123fernweh
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Wunderbares Gorkha

Veröffentlicht: 01.02.2019

Keine Ahnung, wie ich jemals daran zweifeln konnte, zurück nach Langdi zu kommen. Als ich nach 12 Stunden Schlaf nach draußen gehe, bin ich erstmal wie erstarrt - von diesem wunderschönen Ort. Ich könnte Wochen hier verbringen und wäre immer wieder fasziniert. Die Zeit hier ist sowieso viel zu kurz. Um alles zu machen und zu sehen bräuchte ich mindestens (!!!) zwei Wochen anstatt zwei Tage. Hilft nichts, muss ich wohl wieder kommen.

Also eigentlich dachte ich ja auch, ich könnte an einem Tag alle vier Orte in denen ich mal war ablaufen. Naaaaja. Erstmal muss ich Dhalbhat essen, bevor ich kurz die neue Schule in Langdi angucke und mich auf dem Fußweg nach Jaubari mache. Und nach 1,5 Stunden bergab zum Fluss und wieder bergauf komm ich auch an. Es ist ein bisschen lustig durch's Dorf zu laufen. Alle sind offensichtlich verwundert, wo ich auf einmal herkomme und ich muss ein paar Fragen beantworten. Woher?!? Von Langdi

Bei wem übernachtest du? - Kanche Didi - Aaaah

Und aus welchem Land? - Germany

Du sprichst Nepali?! - Ein bisschen - oh, sehr gut!

Wie viele Personen sind hier? - Nur ich... - Waaas? Alleine?!

Und wohin gehst du jetzt? - Zu Mira Didi's und Sam Sir's Haus.

Dort hab ich auch mal ein paar Wochen gewohnt. Mira Didi ist auch erstaunt. Aber es ist so schön, wieder diese ganzen Menschen zu treffen! Mittlerweile bin ich auch selbst von meinen Nepali Kenntnissen beeindruckt. Wir unterhalten uns echt gut. Und ja, ich darf nochmal Reis mit Gemüse und Ei essen. Und heiße Milch trinken. So lecker. Danach guck ich mir die Schule an. Die hat sich in den letzten drei Jahren ziemlich verändert. Gerade werden 400 Schüler unterrichtet, bis Klasse 12. In den nächsten Jahren soll auch der gesamte Unterricht auf englisch umgestellt werden. Also ab dem KG wird dann in Englisch als Hauptsprache unterrichtet. Klasse 5 waren die ersten und sind echt gut. Ich verbring zwei Stunden mit der Klasse. Zuerst allerdings im Nepali Unterricht. Alle müssen erst ein Gedicht singen und sich dann im Schönschreiben von der Nepalesischen Schrift üben. Ich mach auch mit. Und bekomm ein "very good" dafür vom Lehrer. Danach ist Mathe, was mich ja schon interessiert hätte, aber die Mädchen neben und hinter mir fragen mich ununterbrochen aus und testen ihre echt guten Englisch Kenntnisse. Der Lehrer tut mir ein bisschen Leid, weil Mathe interessiert gerade niemanden.

Bevor ich später nachmittags wieder zurück nach Langdi laufe, kauf ich noch Zucker und Öl für Kanche Didi ein und trinke noch einen letzten Tee mit Mira Didi.

Auf dem Weg zurück begleiten mich zwei Jungs, die aus der Schule kommen und die selbe Strecke laufen. Hätte ich alle Einladungen in Jaubari und auf dem Weg angenommen, wär ich immer noch unterwegs. Ich hatte echt vergessen wie anstrengend dieser Weg sein kann und komm fix und fertig an. Wie man Nepalis glücklich macht? Auf die Frage, ob man essen möchte, mit "Ja, ich bin echt hungrig" antworten... Als Dank bekomme ich einen Teller mit soviel Reis, wie man in DE für vier Personen kochen würde. Und als Topping: Dhal, Kartoffel-Blumenkohl Gemüse und eingelegtes Kraut. Ich bin auch echt hungrig und es ist soooo gut. Keine Ahnung, wann mein Körper sich auf nepalesische Essgewohnheiten umgestellt hat und mit soviel Reis an einem Tag klarkommt.

Langsam nach Sonnenuntergang kehrt Ruhe ein. Es ist stockdunkel und so wunderbar still.

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