Michels Camperreise(n)
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Zimtschnecke und Schokomuffin

Veröffentlicht: 30.08.2023

21.08.

Die Wettervorhersage hat ja mal so gar nicht gestimmt. Gemeldet waren 20 Grad und Sonne und bekommen haben wir 10 Grad und Dauerregen.
Ich hatte mich so auf die Wanderung zum Rimstigen gefreut, aber das war bei dem Wetter absolut nicht möglich. Nicht nur, dass keiner von uns Lust hatte mit Regenschirm und -jacke wandern zu gehen, der Weg wäre auch einfach wieder zu rutschig gewesen.

So sind wir nach einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück in der Gemeinschaftsküche nach Gudvangen losgestiefelt. Es ist immer ernüchternd, wie lange man für eine Strecke zu Fuß braucht, die man am Tag zuvor gejoggt ist.

In Gudvangen waren wir im einzigen Touri Shop vor Ort und gönnten uns überteuerte Zimtschnecken und Schokomuffins im einzigen Kaffee vor Ort. Leider gemeinsam mit einer Horde Touristen, die aus ihren Bussen stiegen, ein Foto vom Fjord schossen und nach 30 min wieder abzischten.
Obwohl es am Abend wieder aufklarte und wir sogar am Fjord und unter freiem Himmel konnten, bin ich enttäuscht vom Tag.
Regen macht schlechte Laune und im Camping Urlaub hat Regen noch mal eine besondere Bedeutung. Diese Urlaube leben davon viel an der frischen Luft sein zu können, aber da haben wir mit Norwegen eine riskante Wahl getroffen. Im Nachhinein würden wir uns für ein andere Ziel aussuchen, eines, das sicher Sonne verspricht.

Ich hatte die Vorstellung auch einfach mal entspannt einen halben Tag in der Sonne zu sitzen, ein Buch zu lesen, mit Michel zu spielen und keine „Arbeit“ zu haben. Wir genießen die gemeinsame Zeit sehr (und darum geht es in erster Linie), nur hätten wir das auch am Strand tun können.

Die Tage sind immer voll und durchstrukturiert. Genau wie daheim. Und das wollten wir eigentlich nicht.
Wir bauen auf, wir bauen ab, wir gehen einkaufen, fahren weiter, hoffen auf stabiles Wetter, bewegen uns und das jeden Tag aufs neue. Natürlich ist daran nichts schlimm und ohne Kind würde ich das ganze auch aus einem anderen Blickwinkel sehen. Aber mit Baby fühlt es sich manchmal anstrengend und stressig an und das sollte es nicht.
Sven ist die meiste Zeit optimistisch und sieht das Gute an und in jedem Tag. Das Frühstück am Fjord, Michels gute Laune, Zimtschnecken, tolle Ausblicke zwischen wolkenverhangenen Berge und vor allem die Möglichkeit Zeit mit der Familie zu haben.
Ich freue mich schon auf den Oktober und hoffentlich 3 Wochen Sardinien, Strand und Gelato.

Ich sitze hier, schaue abwechselnd auf den Laptop und den Fjord und schimpfe schon wieder mit mir, dass ich die Dinge oft schlechter mache als sie sind.
Ich lasse mich schnell entmutigen und frustrieren und stelle dann das große Ganze in Frage. Ein Regentag kann eine vorherige Woche Sonnenschein runter ziehen. Außerdem dekompensiere ich schnell, das war früher nicht so. Ich fühle mich aktuell (psychisch) nicht belastbar. Sven hat mir angeboten, ihm in solchen Momenten ein Zeichen zu geben, damit ich mich zurück ziehen kann bis ich mich wieder gefangen habe

Und in der Zeit, in der ich all diese Zeilen schreibe, merke ich doch wieder, wie gesegnet ich bin. Auch dieser Urlaub ist ein Geschenk. Und das größte Geschenk wäre gutes Wetter für die restlichen 10 Tage. 

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