Tag 8 - Torres del Paine Nationalpark

Die erste Nacht im Mehrbettzimmer war, nicht nur aufgrund der geplanten Wanderung, viel zu kurz. Dem Waldarbeiter im Nebenzimmer wurde zwar kurzerhand die Kettensäge entzogen, half dann auch nicht wirklich und der Wecker klingelte um 3:30 Uhr nur pro forma. Wenigstens gab es bereits Kaffee, ein kleines Frühstück und ein Lunchpaket für den Tag. Pünktlich um 4:15 Uhr ging es raus in die Dunkelheit, der Wind hielt sich in Grenzen und dank Zwiebel-Look waren auch die Außentemperaturen erträglich.

Nach einem langen Anstieg ging es über den „Windy Pass“, vorbei an einem Refugio (Campground) und über diverse Bachläufe, Felsen und Brücken. Die letzten Meter waren dann nochmal eine Herausforderung für unsere Körper und die Beziehung - hat dann aber natürlich geklappt und wir wurden mit einem atemberaubenden Blick auf die Torres del Paine, die „Türme des blauen Himmels“ belohnt. Lediglich ein paar Wolken zogen sich um die Felsen und wir waren froh, den tollen Anblick genießen zu dürfen. Sogar die Sonne lies sich kurz blicken, wir verdrückten die Lunch-Boxen und machten uns bereit für den Rückweg. Mit eiskalten Händen auf den ersten Metern konnten wir nun bei Tageslicht das ganze Ausmaß des Tals bewundern.

Haufenweise Menschen kamen uns entgegen und wir waren froh, den Aufstieg bereits frühmorgens geschafft zu haben um den Menschenmassen und dem mittlerweile eintretenden Regen in höheren Lagen entkommen zu sein.

Dass sich hinter dem Schild des „Windy Pass“, vor dem wir in der Dunkelheit (versuchten) für ein Foto zu posieren, ein Steilhang von über 200m befindet, sahen wir erst beim Rückweg.

Die letzten Meter wurden wir von strahlendem Sonnenschein begleitet und mit schweren Füßen kamen wir Mittags in der Unterkunft an.

Den Nachmittag nutzten wir für einen Powernap und beobachteten die pitschnassen Menschen, die in das Refugio strömten.

Beim Abendessen berichteten viele, dass sich ihr Aufstieg leider nicht bezahlt gemacht hatte und die Torres bei Schnee komplett in Wolken gehüllt waren. Total zufrieden aber todmüde fielen wir ins Bett, diesmal auch ohne jegliche Störung aus dem Nebenzimmer.