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13/06/2018 - Die letzten Tage auf der Südinsel

Veröffentlicht: 19.07.2018

Die Nacht auf dem kostenlosen Parkplatz, in direkter Nähe zum Highway, war laut. Neben dem Verkehrslärm, der mal lauter und mal leiser war, gab es für die Verkehrsteilnehmer offenbar ab und an Gründe, die Hupe zu betätigen. Doch nicht nur deswegen schreckten wir aus dem Schlaf. Auf der benachbarten Kuhweide schrien die Kühe mehrmals lautstark auf. Die genauen Hintergründe wissen wir nicht, sahen jedoch am nächsten Morgen ein kleines Kälbchen, das gestern noch nicht da war. Kam es in dieser Nacht auf die Welt!? 
Nachdem wir unser Frühstück im Auto eingenommen hatten, sollte das Zähne putzen am Outdoor-Waschbecken folgen. Dies gestaltete sich komplizierter als gedacht. Der Wind fegte uns zur frühen Morgenstunde schon so heftig um die Ohren, dass der Wasserstrahl nicht einmal den Abfluss erreichte, sondern die Wand dahinter. Kurz darauf verschlechterte sich das Wetter und Regen setzte ein, weswegen wir Zuflucht in der Bücherei von „Picton“ suchten. Nachdem ein neuer Blog online war, ging es auf einen kostenpflichtigen Campingplatz, um unser Geschirr vom Vortag zu spülen.

Auch am folgenden Tag besserte sich das Wetter nicht. Die Winde ließen zwar allmählich nach, doch dafür regnete es nun 24 Stunden am Stück. An Tagen wie diesen steht man kurz vor der Verzweiflung. Denn das Leben im Auto ist an verregneten Tagen kein leichtes - alles ist, wird und bleibt nass. Selbst die Einheimischen hatten so ihre Probleme - auch sie nervte der anhaltende Regen sichtlich.
Wir nutzten die Zeit in der Bücherei und planten unseren kommenden Aufenthalt in der neuseeländischen Hauptstadt „Wellington“.

Der heutige Tag brachte dann endlich die erhoffte Regenpause. Also einmal alles raus aus dem Auto, Bett ausschütteln, Handtücher ausbreiten, Lebensmittel/Kochutensilien verstauen, Klamotten zusammenlegen und Ordnung schaffen; es tat so gut!
Nachdem wir den dritten Tag in Folge einen Blog in der Bücherei hochgeladen hatten, waren wir gerade dabei, unsere Sachen zusammen zu packen. Nichtsahnend sprach uns ein älterer Mann - auf Deutsch - an, ob wir ihm nicht bei einem kleinen Smartphone-Problem behilflich sein könnten. Aus der Hilfestellung entwickelte sich ein langes, spannendes und interessantes Gespräch. Herbert kommt gebürtig aus Lübeck und ist vor 30 Jahren nach Neuseeland ausgewandert. Lange Zeit hatte er in Wellington gelebt und gearbeitet, bevor er vor wenigen Jahren nach Picton gezogen ist. Mittlerweile genießt er hier seinen Ruhestand und führt gelegentlich deutsche Touristengruppen durch Neuseeland - beispielsweise mit dem Segelboot. Dadurch hat er sich ein fulminantes Wissen über das Land, die Kultur und vor allem aber über die Maori angeeignet. Letzteres beschäftigt ihn besonders. Er freut sich darüber, dass die Ureinwohner mittlerweile wahrgenommen und in der Politik mit eingebunden werden!
Wir tauschten viele Geschichten und persönliche Highlights unserer bisherigen Reise miteinander aus - auch Herbert hat schon viel gesehen und erlebt. Bevor sich die Wege trennten, lud er uns dazu ein, in seiner Einfahrt zu übernachten. Wir wussten dieses Angebot zu schätzen, lehnten es dennoch dankend ab, da wir bereits morgen eine frühe Fähre auf die Nordinsel nehmen werden und ihn keine Umstände bereiten wollten. Nach der zweistündigen, inspirierenden Unterhaltung ließen wir Herbert und auch Picton hinter uns und kehrten zurück zum kostenlosen Campingplatz.
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