Danke an alle die sich um uns gesorgt und nachgefragt haben. Es geht uns gut, wir sind wohlauf und nicht betroffen von den Überschwemmungen. Geboren unter einem guten Stern. Dies können wir sagen, wenn man das Ausmass der Überschwemmungen in Valencia sieht. Mehrere Flüsse haben sich in der Nacht zum Mittwoch bei Valencia in ein tödliches Ungetüm verwandelt. Tote und unzählige Vermisste ist die traurige Zwischenbilanz des Unwetters, das schon jetzt als das schlimmste des Jahrhunderts in der Region eingestuft wird. Das Unwetter-Phänomen „Dana“, das an Spaniens Mittelmeerküste auftreten kann, wenn kalte Luftmassen auf das erwärmte Meer treffen, verwüstete am Dienstag verschiedene Landkreise im Süden und Westen von Valencia.
Regenmengen von über 445 Liter auf den Quadratmeter innerhalb weniger Stunden zerstörten Orte und Strassen. Gemäss meiner Quelle „Costa Nachrichten“ hat es innerhalb von 5 Stunden mehr als die Menge der letzten 20 Monaten geregnet.
Am 9. November haben wir in der Nähe von Valencia in Utiel, eine für ihren Weinanbau bekannte Region, unseren nächsten Aufenthalt geplant. Utiel wurde stark durch das Unwetter betroffen. Das beschäftigt einem schon sehr und man stellt sich unverweigerlich die Frage, was wäre gewesen, wenn wir zum Zeitpunkt der Unwetter dort gewesen wären?
Die Bilder schmerzen, Familien haben Angehörige sowie Hab und Gut verloren. Wir sind einfach dankbar, in einem verschonten Ort zu sein. Unser Hotel in Utiel, dient zurzeit als Unterkunft für Einwohner oder Personen, die sich in Überschwemmungsgebieten befinden und einen sicheren Ort benötigen. In 10 Tagen werden wir kaum dort sein und werden voraussichtlich unsere Route etwas umplanen müssen.
Aktuell ist die Stimmung im Land getrübt, wegen der dreitägigen verhängten Staatstrauer fallen zahlreiche kulturelle und Freizeit-Veranstaltungen aus und die Wetterprognosen sind in den betroffenen Regionen nicht optimistisch.Um auf anderen Gedanken zu kommen, haben wir heute bei recht schönem Wetter eine Küstenfahrt von Sant Feliu de Guíxols bis Tossa de Mar mit dem Auto unternommen. Wir nehmen die Küstenstrasse GI-682, sie ist eine der spektakulärsten Panoramastrasse an der spanischen Costa Brava. Sie verbindet die beiden Küstenorte Sant Feliu de Guíxols und Tossa de Mar und zieht sich über etwa 22 Kilometer entlang einer kurvenreichen Strecke durch die zerklüftete Küstenlandschaft.
Die Strasse verläuft die meiste Zeit in der Nähe des Steilhangs und bietet an vielen Stellen eine grandiose Aussicht auf das tiefblaue Mittelmeer, einsame Buchten und grüne Pinienwälder. Entlang der Strecke gibt es Aussichtspunkte, die zum Anhalten und Geniessen der Landschaft einladen.
Die GI-682 ist bekannt für ihre vielen Kurven, was die Fahrt spannend macht, aber als Schweizer sind wir das Bergfahren gewohnt und ich hatte einen guten Chauffeur, der mich sicher zum Ziel brachte.
Entlang der Strecke führen kleine Seitenwege zu versteckten Buchten, jedoch sind diese aufgrund der vielen Touristen, welche diese Küstenstrasse fahren, seit einiger Zeit nicht mehr befahrbar.
Wir machen auf halber Strecke einen Abstecher zur Ermita de Sant Grau. Die Strasse geht 5 Kilometer bergauf bis auf 360 Meter übers Meer. Dort steht eine Wallfahrtskirche.
Die Kapelle wurde im 13. Jahrhundert zu Ehren des heiligen St. Grau erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrmals renoviert und restauriert. Die heutige Kirche ist ein neogotischer Bau aus dem Jahr 1882. Sie ist jedoch in einem schlechten baulichen Zustand und bis nächste Sommersaison geschlossen.
Sant Grau ist eine traditionelle Pilgerstätte und jedes Jahr am 13. Oktober findet zu Ehren des heiligen Sant Grau eine Wallfahrt statt. Zu diesem Anlass kommen Menschen aus der Umgebung zusammen, um den Heiligen zu feiern und eine Messe in der Kapelle abzuhalten. Traditionell läutet der 13. Oktober auch das Ende der Touristensaison ein.
Wir machen halt an den jeweiligen Mirador (Aussichtspunkte) um die spektakuläre Aussicht auf die Küste zu geniessen.
Die GI-682 ist mehr als nur eine Verbindungsstrasse, sie bietet ein einzigartiges Küstenerlebnis und zeigt die Costa Brava von ihrer schönsten und authentischsten Seite.
In Tossa de Mar haben wir das Ziel der Strecke erreicht. Zuerst machen wir eine verdiente Mittagspause und geniessen feine Tapas am Fusse der Stadtmauer.
Die Burg und ein Teil der Altstadt haben wir schon besichtigt und darüber berichtet. Nach dem Mittagessen spazieren wir durch die Hintergassen von Tossa de Mar und machen interessante Entdeckungen. Schöne Gassen, alte Türen, Keramikbilder, Graffiti Kopfsteinpflaster sowie schöne Fenster.
Auch heute haben wir wieder einen schönen Tag verbracht und auch die Sonne zeigte sich wieder vermehrt. Es hat fast für einen Sonnenuntergang gereicht.
Ich habe geschaut, wo ihr seid und festgestellt, dass ihr vom Unwetter nicht betroffen seid.
Es ist sehr schlimm
Das ist es leider und die Wetterprognosen fürs Wochenende sind nicht erfreulich. Dauerregen ist angesagt. Wir sind dabei unsere Strecke bis Portugal am neuplanen.