there without having fun!

Veröffentlicht: 21.06.2019

Wer glaubt, die beiden haben die Seite eingerichtet, um über einen weiteren schönen Urlaub zu erzählen, der wird zunächst viel weiter vorne auf die Reise geschickt, als mancher vermuten wird. Wir starten einfach mal so vier Tage vor der Abreise aus dem schönen Köln. Fünf Tage bevor die beiden aufbrechen wollten, plagt Günther eine Durchfallerkrankung mit allem Drum und Dran. Der virale Infekt, der das volle Programm mit sich bringt, lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Nach einem Besuch beim ärztlichen Notdienst am Sonntag und der weiteren Körperverletzung durch Verabreichung des ohnehin geschwächten und geschundenen Körpers von 9 Dosen Elektrolytlösung der schlimmsten Sorte, sollte das doch noch funktionieren bis Dienstag ...

Der Glaube und die Hoffnung, dass alles irgendwie noch gut geht, wird dann endlich begraben, als in der Nacht von Sonntag auf Montag, dem Tag vor der Abreise, das Fieberthermometer auf 39 Grad schießt. Stunden darauf erwacht Günther "klatschnass" im Bett. Schnell noch mal Fieber gemessen und festgestellt, dass das Schwitzen den Körper gekühlt hat und die Körpertemperatur nun nur noch 36 Grad betragen hat.

Am Morgen entscheiden sich beide den Arzt zu befragen, was zu tun oder zu lassen sei. Der rät nicht von der Reise ab, gibt nur als Hinweis, dass der Urlaub bzw. die nächsten Tage nicht zu anstrengend werden sollte. Also alles schön ruhig angehen lassen.

Damit erklären sich beide einverstanden. Mit einer gehörigen Portion Zuversicht plant man den Urlaub nun auch so, wie lang zuvor geplant durchzuführen.

Aber keiner soll denken, das wäre es schon gewesen ...

Dienstagnachmittag geht es dann wirklich los. Koffer gepackt, Blumen und Haus in guten Händen und mit viel Lust auf die kommenden knapp vier Wochen geht es auf zum Kölner Hauptbahnhof. Der geplante ICE nach Utrecht hat zunächst mal 15 Minuten Verspätung. Nun, für ständige Bahnkunden bereitet diese Tatsache keine Falte ins Gesicht. Uns zunächst auch nicht, da der Anschlusszug von Utrecht nach Amsterdam-Schipohl einen Zeitpuffer hat und wir vom gleichen Gleis abfahren sollen.

Man sollte aber nicht glauben, dass ICE InterCity EXPRESS heißt... für was das "E" steht wissen wir nicht, hat sich uns auch nicht erschlossen. Denn die Höchstgeschwindigkeit die der ICE auf der gesamten, fast dreistündigen Fahrt von Köln nach Utrecht aufweist, sind höchsten 120 km/h ... und irgendwie hat man es doch tatsächlich geschafft, die etwa 30 Minuten Verspätung, mit der der ICE in Köln dann endlich losfuhr, auch auf keinen Fall aufzuholen. Nein, besser noch, man hat die Zeit verdoppelt. So kommen wir mit einer Stunde Verspätung in Utrecht an. Der geplante Anschlusszug zum Flughafen hatte dann doch nicht auf uns warten wollen und der von der netten Meisje im ICE mit Zuversicht geäußerte Hinweis, dass nach Schiphol alle 15 Minuten ein Zug fährt stimmte nur zum Teil, denn der dem nicht mehr erreichten Zug folgende Zug fiel einfach aus! So warteten die beiden halt noch ein halbes Stündchen länger auf den Anschlusszug zum Flughafen.

Endlich um 22:15 Uhr dort angekommen, ging es erst Mal ins gebuchte Hotel. Der Flugbetrieb wurde ja plangemäß erst am kommenden Tag aufgenommen ...

Mittwochmorgen, verhalten gut gefrühstückt (Günther sollte seinen Darm nicht überstrapazieren), ging es dann bei strömendem Regen zum Flughafen. Der Flugplan der beiden zeigte einen LH-Flug nach München gegen 11 Uhr und den Weiterflug von München nach Vancouver sollte man dann gegen 16 Uhr beginnen.

So weit, so gut ...

Zunächst wurde die Verspätung der Maschine nach München bekannt gegeben. Ca. 40 Minuten sollte das dauern ... Gut, Zeitpuffer in München ist eh da und eigentlich auch groß genug für solche unvorhergesehenen Mätzchen ... Nachdem die Maschine dann gelandet war, die Passagiere alle ausgestiegen und das Gepäck der neuen Passagiere wieder eingeladen war, stellt man wohl erst fest, dass die Maschinen einen Blitzeinschlag erwischt hatte und die gesamte Elektronik deshalb überprüft werden müsste, was MINDESTENS zwei Stunden dauern würde ... Jetzt wurde das als ausreichend geglaubte Zeitpolster in München doch verdammt knapp bzw. war klar, dass die Maschine nach Vancouver heute nicht mehr erreicht werden würde …

Zunächst wurden die Gäste, die einen Anschlussflug gebucht hatten gebeten, das Gepäck am Gepäckband 2 wieder in Empfang zu nehmen. Das sollt etwa 20 Minuten dauern, bis die Koffer dort wären und dann sollten sich die Flugpassagiere wieder zum Check-In-Schalter 1A begeben, um für einen neuen Flug zur Enddestination einzuchecken ... Wie immer das gehen sollte ... ???

Natürlich hat auch schon bei der Gepäckausgabe der Teufel im zeitlichen Detail gesteckt. Aus den etwa 20 Minuten wurde eine geschlagene Stunde, bis sich die etwa 10 Koffer der wenigen Fluggäste mit Anschlussflug wieder bei den Eigentümern befanden. Nun aber im Sprint zum erneuten Check-In quer übers Flughafengelände in der Hoffnung, dass es noch zwei Plätzchen in einem Flieger nach Vancouver, ob direkt oder über was auch immer, zu finden sei ...

Der freundliche Bodenpersonal-Mitarbeiter der LH bedauerte, dass es von Schipohl nur wenige Flüge überhaupt nach Vancouver gab. Und in den beiden, die am gleichen Tag gingen, war jeweils nur noch ein Platz übrig. Also nichts für uns. Der Hinweis, dass dank gültiger ESTA auch über die USA eingereist werden könnte, machte dem freundlichen Bodenpersonal schon etwas mehr Mut. Verwiesen an einen Schalter für Spezialaufgaben fand die ebenfalls freundliche LH-Frau dann zwei Plätze in einer Maschine nach San Francisco. Von dort dann Anschluss nach Vancouver …

Und wie sich ja bislang „alles im relaxed-Modus“ abgespielt hat, kam der Blutdruck auch jetzt nicht zur Ruhe. Schon bald ging der Flieger und die Laufleistung in Kilometer übers schon fast heimische Flughafengelände waren ja auch nur abzuleisten. Aber egal, es schien als habe die Reise nun ihren Weg gefunden …

Ein letzter Blick noch auf den Flugzeugtyp: Eine Boing 787 Dreamliner (wenigstens keine Max8) …

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