Veröffentlicht: 15.12.2017
Mit unserem gestrigen Ausflug zum Milford Sound haben wir alles richtig gemacht, denn heute sieht der Himmel genauso aus, wie ich ihn im Fjordland erwarte - wolkenverhangen, aber zumindest regnet es nicht.
Wir beginnen unseren Tag mit einer Bootstour über den (heute fast schwarz anmutenden) Lake Te Anau, die in der Glühwürmchenhöhlentour inbegriffen ist. Zum Glück ist das Boot recht groß, andernfalls wäre der Wellengang spürbarer gewesen und mir mit meiner Seekrankheit vielleicht zum Verhängnis geworden. An Bord sind auch zwei Babys und viele Kinder. Da Glühwürmchen nur bei Stille leuchten, lassen wir uns in eine ausschließlich aus Erwachsenen bestehende Gruppe einteilen. Wir sind gleich als Erste dran und dürfen (geduckt, denn der Eingang ist niedrig) in die Höhle eintreten - Fotos sind leider nicht gestattet. Über einen schmalen Steg ist es nur ein kurzer Fußmarsch an kristallklaren Wasserbecken vorbei bis zu einem Minibootsanleger. Von hier aus geht es mit einem Kahn hinein ins Stockdunkel bis über und neben uns Milchstraßen aus Glühwürmchen auftauchen. Ein traumhafter Anblick - wenn auch er nicht mit den berühmten Glühwürmchenhöhlen in Waitomo mithalten kann, aber zumindest mit den frei zugänglichen Waipu Caves, die ich letztes Jahr besucht habe. Viel zu schnell legen wir schon wieder an und die nächste Gruppe darf einsteigen. Auf dem Rückweg durch die Höhle kommen wir an einem Wasserfall vorbei, dessen Donnern lautstark von den Wänden widerhallt. Zurück am Tageslicht werden wir bei einem Heißgetränk noch mit Information über den Lebenszyklus der Glühwürmchen gefüttert, bevor es zurück aufs Boot geht.
In Te Anau angekommen wird es Zeit für's Mittagessen und so kehren wir in einen Imbiss ein und bestellen ein frittiertes Hot Dog am Spieß bzw. einen Burger. Anschließend gehen wir im Stadtzentrum bummeln und Eric erwirbt in einem Outdoorladen einen Wanderstock.
Abends holen wir den angefragten Rucksack für ihn von der Verleihstation ab. Die Dame ist offensichtlich gestresst, weil sie den Laden voller Leute hat und lässt Eric aus drei Exemplaren auswählen, ohne sich selbst vom richtigen Sitz zu überzeugen. Dass wir ihn schon bezahlt haben, hat sie vergessen und für das zusätzlich ausgeliehene Geschirr (Topf, Schüsseln, Tassen) berechnet sie zu wenig. Der Rucksack ist Eric eigentlich zu groß (75+10 Liter, meiner hat 45+10 Liter) und wurde leider auch nicht gereinigt. Mit den Krümeln und leeren Snickerspapier hätte man sich ja noch abfinden können, aber nicht mit dem Schweißgeruch der vorherigen Übergangsbesitzer. Aber uns fehlt die Alternative - da muss er jetzt leider durch. Wir schmieren unsere Frühstücksbrote, kochen das Mittagessen für den nächsten Tag vor und packen die Rucksäcke. Obwohl Eric ähnlich ausgestattet ist wie ich, ist sein Rucksack viel schwerer als meiner.
Wir gehen etwas zeitiger als sonst ins Bett und versuchen, die letzte Nacht im warmen Hostelzimmer auf einer bequemen Matratze nochmal so richtig wertzuschätzen.