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Wandern von Mestia nach Uschguli

Veröffentlicht: 27.06.2023

Ein großes Danke geht raus an meine Eltern - Danke, dass ich genau die genau diese Körperhöhe habe - ich passe in die Maschrutkas dieser Welt. Es ist knapp, aber es geht. 

Der Weg in die Berge des Kaukasus waren spannend und kurvig und voller kaputter Straßen. 

Empfangen wurde ich in dem Guesthouse ganz herzlich mit selbstgebackenem Brot und selbstgemachten Käse. 

Der Plan von Mestia  nach Uschguli zu wandern in 4 Tagen war schnell geschmiedet  - das Wetter sollte großartig werden. 

Also auf gehts - Freitag Nachmittag- die erste Etappe soll ja nicht so lange dauern...

Tag 1 Mestia nach Zhabeshi 14km + x :-)

Auf gehts, erst einmal den Anfang finden. 

Gut, dass es so liebe Locals gibt und die mich direkt zum Anfang fahren:-)

Dann stand noch einmal Verlaufen im Wald für mich bereit. Ich habe mich durchgeschlagen durch den doch sehr dicht bewachsenen kaukasischen Berghang nach Zhabeshi. Ich muss sagen, es gab schon bessere Momente. 

Meine Erkenntnisse somit vom ersten Tag:

Abkürzungen funktionieren nicht immer

Die kleinen Bäume hangabwärts umknicken (das tat mir schon in dem dem Moment sooooo leid und hoffe die Bäumchen erholen sich wieder) bringt am meisten um aus dem Schlamassel wieder rauszukommen

Maps.me ist schon ganz nett, aber die Wege die da eingetragen sind, passen vielleicht nicht immer. 

Nimm genug Wasser mit.

Ich kann alles schaffen.

Wut tut gut. 


Naja am Abend gab ein rießen großen Tisch voller Essen und ich war so super dankbar dafür. 

In den Bergen läuft alles mit Guesthouses - somit hat man auch direkt Familenanschluss oder kommt mit anderen Reisenden in Kontakt (in Georgien sind übrigens viele in ihren 30ern - das ist recht angenehm). 

Dann ist aber noch die Sprachbarriere. 

Viele sprechen Russisch, aber sind auf die Russen ja gerade auch nicht so gut zu sprechen und man findet häufig Hinweise, dass die Russen hier nicht so willkommen sind. 

Tag 2 Zhabeshi nach Adishi 19km

Das hieß eigentlich - Berg hoch direkt vom Start nach einem üppigen und in den Guesthhouses sehr üblichen Frühstücksangebot. 

Ich schiebe es mal auf das Frühstück- aber so wirklich schnell bin ich nicht vom Fleck gekommen. Muss ich ja aber auch nicht - ich hab den restlichen Tag ja nichts anderes vor außer im nächsten Guesthouse anzukommen.

Die Aussichten waren großartig. 

Das war in Adishi

Auch hier wieder ein riesen Mahl und ein Reisebuddy für die nächsten Kilometer. 

Da es in den Bergen eher kühl - schon so schätzungsweise 5°C - ist, hieß es ab unter die Decke und es schaut nur noch das Gesicht raus. 


Tag 3 Adishi nach Iprali bzw. Khalde 24km

Gestartet mit einer Flussquerung und das mit kompletten Wanderschuhen. Diese sind wasserdicht - in beide Richtungen :-) 

Flussquerung geglückt und schon wartet die nächste Überraschung. 

Ein weiterer Wanderer hat seine Schuhe aus Versehen in den Fluss geschmissen als er diese schon mal rüberwerfen wollte. 

Glücklicherweise konnte hier noch von unserer kleinen Reisegruppe ausgeholfen werden - es ist also immer gut ein 2tes Paar Schuhe in Größe 46 dabei zu haben. 

Alle mit Schuhen sind nun wieder den Berg hoch gelaufen/geschlichen und mit Blick auf den Gletscher und einem großartig aber kühlem Ausblick auf 2300 m Höhe. 

Nächster Stopp neben zahlreichen schönen Aussichten ging es vorbei an Blümchen und Schnee war das Guesthouse in Khalde. 

Da habe ich meinen Reisebuddy wieder getroffen, der den Fluss mit einem Pferd überquert hat und schon viel zeitiger angekommen ist. 

Überraschenderweise auch hier wieder - kein WLAN!. 

Was macht man also an einem Abend ohne WLAN?

Zuerst - Gedanken einfangen und einordnen - Warum macht mich das plötzlich so unruhig? 

Dann fielen uns tatsächlich viele Dinge ein. 

Meine Haare wurden  von der Guesthousechefin geschnitten, der Guesthousechef hat mir ein paar Selbstverteidigungsgriffe eingegeben, wir haben angefangen Domino zu spielen mit Regelungen, die ich noch nicht kannte. 

Fazit: Es geht auch ohne WLAN :-)

Kühl war es trotzdem, anstrengend der Tag und somit ging es auch zeitig in die Falle. 

Netter Seiteneffekt an einfachen Häusern mit zentralem Koch, Ess- und Schlafplatz und Holzofen. Die Schuhe sind über Nacht auf dem Ofen des Guesthouses getrocknet - ich dachte je wirklich, das Trocknen wird mich jetzt die nächsten 3 Wochen beschäftigten.


Tag 4 Khalde nach Uschguli 14km

Das Frühstück (diesmal mit Reis und Nudeln) war wieder reichhaltig (kaum eine Chance ein paar Gramm beim Wandern zu verlieren) und so machten wir uns auf den Weg zur letzten Etappe der Wanderung zum Ziel - Uschguli - ein Touristenmagnet und das auf gutem Grund. 

Angekommen haben sich so ziemlich alle Wanderer der letzten Tage zum Weine versammelt und dann hieß es Einchecken ins Hostle und wir haben uns draußen versammelt - der frisch angelieferte Alkohol wurde geteilt und so kam es auf höheren Ebene zu einem kleinen Schwips:-)







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