Veröffentlicht: 01.09.2023
Drei Wochen Korsika mit unserem Camping-Oldie Citroen HY, genannt AscHY liegen vor uns.
Am Freitagnachmittag fuhren wir nach Kandersteg und auf den Autozug. In Gampel noch schnell die letzten fehlenden Sachen eingekauft und dann sind wir nach Brig zum Autozug gefahren. Da wir dem AscHY die Strapazen über den Simplon ersparen wollten, nahmen wir die 1.5 Stunden Wartezeit am Autoverlad nach Iselle gerne in Kauf. An diesem Abend sind wir noch bis 20 Min. vor Genua gefahren und haben dort auf der Autobahnraststätte, neben den LKW's noch einen Platz zum Übernachten gefunden. Morgens um 7.00 Uhr hielt mich nichts mehr im Bett, obwohl es eigentlich recht gemütlich war. Ich wollte los, da wir ja schon um 09:00 Uhr am Fährhafen von Genua sein sollten. Zum Glück haben wir nur einen Café getrunken und waren früh dran, weil wir den richtigen Platz nicht auf Anhieb fanden und noch ein wenig in der Gegend herumgeirrt sind. Die Unfähigkeit war jedoch nicht nur bei uns zu suchen. Haben die Italiener doch auf ihrem Wegbeschrieb als erstes nur den Weg zum Terminal für Passagiere ohne Auto beschrieben. So waren wir denn auch nicht die einzigen, die etwas länger suchen mussten. Trotzdem waren wir pünktlich an Ort und Stelle und mussten erstmal warten. So hatten wir Zeit für ein Frühstück und um Fragen der anderen Reisenden zu unserem Reisegefährt zu beantworten. Etwa um 10:00 Uhr ging es mit Verladen los und unsere Kolone war bei den Ersten. Der Verlademeister wollte uns vorwärts ins Schiff fahren lassen um dann hinten zu wenden und wieder bereit zu stehen um vorwärts aus dem Schiff rauszufahren. Ich war jedoch überzeugt, dass die Durchfahrtshöhe nicht reicht. So musste Cathrine hinten die Leiter hochklettern und schauen ob es geht oder nicht. Wir entschieden uns: es geht nicht! Der Verlademeister akzeptierte schliesslich widerwillig und ich konnte am Rand des Verladeraumes stehen bleiben, während alle anderen um uns herum manövrieren mussten. Aber alles kein Problem. Mit einer Viertelstunde Verspätung (ich gehe davon aus, nicht wegen uns) legten wir in Genua ab, mit Ziel Bastia.
Nach gut 7 Stunden Überfahrt legte unsere Fähre in Bastia an. Wegen der zu geringen Durchfahrtshöhe musste ich dann halt wenden um das Schiff vorwärts verlassen zu können. Der Verlademeister war zwar ungeduldig, aber freute sich trotzdem über unser aussergewöhnliches Fahrzeug.
In der Altstadt haben wir unsere Fahrräder abgestellt und zu Fuss noch einige Sehenswürdigkeiten besucht. Später machten wir dann noch eine geführte Tour mit dem "Petit Train", wo uns eine Reiseleiterin in Englisch und Französisch viel über die Stadt und deren Bewohner erzählte. Zurück auf dem Campingplatz kochten wir ein feines Menu, amüsierten uns über die anderen Campingplatzbewohner mit den teils viel zu grossen Campern und organsierten den nächsten Tag.
Cathrine hat gelesen, dass es eine schöne Zugstrecke gibt über die Hügel bis auf die andere Seite der Insel nach Aiacciu. Der Bahnhof war nicht weit weg vom Camping und so konnten wir zu Fuss gehen.
Die gemütliche Fahrt mit dem eigentlich modernen Zug dauerte fast 4 Stunden, da er an unzähligen kleinen Haltestellen Einheimische und auch viele Wanderer ein- und aussteigen lassen musste. An vielen Haltestellen gab es nur "Halt auf Verlangen". Die Lok mit dem offenbar grossen Dieselmotor war von aussen erstaunlicherweise recht laut und von innen erstaunlicherweise recht leise. Wie bereits erwähnt, war der Zug recht Neuzeitlich, was man aber von den Geleisen nicht sagen konnte. So wurden wir recht durchgeschüttelt und die Gäste die auf gewissen Streckenabschnitten stehen mussten, waren nicht zu beneiden. Die Bahnfahrt hat uns gut gefallen, obwohl die schöne Aussicht sehr oft von Sträuchern und Bäumen eingeschränkt war.
In Aiacciu angekommen, erkundigten wir uns als erstes nach einem Hop-On Hop-Off Bus. Dieses Angebot gab es leider nicht, aber trotzdem kamen wir noch zu einer kleinen Busrundfahrt und zwar sind wir mit den Ajaccio Vision zur kleinen Inselgruppe Iles Sanguinaires gefahren. Alles schön dem Meer und unzähligen Villen entlang.
In einem gut gelegenen Hotel in der Stadt haben wir übernachtet und am nächsten Tag eine Bootsfahrt gebucht. Mit diesem Schiff haben wir dann bei der Insel die wir am Vortag nur von weitem gesehen haben, angelegt und einen kleinen Spaziergang zu den beiden Leuchttürmen gemacht.
Beim zweiten Leuchtturm, nahm ich an, dass der noch in Gebrauch ist. Waren doch zwei Mann etwas am werkeln und haben die Türen offen gelassen. So habe ich den hier entdeckt:
Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Zug wieder zurück zu unserem Campingplatz wo unser AscHY geduldig auf uns wartete.
Am nächsten morgen starteten wir unsere Tour Richtung Norden zum Cap Corse. Traumhafte Aussichtspunkte, leere Strassen, schöne Strände, sauberes Wasser, nirgendwo Müllablagerungen, wenige Dörfer, dazwischen Menschenleer, Photosujets überall.
Und was auch ganz speziell ist an den Stränden von Korsika.....
Wunderschöne Strecke, aber auch sehr anstrengend zum Fahren. Insbesondere mit einem AscHY, ohne Servolenkung, ohne Bremskraftverstärker, mit nur drei Gängen, Trommelbremse, keine Klimaautomatik... aber es geht trotzdem. Und wenn man es dann geschafft hat, belohnt man sich halt mit einem Bier, oder zwei.