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Carnarvon Gorge

Veröffentlicht: 02.10.2019



Kurz vorweg: leider kam in den letzten Wochen nichts weiter auf unserem Blog hier, was daran lag, dass ein Teil unserer Reisegruppe diesen Beitrag schreiben sollte. Aber leider hat dieser Jemand seit dem ausgiebig procrastiniert. Die anderen Beiträge sind schon ne Weile fertig , da man aber die Reihenfolge hinterher nicht mehr ändern kann, muss leider alles in chronologischer Reihenfolge veröffentlicht werden. Entsprechend kommt jetzt also ziemlich viel auf einmal. in der Carnavon Gorge waren wir vor fast 4 Wochen...ups😅

Das Ziel


Eigentlich hatten wir, als wir unseren Eltern vor Abreise gesagt  hatten, "wir fahren nicht ins Outback", dass auch so gemeint.. Dass war aber bevor Donald, der bärtige alte Mann den wir auf dem Baumarktparkplatz in Cairns kennen gelernt haben, uns gesagt hat wir sollten unbedingt zum Carnavon Gorge Nationalpark fahren. Am Anfang hatten wir noch überlegt, ob wir das machen sollen. Aber als wir dann einige Bilder gegoogelt hatten, war die Sache beschlossen.

Vorbereitungen

So im richtig richtigen tiefen Outback liegt der Nationalpark vielleicht auch gar nicht aber eben doch >800Km von Mackay aus und nur alle 100-150 Kilometer kommt eine Tankstelle. Also lieber noch nen Benzinkanister gekauft, außerdem 40l Trinkwasser und ausreichend Essen. Aber sag mal:

"wo an unserem Auto ist eigentlich das Reserverad ?" 

"...ähm nich unterm Sitz oder so?" 

"...ne, da is der Motor"

"...aber die hatten doch gesagt das Auto hätte eins oder?" 

"dachte schon..."

"Mh.."

"..Mh"

*Auto mehrfach umrunden*

* zur Sicherheit auch nochmal aufs Dach gucken*

*...unters Auto gucken?*

Ah Ja! unterm Auto festgeschraubt, gut zu wissen.😅 (den Aufenthaltsort des Wagenhebers kannten wir)

Unterwegs


Die Fahrt war lang, seeeehr lang. Handyempfang gabs fast nie. Radio auch nicht. Am Anfang macht unsere Playlist noch Stimmung, irgenwann nervts und wir wechseln auf Hörbuch.

Auf der Straße begegnet man mehr totgefahrenen Kängurus als anderen Autos. (fragt bitte nicht, wie das rechnerisch geht). Am Strassenrand gibts dafür immer mal wieder liegengebliebene Autos die langsam verrosten. Liegenlassen ist offenbar günstiger als Abschleppen.

Die Edelsteinmienen von Emerald.

ob man das Ding auch zum Camper umbauen kann?

Die ganze Strecke schaffen wir nicht an einem Stück. Darum machen wir im Emerald einen kleinen Zwischenstopp. Wie auch an vielen anderen Orten im Landesinneren in Australien gibt es auch hier Edelsteinvorkommen, Hauptsächlich Opale, die zum Teil schon seit über 100 Jahren abgebaut werden.


Viel spannender als die Edelsteine fanden wir bei unserer geführten Tour durch eine der alten Mienen aber die Microbats. Das sind Fledermäuse, die nur wenige Zentimeter groß sind und hier leben. Der Nachwuchs ist nochmal kleiner und hängt in Kolonien von der niedrigen Decke.


Microbats

Der eigentliche Nationalpark

Auch wenn es auf der Karte anders aussah, waren es dann nochmal >400km von Emerald bis zum Carnarvon-Nationalpark. Also wieder endloses Autofahren. Je näher man dem Nationalpark kommt, umso mehr Wasser gibt es wieder. Im nähren Umfeld gibt es sogar wieder Felder und Viehzucht. Die Straßen führen mitten durch das Weideland. Damit die Kühe nicht über die Straße abhauen, führt die Straße dort wo sie den Weidezaun durchbricht über grobe Gitterstäbe. Da treten die Kühe nicht drauf, was gut ist. Gleichzeitig schütteln die Dinger das eigene Auto aber auch bei niedrigen Geschwindigkeiten extrem durch, was dann wieder schlecht ist, vor allem wenn man so ein altes und schweres Auto hat wie wir. Das Ende vom Lied: unser Autoradio gibt mehrmals den Geist auf/ geht nach dem nächsten Gitter aber meistens wieder. ACHHH NE doch wieder nicht =( ( Wir dachten schon wir können uns darauf freuen die 800km Rückweg ohne Musik oder Hörbuch zu fahren.😑)


Aber was gibts denn hier jetzt eigentlich?


Die Carnarvon Gorge besteht im Wesentlichen aus der Namensgebenden Schlucht- Im inneren der Schlucht sammelt sich mehr Wasser und es ist insgesamt kühler. Seit vielen Jahrtausenden lebt hier ein isoliertes Ökosystem vor sich hin. Als Folge gibt es hier, ein völlig anderes Klima. Eine Oase im Outback in der es plötzlich wieder Palmen und Farne gibt, die man sonst eigentlich nur im, weit entfernten, Regenwald findet.


Vor Ort gab es dann viel zu Entdecken. Neben den natürlichen Sehenswürdigkeiten mit engen Schluchten, malerischen Bächen und steilem Felsklippen...

 gab es Wandmalereien der Ureinwohner zu sehen



So sieht das ganze im Modell aus. Gewandert wird im wesentlichen entlang des Flusses


"Fluss"-Überqueerungen wie diese gab es viele

Wir haben uns für einen 23km langen Rundgang entschieden, der die meisten Highlights abdeckt. Aber auch mehrtägige Touren sind ausgewiesen. Bei denen muss man dann eben alles, einschließlich Schlafsack und ggf. Zelt mitnehmen. Unterwegs gibts nur markierte Wasserstellen und garantiert keinen Handyempfang.

tiefer im Nationalpark gab es  beeindruckende, schmale Nebenschluchten



Geklettert wird hier übrigens trotz der beeindruckenden Felsen nicht. Der Ranger, den wir danach gefragt haben meinte zum einen sei das Land ja heilig, und zum anderen wäre bald alles mit Kletterern überlaufen wenn man es erlauben würde. Und sie könnten die aktuellen Besucherzahlen schon nur gerade so händeln.

Außerdem haben wir an einer geführten Nachtwanderung, dabei haben wir unteranderm gelernt, dass Skorpione unter Schwarzlicht fluoreszieren. Außerdem haben wir viele Yellow-Belly-Glider gesehen. (eine einheimische Flughörnchen Art.)
Einen sogar wie er von Baum zu Baum geflogen ist. Davon haben wir keine Bilder, dafür welche vom Sternenhimmel bei Nacht


man konnte sogar die Milchstraße erkennen.

da ist wer durchs Bild gelaufen.


Der Campingplatz hatte nur das Nötigste aber dafür eine klasse Aussicht

Wie hier bei Sonnenuntergang

gelegentlich schaute auch mal ein neugieriges Känguru vorbei

Auch niedlich waren die  Echidnas. Davon haben wir zwar viele gesehen, aber irgendwie nie ein Foto gemacht. Darum hier ein Bild von Google



Bis jetzt war die Carnarvon-Gorge eines unserer absoluten Highlights

Achja und das Autoradio ging nach einigen Stunden ohne Strom dann von alleine wieder. Die Rückfahrt war also gerettet😁 
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