Das Hochland hat uns verzaubert - endlich sind wir da

Am liebsten hätten wir den dritten Blog-Eintrag mit wiederholtem ‚ist das schön hier, ist das schön hier...‘ gefüllt, aber das ist für den Leser sicher nicht aufschlussreich genug und - zugegeben - auch etwas langweilig.
Allerdings ist es uns ein Rätsel, wie wir diese einzigartigen Panoramen beschreiben sollen. Nicht mal Fotos fangen die gewonnenen Eindrücke auch nur im Entferntesten ein. 

Die gesamte Fahrt von Stirling nach Portnadoran an der Westküste auf Höhe der Insel Skye, wurde von uns mit ‚oh‘ und ‚ah‘ kommentiert. Von jetzt auf gleich dann hektisches: ‚Halt mal an! Ich muss ein Foto machen!‘ gefolgt von wilden Manövern, um die Parkbucht nicht zu verpassen. Die gewundene Straße hat uns Meile um Meile durch von blühenden Rhododendren durchzogene Wälder geführt, vorbei an Farnheinen (habe ich auch noch nie gehört und vielleicht gibt es das Wort auch nicht, aber anders kann ich es nicht beschreiben), und durch steile Schluchten mit steinigen Flussbetten. So weit das Auge reicht ist die Landschaft saftgrün, Hügel folgt auf Hügel und irgendwie macht sich in diesen endlosen Weiten ein Gefühl von Freiheit breit (hach, was sind wir wieder schmalzig!).

Nur Ida war gänzlich unbeeindruckt, wobei es fairerweise von einer 3,5-jährigen auch etwas viel verlangt ist, mehrere Stunden Begeisterung für Landschaft aufzubringen. Mit ‚Bibi und Tina‘ hat aber auch sie die Fahrt gut überstanden, wobei die Freude nicht zu übersehen war, als sie an der Küste endlich aussteigen durfte. 

Unser erster Campingplatz liegt direkt hinter Felsen an der Küste von Arisaig auf einer Kuhwiese. In erster Linie sind unsere Gastgeber aber auch Farmer, die im Sommer als Zubrot Stellplätze vermieten und Sanitäranlagen bereitstellen. Sauber ist es und wir haben einen einmaligen Blick auf das Wasser und bei guten Verhältnissen auch auf die vorgelagerten Inseln Eigg, Rum und Skye. 

Das Zelt war relativ schnell aufgebaut, auch wenn wir keinen richtigen Plan hatten und unterschiedliche Vorstellungen verfolgt haben. Ist schon ganz schön luxuriös bei uns: mit Teppich im Salon, Schrank und Küchenzeile, Terasse und Fußmatte. Von Glamping allerdings auch noch weit entfernt. Dazu bräuchte es mindestens bessere Betten und eine voll ausgestattete Einbauküche. 

Den Tag haben wir beim Buddeln und Algenfischen in der Abendsonne ausklingen lassen, so dass Ida auch noch mal auf Ihre Kosten kam. Um 23:00 Uhr war es immer noch hell, so dass uns die Abendroutine mit Ida extrem durcheinanderpfeifft. Dafür ist es aber Urlaub. Um die Konsequenzen kümmern wir uns dann in Frankfurt.